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Jan Drebes
Stellvertretender Leiter Berliner Parlamentsbüro
27. Juni 2025
Liebe Frau Do,
eine besonders ereignisreiche Woche neigt sich langsam ihrem Ende zu. Wobei es von heute bis Sonntag vor allem für die Sozialdemokraten noch einmal richtig spannend wird: Der SPD-Bundesparteitag steht an, bei dem sich Co-Parteichef Lars Klingbeil zur Wiederwahl stellen wird. Er hat als Vizekanzler und oberster Kassenwart der Republik sehr herausfordernde Aufgaben neben dem Parteiamt. Auch Bärbel Bas, die als Co-Vorsitzende Saskia Esken nachfolgen will, ist bereits als Arbeitsministerin gut ausgelastet. Viel Aufarbeitung der 16,4-Prozent-Katastrophe für die SPD bei der Bundestagswahl dürfte also an Tim Klüssendorf hängen bleiben, der beim Parteitag noch offiziell zum neuen Generalsekretär gewählt werden soll.
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Bas und er dürfen auf ein gutes Ergebnis hoffen, Klingbeil muss hingegen zittern: Wie heftig wird die Abrechnung mit ihm, nachdem er noch am Wahlabend nach dem Fraktionsvorsitz gegriffen und den äußerst beliebten Rolf Mützenich auf dem Posten abgelöst hatte und später bei der Aufstellung des Regierungsteams einigen Spitzengenossen vor den Kopf stoßen musste? Bei seiner letzten Wahl war er auf 85,6 Prozent der Delegiertenstimmen gekommen – ein Wert, den er dieses Mal wohl kaum schaffen wird. Das schlechteste Parteivorsitzenden-Ergebnis seit 1946 bekam übrigens Oskar Lafontaine im Jahr 1995, als er in einer Kampfkandidatur gegen Rudolf Scharping antrat und mit nur 62,9 Prozent zum SPD-Chef gewählt wurde.
Dass es beim Parteitag auch viel um den außenpolitischen Kurs und die „Manifest“-Forderungen etwa von Mützenich zum künftigen Russland-Kurs der SPD gehen wird, zeichnet sich bereits ab. Hier meine Vorschau auf das dreitägige SPD-Treffen in Berlin. Auch CDU und CSU schauen auf den SPD-Parteitag – aus guten Gründen: Warum die Union gerade die SPD schont, schreibt Hagen Strauß.
SPD-Chef Lars Klingbeil., FOTO: Sebastian Kahnert/dpa/Sebastian Kahnert
Zuvor hatte Klingbeil am Dienstag in seiner Funktion als Bundesfinanzminister den Bundeshaushalt 2025, den Finanzplan bis 2029 und das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz auf den Weg gebracht. Schwarz-Rot will den Schuldenberg des Bundes bis 2029 um die gigantische Summe von 850 Milliarden Euro oder 50 Prozent erhöhen. Warum das im Prinzip richtig ist, es aber auf die Umsetzung ankommt, hat meine Kollegin Birgit Marschall kommentiert.
Auch Bas war fleißig und hat als Sozialministerin ihren ersten Gesetzentwurf überhaupt vorgelegt: das Rentenpaket. Was das für Rentnerinnen und Rentner und für die junge Generation bedeutet, hat Birgit Marschall analysiert.
In der sogenannten Masken-Affäre stand Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn im Gesundheitsausschuss Rede und Antwort und erklärte sein Vorgehen bei der Maskenbeschaffung in der Corona-Pandemie. Ob ihm der Bericht der Sonderermittlerin gefährlich werden kann, habe ich hier erörtert.
Und als ob Bundeshaushalt, Rentenpaket, Masken-Affäre und SPD-Parteitag nicht schon genug wären für eine Woche, gab Bundeskanzler Friedrich Merz am Dienstag noch seine erste außenpolitische Regierungserklärung ab, bevor er direkt im Anschluss zum Nato-Gipfel nach Den Haag aufbrach. Doch die Blicke bei Merz‘ Rede im Bundestag richteten sich auch auf jemand anderen: „Der Kanzler und sein Außenminister – wer führt?“ Das fragt Hagen Strauß in seiner Analyse.
In Den Haag war dann Büroleiterin Kerstin Münstermann dabei und bekam dort US-Präsident Donald Trump live mit. Ihre Eindrücke des Gipfels, der sich vor allem um einen Mann drehte, finden Sie hier. Auch wenn der Gipfel in den Niederlanden harmonisch verlief: Die Nato muss sich neu erfinden, schreibt meine Kollegin .
Im Bundestag wurde zudem das wichtige „PKGr“ gewählt. Es übernimmt die parlamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste, aber auch der Bundesregierung. Nun wird das Gremium stark gestutzt von bisher 13 auf neun Mitglieder, wie Jana Wolf berichtet . Sie wertet dies in ihrem Kommentar auch als Schaden für die Demokratie.
Und warum die AfD ein weiteres Mal leer ausging bei den Wahlen wichtiger Bundestagsgremien, das aber nicht immer so war, hat meine Kollegin Mey Dudin aufgeschrieben .
Ihnen eine schöne restliche Woche und kommen Sie gut durch das voraussichtlich sommerlich heiße Wochenende!
Viele Grüße aus Berlin,
Ihr
Jan Drebes
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Bundespolitik
Regierungspartei in der Krise
Was beim SPD-Parteitag am Wochenende wichtig wird
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