Radio Prague International

Nachrichten: Donnerstag, 6. Februar, 2025

Martina Schneibergová

Polen auch für Einschränkung der Reisefreiheit russischer Diplomaten

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hat den tschechischen Vorschlag zur Einschränkung der Reisefreiheit russischer Diplomaten im Schengen-Raum unterstützt. Tschechien habe eine gute Idee vorgelegt, die auch von den Nachrichtendiensten vieler EU-Länder unterstützt werde, betonte Sikorski. Er erinnerte am Donnerstag im Gespräch mit Journalisten in Brüssel daran, dass Russlands hybrider Krieg eine große Gefahr darstellt. Dem tschechischen Außenminister Jan Lipavský (parteilos) zufolge spielen sich viele Spionageaktivitäten unter diplomatischer Tarnung ab, was eine „öffentlich bekannte Tatsache“ sei.

Im Schengen-Raum gebe es über 2000 russische Diplomaten, 20 Prozent davon seien Angehörige russischer Nachrichtendienste und Agenten, die sich am hybriden Krieg beteiligen, erklärte Sikorski.

Ukrainischer Verteidigungsminister: Tschechien und die Ukraine starten neue gemeinsame Projekte

Tschechien und die Ukraine starten neue gemeinsame Projekte, um die ukrainische Armee zu stärken. Eines davon sei die Produktion von Gewehren nach dem dänischen Finanzierungsmodell, teilte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow am Mittwoch via Facebook mit. Er traf zuvor mit einer Delegation des tschechischen Verteidigungsministeriums und mit Vertretern tschechischer Rüstungsunternehmen zusammen. Das erwähnte Finanzierungsmodell bedeutet den Informationen der ukrainischen Medien zufolge, dass die Beiträge ausländischer Partner eine Verlagerung der Produktion in die Ukraine ermöglichen.

Tschechiens Regierung und tschechische Rüstungsproduzenten tragen laut Umerov weiterhin bedeutend zur Sicherheit in der Ukraine bei. Der Verteidigungsminister dankte Tschechien für die Unterstützung.

EIB leiht Tschechien 470 Millionen Euro für Eisenbahnprojekte

Die Europäische Investitionsbank (EIB) leiht Tschechien 470 Millionen Euro für die Modernisierung der Eisenbahn, die Einführung des europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (ERTMS) und den Bau sichererer Bahnübergänge. Die Summe ist Teil eines Pakets von rund einer Milliarde Euro, dass die EIB 2023 genehmigte und das die Verbesserung der tschechischen Eisenbahn unterstützen soll. Verkehrsminister Martin Kupka, Finanzminister Zbyněk Stanjura (beide Bürgerdemokraten) und der EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris unterzeichneten am Donnerstag im Finanzministerium den Darlehensvertrag.

Die EIB schloss am Donnerstag zudem einen Vertrag über ein Darlehen im Wert von 43,2 Millionen Euro für die Stadt Ústí nad Labem. Die finanziellen Mittel sind für die Modernisierung der Infrastruktur bestimmt. Kakouris merkte an, die Modernisierung des Eisenbahnnetzes sei für eine nachhaltigere Zukunft von Bedeutung.

Wirtschaftsanalysten: Außenhandel verlief 2024 erfolgreich

Der tschechische Außenhandel verlief voriges Jahr erfolgreich, die Aussichten für dieses Jahr sind jedoch wegen der Wirtschaftslage in Deutschland, das für Tschechien der wichtigste Markt ist, nicht so optimistisch. Dies folgt aus den Erklärungen von Wirtschaftsanalysten, die von der Presseagentur ČTK angesprochen wurden. Eine Drohung stellen laut ihnen auch eventuelle Zölle von Seiten der USA dar, über deren Einführung US-Präsident Donald Trump wiederholt sprach.

Nach den am Donnerstag vom tschechischen Statistikamt (ČSÚ) veröffentlichten Daten schloss der Außenhandel im vergangenen Jahr mit einem Überschuss von 232,2 Milliarden Kronen (9,28 Milliarden Euro), was gegenüber dem Vorjahr ein um 100,7 Milliarden Kronen besseres Ergebnis darstellte.

Archäologen finden am Stadtrand von Prag 37 Gräber aus der Zeit der Völkerwanderung

Archäologen haben auf dem Gebiet des Prager Stadtteils Dubeč ein Gräberfeld aus der Zeit der Völkerwanderung mit 37 Gräbern gefunden. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Gräber in der Vergangenheit ausgeraubt. Über den Fund informierte Eliška Zvolánková vom Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften. Die Grabstätte entstand im 4. bis 7. Jahrhundert.

Das größte und tiefste Grab wurde nicht ausgeraubt. Zudem enthielt es eine reichhaltige Ausstattung. Zu erwähnen seien beispielsweise ein Eisenschwert, ein Messer, ein Prüfstein, ein Wetzstein, zwei große Keramikgefäße, Teile eines Gürtels und Spangen, teilte Petra Maříková Vlčková vom Archäologischen Institut am Donnerstag mit.

Tennis: Vondroušová scheidet im Viertelfinale in Abu Dhabi aus, Nosková trifft auf Linette

Die Tschechin Markéta Vondroušová ist im Viertelfinale des WTA-Turniers in Abu Dhabi ausgeschieden. Die Wimbledon-Siegerin von 2023 unterlag am Donnerstag der Schweizerin Belinda Bencic mit 5:7 und 3:6. Eine weitere Tschechin, Linda Nosková, trifft im Viertelfinale in Abu Dhabi auf die Polin Magda Linette. Zuvor besiegte Nosková die an Nummer zwei gesetzte Paula Badosa aus Spanien mit 6:4 und 6:1.

Kateřina Siniaková erreichte das Viertelfinale in Cluj. Am Donnerstag setzte sich die Tschechin gegen Caroline Dolehide aus den USA mit 2:6, 6:1 und 6:4 durch.

Das Wetter am Freitag, 7. Februar

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend wolkig. Örtlich gibt es schwache Schneeschauer. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad.

Die tschechischen Opfer von Plötzensee – Ausstellung im Prager Goethe-Institut

Während des NS-Regimes war das Berliner Gefängnis Plötzensee die zentrale Hinrichtungsstelle für politische Gefangene. Und das traf nicht nur auf Deutsche zu, sondern unter anderem auch auf Tschechen. Eine Ausstellung im Prager Goethe-Institut stellt nun diese tschechischen Opfer von Plötzensee vor.

Spielend lernen: Jugendliche werden bei Uni-Projekt auf Umgang mit Finanzen vorbereitet

Wie geht man verantwortungsvoll mit Geld um? Dies ist das Thema eines Erlebnisspiels, das an der Baťa-Universität in Zlín entwickelt wurde. Es richtet sich an die jugendlichen Bewohner von Kinderheimen.

Vergessener Kämpfer für die Rechte von Blinden: Zum 100. Todestag von Karel Emanuel Macan

Der 1858 geborene Karel Emanuel Macan verlor in jungen Jahren sein Augenlicht. Zeitlebens setzte er sich für die Selbstständigkeit von Blinden und Sehbehinderten ein. Ein Magazin in Brailleschrift, das er begründete, erscheint sogar heute noch in Tschechien. Macan war aber auch ein begabter Komponist und leidenschaftlicher Esperanto-Sprecher. Im Folgenden erinnern wir an das Leben des beeindruckenden Mannes, der vor genau 100 Jahren – am 6. Februar 1925 – gestorben ist.

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