15. Juni 2017
Liebe Frau Do,
nun ist er fertig, der schwarz-gelbe Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen. 130 Seiten dick. Und die zentralen politischen Forderungen von CDU und FDP in Düsseldorf ranken sich um Begriffe wie Chancen, Aufstieg und Modernisierung. CDU-Chef Armin Laschet und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner wollen NRW wieder dahin bringen, wo es in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts war: an die Spitze der Bundesländer. Ein hehres Ziel, ein hoher Anspruch. Aber durchaus gerechtfertigt, wie ich finde. Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartige kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Vielfalt. Wo wären wir, wenn man diese Potenziale heben könnte? Ein Gedankenspiel, das sich lohnt, und für die Politik ein Anspruch, der selbstverständlich sein sollte. Meinen Kommentar zu den Prioritäten der voraussichtlichen neuen Landesregierung lesen Sie hier. Wir haben die zentralen Punkte hier nochmal zusammengefasst.
Die Bilder, die unser Fotochef Andreas Krebs gestern in den Newsroom zur Ansicht brachte, erinnerten an die brennenden Bürotürme New Yorks vom 11. September 2001. Der fatale Brand in einem Londoner Hochhaus wurde erst in der Nacht gelöscht, mindestens zwölf Menschen sind gestorben. Über die Hintergründe informiert Sie unser London-Korrespondent Jochen Wittmann.
Wie viel Zuwanderung brauchen wir, damit die Wirtschaft wächst, aber die Gesellschaft nicht auseinanderbricht? Es ist die zentrale gesellschaftliche Frage der kommenden Jahre. Alle Wissenschaftler sind sich einig, dass Zuwanderung der klugen Köpfe und engagierten Talente gut für uns alle ist, auch kulturell bereichernd. Gleichzeitig kann Deutschland nicht alle aufnehmen, die zu uns kommen wollen. Einerseits, weil eine Gesellschaft ihre Identität wandeln, aber nicht verlieren darf. Andererseits, weil jedes Land das Recht haben muss, sich weitestgehend auszusuchen, wer kommt. Jan Drebes hat neueste Daten zu einem sensiblen Thema ausgewertet.
Herzlichst,
Ihr