electrive commercial: Daimlers elektrischer Intercity-Bus // Batterie schlägt Wasserstoff im Lkw.

Liebe Leserinnen und Leser,
die Batterie feiert in schweren Nutzfahrzeugen gerade ihren Durchbruch. Wasserstoff dagegen ist – zumindest nach aktuellem Stand – ein Nischenthema. Das gilt für den Lkw, wie ein frischer Report des ifeu-Instituts zeigt, den Sie am Ende dieser Ausgabe lesen. Das gilt aber auch für den Bus, wie sich diese Woche bei den eMobility Days von Daimler offenbarte.
Denn die Stuttgarter, die früher mal unter EvoBus firmierten, bringen den Batterie-elektrischen Antrieb jetzt auch in den Überlandbus. Und 2030 dann nach aktueller Planung auch in den Reisebus – also auf die Langstrecke. Till Oberwörder, Chef von Daimler Buses, erinnerte daran, diese Entwicklung auch beim Ladeinfrastruktur-Ausbau zu bedenken. Wenn ein elektrischer Reisebus mit 80 Gästen anhält, reicht es eben nicht, dass ein paar Lkw-Lader an unbewirtschafteten Rastplätzen mit zwei traurigen Toiletten stehen. Die großen Raststätten müssten rechtzeitig vorbereitet werden. Dann klappt auch der nächste Akku-Durchbruch!

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Peter Schwierz, Chefredakteur electrive

Daimler holt zum großen Elektro-Wurf im Überlandsegment aus: Daimler Buses bringt 2026 einen Elektro-Überlandbus auf die Straße. Die Entwicklung dieses Segments ist ein Schlüssel zur CO2-Senkung im Personenverkehr. Denn der Markt für Intercity-Busse ist in Europa etwa so groß wie der für Stadtbusse. Alle großen Hersteller bringen sich deshalb in Stellung, schreibt Cora Werwitzke.

Bilanz zur E-Bus-Förderung des Bundes: Das Verkehrsministerium legt eine Bilanz seines E-Bus-Förderprogramms vor. Demnach kommen 3.500 Elektrobusse mit Batterie und Brennstoffzelle gefördert auf die Straße. Die Veröffentlichung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem völlig offen ist, ob es mit neuen Zuschüssen 2025 weitergeht. Wir haben die Details.

RVK erhält alle BZ-Busse von Wrightbus: Alle 31 Brennstoffzellen-Busse von Wrightbus sind mittlerweile beim Betreiber Regionalverkehr Köln (RVK) eingetroffen. Darüber hinaus investiert der Hersteller in seine Infrastruktur in Kontinental-Europa, um seine Expansion voranzutreiben.

VHH rüstet Depot in Norderstedt für E-Busse um: Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein bauen am Standort Hans-Böckler-Ring einen modernen Busbetriebshof. Der umgebaute Betriebshof soll ab 2026 bis zu 60 Batterie-elektrische Busse versorgen können.

Daimler Buses spendiert eCitaro mehr Reichweite: Daimler Buses gibt bekannt, ab Anfang 2026 für alle eCitaro-Varianten eine neue Batteriegeneration verfügbar zu machen, die für deutlich mehr Reichweite sorgt. Außerdem kann der eCitaro mit Brennstoffzellen-Range-Extender künftig über einen neuen Betriebsmodus auch ausschließlich mit Wasserstoff fahren.

Solaris baut 24-Meter-Busse für Lüttich: Solaris hat eine Ausschreibung über 45 E-Doppelgelenkbusse gewonnen, die in das Verkehrsnetz von Lüttich integriert werden sollen. Die ersten fünf Busse werden voraussichtlich 2025 in der belgischen Stadt ankommen.

Ebusco nimmt 36 Mio. Euro bei Kapitalerhöhung ein: Der angeschlagene Bushersteller Ebusco hat mit der Aktienemission 36 Millionen Euro erzielt. Der CEO bezeichnet das als „für den Fortbestand des Unternehmens unerlässlich“ – und will Ebusco jetzt weiter sanieren.

Kandidaten für initiales E-Lkw-Ladenetz: LichtBlick eMobility hat sich auf das geplante E-Lkw-Ladenetz beworben. Und auch ein Anbieter-Trio bekennt sich zu seiner Kandidatur: Eine Bietergemeinschaft aus R:loaded, eLoaded und STRABAG will bei der Ausschreibung der Autobahn GmbH mitmachen. Das Interesse an dem Hochlauf-Thema ist scheinbar groß.

Scania schaut sich nach Alternativen zu Northvolt um: Der Lkw-Hersteller Scania, der seine Batteriezellen eigentlich ausschließlich von Northvolt beziehen möchte, spricht mit anderen Batteriezellenherstellern, um sich für etwaige Probleme bei Northvolt zu wappnen. Zudem ist die Bundesregierung „im stetigen Austausch“ mit Northvolt um die Fabrik in Heide.

Albert Heijn weitet E-Belieferung in Amsterdam aus: Die niederländische Supermarktkette beliefert ab sofort alle Filialen innerhalb des Amsterdamer Innenstadtrings emissionsfrei. Dafür wird nicht nur die Flotte an E-Lkw, sondern auch die Ladeinfrastruktur im Depot ausgebaut.

MAN und E.ON eröffnen zweiten E-Lkw-Ladepark: In Zusammenarbeit mit MAN hat der Energieversorger E.ON seinen zweiten öffentlichen Lkw-Ladepark in Betrieb genommen. Dieser befindet sich in Karlsfeld nahe München und bietet vier High Power Charger.

Daimler Truck eröffnet Ladepark für Werkslogistik: Daimler Truck hat in seiner Fabrik in Wörth sechs neue Lkw-Schnellladesäulen mit bis zu 400 kW in Betrieb genommen, an denen Trucks laden können, die das Werk beliefern. Nicht zu verwechseln ist die neue Einrichtung mit einem bereits bestehenden Test-Ladepark für Lkw-Kunden.

Traton kooperiert mit Hubject: Die Lkw-Flottenkunden der Traton-Töchter MAN und Scania erhalten künftig Zugang zum Roaming-Ladenetzwerk von Hubject. Ermöglicht wird dies durch eine Zusammenarbeit zwischen Hubject und der Traton Charging Solutions, Tratons hauseigener Ladedienst für Elektro-Lkw.

Handtmann-Batteriesystem mit bis zu 1,3 MWh: Der deutsche Zulieferer Handtmann Systemtechnik stellt ein modulares LFP-Batteriesystem vor, das bis zu 1,3 MWh Kapazität bereitstellen kann und sich laut dem Hersteller besonders für robuste Einsätze in schweren Fahrzeugen, Schiffen und stationären Energiespeichern eigenen soll.

DIW-Studie – Klimaschutz auf der Straße gelingt nur mit Batterie-Lkw: Ein aktueller Report deutscher Forscher unter Leitung des ifeu-Instituts rät davon ab, die Nutzung von Wasserstoff im Schwerlastverkehr weiter zu fördern. Stattdessen solle der volle Fokus auf Batterie-Lkw liegen. Da diese bis 2030 „die vielversprechendste Option für den Klimaschutz im Schwerlastverkehr darstellen“.