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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 06.12.2024 | regnerisch bei 3 bis 6°C. | ||
+ Auch Landesbeamte leiden unter Behörden-Ping-Pong + Michael Müllers Büro „verschenkt“ Ramsch aus dem Bundestag + Der ewige Bauzaun, Teil II + |
von Daniel Böldt |
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Guten Morgen, der Nikolaus musste heute offensichtlich noch ein paar Socken, Stiefel und Flip-Flops (siehe Comic) füllen, bevor er sich der Auslieferung des Checkpoints widmen konnte. Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen, starten dafür aber jetzt mit folgender erfreulichen Meldung: | |||
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Der Schachsport boomt – auch in der Hauptstadt. Während in Singapur Ding Liren und Dommaraju Gukesh derzeit um den Weltmeistertitel spielen, freut sich Paul Meyer-Dunker, Präsident des Berliner Schachverbands, über stetig steigende Mitgliederzahlen. Zählten die rund 50 Berliner Schachvereine 2020 noch 2600 Mitglieder, sind es aktuell 3350. Meyer-Dunker sieht „viele kleine Schach-Booms“ als Ursache, vom pandemiebedingten Siegeszug des Online-Schachs über die extrem erfolgreiche Netflix-Serie „The Queens Gambit“ bis zu Etablierung von immer mehr Schach-Influencern in den sozialen Medien. „Die sorgen dafür, dass Schach auf einmal cool ist“, sagt Meyer-Dunker. Auch deswegen drückt er bei der WM, bei der es aktuell unentschieden steht, Gukesh die Daumen. Der erst 18-jährige Inder könne die Rolle als Botschafter für den Sport besser verkörpern als der zurückhaltende Ding, glaubt Meyer-Dunker. Vom Land Berlin wünscht er sich gleichzeitig etwas mehr Unterstützung. 25.000 Euro bekomme der Verband aktuell, eine „sinnvolle Leistungssportförderung“ sei damit nicht möglich. Ein Team in der Schach-Bundesliga hat Berlin derzeit nicht, dafür aber eine Weltmeisterin im Seniorinnenbereich. Brigitte Burchardt vom SC Rotation Pankow holte sich am vergangenen Wochenende den Titel in der Altersklasse Ü65. | |||
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Nun aber direkt hinein in die Untiefen der Berliner Verwaltung. Die „Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung“ wurde beim Regierungswechsel 2023 von der Justizverwaltung in die Sozialverwaltung verschoben. Nichts Ungewöhnliches bei der Bildung eines neuen Senats. In diesem Fall ist die sogenannten „Umressortierung“ aber gehörig schiefgegangen. Die Arbeitsplätze der Landesstelle blieben trotz des Ressortwechsels im Haus der Justizverwaltung in Schönberg, die Beschäftigten sind dort aber nicht mehr wirklich willkommen. In einem Brandbrief an den fachlich zuständigen Staatssekretär in der Sozialverwaltung, Max Landero, beklagen sie, dass sich ihre „Arbeitsbedingungen in der Salzburger Straße zunehmend verschlechtern“ und die „Arbeitsfähigkeit derzeit stark eingeschränkt“ sei. Das liege unter anderem an der „prekären Raumsituation“ und „unklaren Zuständigkeiten“ zwischen Justiz- und Sozialverwaltung. Insbesondere wenn es zu Problemen mit der IT kommt, müssten die Beschäftigten lange auf Lösungen warten. Auf Checkpoint-Anfrage machen beide Verwaltungen dann genau das, was die Beschäftigten beklagen – sie schieben sich die Verantwortung gegenseitig zu. „Wir schauen, was unsere Verwaltung verbessern kann“, sagte Staatssekretär Landero dem Checkpoint. „Ich erwarte aber jetzt vor allem maximale Kooperation von der Senatsjustizverwaltung zum Wohle der Beschäftigten.“ Die Justizverwaltung wiederum macht zunächst klar, dass sie die Beschäftigten lieber heute statt morgen loswerden will. „Die Leitung der SenASGIVA [Sozialverwaltung] wurde angesichts der hiesigen beengten Raumsituation mehrfach schriftlich und mündlich aufgefordert, eine alternative Unterbringung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen“, teilte eine Sprecherin dem Checkpoint mit. Die konkreten Probleme der Beschäftigten würden zudem fast alle in der Zuständigkeit der Sozialverwaltung liegen. Falls Sie das nächste Mal unzufrieden mit der Berliner Verwaltung sind, denken Sie daran: Unter dem Behörden-Pingpong haben nicht nur die Bürgerinnen und Bürger zu leiden, sondern auch die Landesbeamten selbst. | |||
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Erinnern Sie sich an den ewigen Bauzaun in der Charlottenstraße? (Falls nicht: Der Zaun steht dort seit rund 20 Jahren, ohne dass an dem abgesperrten Gehweg erkennbar Baumaßnahmen stattfinden, Checkpoint vom 19.11.). Stephan Frucht, Vorsitzender des Kulturausschusses beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller, hatte uns Mitte November auf das Thema aufmerksam gemacht – und hat die Beseitigung des Zauns nun offenbar zu seiner persönlichen Lebensaufgabe erklärt. Nachdem Frucht zunächst Bausenator Christian Gaebler persönlich aufgefordert hatte, den Zaun gemeinsam zu entfernen (was der wegen fehlender Zuständigkeit ablehnte), hat Frucht nun Anfang der Woche ein Schild am Zaun angebracht: „20 Jahre Bauzaun sind genug“, steht darauf. Außerdem wird das (tatsächlich zuständige) Bezirksamt Mitte aufgefordert, den Zaun endlich zu entfernen. Es gehe ihm dabei um mehr als um diesen einen Bauzaun, sagte Frucht dem Checkpoint. Dieser stehe lediglich besonders symbolhaft für viele Dinge, die in Berlin seit vielen Jahren nicht mehr wirklich vorankommen würden. Besserung scheint im konkreten Fall nicht in Sicht. Das Bezirksamt wies, wie berichtet, auf die angekündigte Sanierung des Gehwegs durch die Verkehrsverwaltung. Die ist aktuell mit der „Vorplanung“ für die Baumaßnahme beschäftigt. Priorität hat diese aber offenbar keine. In der Sparliste des Senats taucht nämlich auch die „Erneuerung der Charlottenstraße zwischen Dorotheenstraße und der Straße Unter den Linden“ auf. Von 300.000 Euro werden 100.000 gestrichen. | |||
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Am heutigen Nikolaustag versteckt sich hinter unserem Türchen Nr. 6 im Checkpoint-Adventskalender ein Erlebnistag für eine Familie auf dem Werderaner Tannenhof, inklusive Weihnachtsbaum, Schlittschuhlaufen sowie kulinarische Leckereien zum Gewinnen. Die Chance, dieses und weitere „Erlebnistürchen“ zu öffnen, haben Sie mit einem Abo der Checkpoint Langstrecke. Dort erfahren Sie heute außerdem exklusiv, welcher neue Aufgabe Ex-Verkehrssenatorin Manja Schreiner nun nachgeht und warum die Landesdatenschutzbeauftragte die Haushaltskürzungen des Senats für gefährlich hält. Hier können Sie die Checkpoint Vollversion 2 Monate lang für nur 2 Euro testen. Zusätzlich erhalten Sie damit Zugriff auf alle Plus-Texte auf tagesspiegel.de. | |||
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