Liebe Frau Do, das Ausmaß der Zerstörung der Pariser Kathedrale Notre-Dame wird wohl erst in Tagen sichtbar. Das Flammenmeer hat ein Heiligtum entkernt, zentrale Bauteile einer der schönsten gotischen Kirchen der Welt zerstört. Reliquien, Gemälde, Steinskulpturen, Fenster. Der Moment, an dem der Spitzturm, die elegante „flèche“, wegbricht, hat sich buchstäblich in das Gedächtnis von Millionen eingebrannt. Berührend finde ich, wie dieses historische Zeugnis einzigartiger Kirchenbaukunst die Welt in Atem hält. Die Solidarität ist global. Es scheint, als sei ein Stück Geschichte für uns alle abgebrochen. Wer erinnerte sich gestern nicht an „seinen“ Notre-Dame-Moment? Meiner war 1994. Ich war Gastschüler in Lé Mée, einem der sozial schwierigen Pariser Vororte. Wir fuhren mit dem Ausflugsdampfer auf der Seine, ich schwärmte für meine französische Kurzzeit-Freundin Christine. Sie legte den Arm um meine Schulter, als wir die Kirche passierten und uns fotografieren ließen. Das Bild ist in meinem Kopf. Die Farbe meines Pullovers (Grau) und ihrer Jacke (Blau) ist präsent. Vor allem aber die beleuchtete Schönheit im Hintergrund: die Kirche Notre-Dame. Nun soll sie wiederaufgebaut werden, hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprochen. Und die deutsche Bundesregierung will dabei helfen, wie unsere Redaktion berichtet. Kirsten Bialdiga hat sich in den Kirchen in NRW umgeschaut und dabei entdeckt, dass die Holzkonstruktionen auch hierzulande in manchen Kirchen eine Gefahr bedeuten, etwa im Aachener Dom. Schon wieder ein sexueller Missbrauch von jungen Mädchen auf einem Campingplatz. Wieder kommt einem die Galle hoch, wenn man liest, wie lange offenbar unentdeckt ein alter Mann sich an einem Teenager vergreifen konnte, ohne dass es auffiel. Auf einem Campingplatz in Niederkrüchten soll ein 72-Jähriger seit mindestens einem Jahr eine 13-Jährige sexuell missbraucht haben. Bis Montagabend hatte der Verdächtige zudem ein achtjähriges Mädchen in Obhut. Er ist vorläufig festgenommen worden. Sebastian Esch schildert den Fall. Uber ist die größte Taxifirma der Welt ohne ein eigenes Taxi. Die private Fahrervermittlungsplattform ist in vielen Städten eine günstige und effiziente Alternative zu den herkömmlichen Anbietern, doch in Deutschland hat es das Unternehmen schwer. Die Taxiunternehmen wehren sich, die Politik verlangt faire Arbeitsbedingungen und das Einhalten der hiesigen Regeln. Nun hat die Stadt Düsseldorf den lokalen Ableger des wichtigsten Partners von Uber, Safedriver Ennoo, verboten. Zu dem Unternehmen gehört auch Rocvin, der ehemalige Bundestagsfahrdienst, der in Berlin für Uber fährt. Was dahinter steckt, hat Florian Rinke recherchiert. Herzlichen Gruß, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |