Liebe Frau Do, Vorsicht, liebe Leserinnen und Leser: Die heutige Ausgabe der Rheinischen Post ist nicht „auf meinem Mist“ gewachsen. Mein Dienst als Chefredakteur ruhte für einen Tag. Zum heutigen 1. April, dem inoffiziellen Tag des Scherzes, haben wir die Geschicke der Redaktion in die Hände von zwei Kreativen gegeben, die diese eine Eigenschaft haben, die in Tageszeitungen viel zu wenig ausgeprägt ist: Humor. Unser Alltagsgeschäft als Journalisten ist geprägt von rohen Nachrichten, meist schwerer Kost von Kriminalität, Unfällen und den Krisenherden in der Welt. Alles notwendig, wir sollen ja berichten, was passiert. Aber gelegentlich kommt so doch die Lektüre mit einem Lächeln im Gesicht zu kurz. Deswegen haben wir für die heutige Ausgabe die wunderbare Kölner Schauspielerin Annette Frier und den wunderbaren Bonner Kabarettisten Konrad Beikircher verpflichtet. Sie sollten für einen Tag das übernehmen, was wir sonst machen: Themen vorschlagen, Geschichten beauftragen, Nachrichten gewichten. Und eine Zeitung und ein Online-Angebot steuern, das Freude macht. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen. Schauen Sie doch einfach mal rein. Sie ist der Kopf einer ganzen Bewegung geworden und das Gesicht einer Generation in Aufruhr. Greta Thunberg, die 16-jährige schwedische Klimaschützerin, führt die weltweiten Demonstrationen von Schülern an, die freitags lieber für Klimaschutz auf die Straße als für Mathematik in die Schule gehen wollen. Am Samstag bekam Thunberg bei der Verleihung der „Goldenen Kamera“ den Sonderpreis für ihren Einsatz. Man kann nun darüber diskutieren, wann die Schüler wieder die Schulbank drücken sollten und wie sehr die junge Frau von interessierter Seite instrumentalisiert wird. Aber Fakt ist: Der Klimawandel braucht eine entschlossene, weitreichende und vor allem weltweit abgestimmte Antwort der Politik. Danach sieht es leider bisher nicht aus. SPD-Chefin Andrea Nahles will nun die Beschlüsse der Bundesregierung beschleunigen. In der Türkei hat Präsident Erdogan alles versucht, um die Kommunalwahlen am gestrigen Sonntag in seinem Sinne zu steuern. Und er hat es wieder geschafft. Nach ersten Ergebnissen des Fernsehsenders TRT können die Vertreter der Erdogan-treuen AKP sogar ihre Stimmenanteile im Vergleich zur letzten Kommunalwahl steigern. Mehr als 50 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, Bürgermeister und Gemeinderäte zu wählen, auch in der für Erdogan so bedeutenden Stadt Istanbul. Im Vorfeld hatte Erdogan mit den bekannten nationalistisch-islamischen Tönen versucht, die eigenen Truppen zu mobilisieren. Den rechtsextremistisch motivierten Terror-Anschlag in Neuseeland hatte er als Beleg für einen angeblichen Feldzug gegen Muslime missbraucht, auf nahezu jeder Wahlkampfveranstaltung hetzte Erdogan gegen den Westen, der seine Landsleute angeblich verunglimpfe und den Islam bekämpfen wolle. RP Online hat die aktuellen Ergebnisse aus der Nacht. Viel Vergnügen, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |