Haben Sie sich auch kürzlich wieder gefragt, wie intelligent T. rex damals eigentlich war? Dann habe ich zwei Nachrichten für Sie – eine gute und eine schlechte. Die gute ist: Die Wissenschaft sucht endlich eine Antwort. Die schlechte ist: Es gibt (mindestens) zwei. Und jetzt sind wir so klug wie zuvor.
Immerhin hat sich aus der Uneinigkeit der Forschung ein schöner Streit entwickelt, mit Schubsen, Nachtreten und Ärgern. Die Kampfzone befindet sich in wissenschaftlichen Zeitungen. Zuerst meldete ein Forscherteam von der Vanderbilt-Universität in Nashville (USA), es habe aus der Größe und Struktur des Sauriergehirns ermittelt, dass er keinesfalls so minderbemittelt war, wie man bisher dachte, sondern im Gegenteil fast so intelligent wie ein Affe.
Aber das wollte eine Gruppe von Wissenschaftlern unter Führung von Kai Caspar von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf so nicht stehen lassen. Die Leute aus Nashville hätten den falschen Ansatz gewählt („nicht sinnvoll“), sich grob verschätzt („zwei- bis zehnfach“) und „irreführend interpretiert“. Nach Meinung der Düsseldorfer habe T. rex maximal die Intelligenz eines Krokodils gehabt, nicht gerade der hellste Stern im Tümpel.
Es könnte gut noch ein paarmal hin- und hergehen. Schließlich hat niemand ein intaktes Sauriergehirn im Kühlschrank liegen. Die Saurier sind vor 66 Millionen Jahren ausgestorben. Alle schätzen nur anhand von Fossilien, wie es gewesen sein könnte. Falls Sie interessiert, wie es weitergeht im Saurier-Streit – wir bleiben dran!
Michael Kneissler, Wissen & Gesundheit |