electrive commercial: Elektrifizierte Werkslogistik bei Daimler Truck // Telematik und KI bei ChargePoint.

Liebe Leserinnen und Leser!
Während bei uns eine Zitterpartie um die Förderung von E-Lkw und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur ausgebrochen ist, beschließt das norwegische Parlament mal eben das Aus für fossile Verbrenner-Lkw im Jahr 2030. Ab dann wird nur noch der Verkauf von Trucks mit Elektro- oder Biogas-Antrieb erlaubt sein. Als Etappenziel soll der Elektroanteil neuer schwerer Lkw 2024 in Norwegen von zehn auf 20 Prozent erhöht werden – flankiert von satten Förderprogrammen. Deutschland hat eigentlich alle Zutaten, um seine wesentlich größere und volumenreichere Branche ebenfalls zum Vorreiter zu machen. Aber ohne Haushaltsbeschluss für 2024 keine Planungssicherheit. Und ohne Planungssicherheit kaum Mut zur Investition. Das ist die aktuelle Realität.
Ein ermutigendes Beispiel ist da Mercedes-Benz Trucks’ Vorstoß zur Elektrifizierung seiner Werkslogistik. Wir berichten über den aktuellen Stand dieses Projekts. Außerdem beleuchten wir, wie sich ChargePoint auf zunehmend unterwegs ladende Lkw vorbereitet.

Anregende Lektüre wünscht Ihnen
Cora Werwitzke, Redaktion electrive

E-Lkw-Flotte für Werkslogistik von Mercedes-Benz Trucks in Wörth: Das Lkw-Montagewerk von Mercedes-Benz Trucks in Wörth elektrifiziert seine eigene Lieferkette. Etliche Logistikpartner des Truck-Herstellers übernehmen im ersten Schritt ein Dutzend eActros 300. Bis Ende 2026 soll die Werkslogistik gänzlich elektrifiziert sein. Seine Erfahrungen will das Unternehmen per Consulting auch an andere Firmen weitergeben.

Üstra nimmt Stromspeicher aus alten eCitaro-Akkus in Betrieb: Gebrauchte Batterien aus dem vollelektrischen Stadtbus Mercedes-Benz eCitaro erhalten erstmals ein „zweites Leben“. Im Gleichrichter-Unterwerk der Üstra Hannoverschen Verkehrsbetriebe ist im Zuge des Pilotprojekts GUW+ ein Stromspeicher aus alten eCitaro-Akkus in Betrieb gegangen.

Qbuzz ordert 140 E-Busse bei Iveco: Iveco Bus hat einen Auftrag über 140 Elektrobusse vom niederländischen ÖPNV-Betreiber Qbuzz erhalten. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Modelle, die ab Ende 2024 in der Provinz Südholland eingesetzt werden sollen.

Ebusco liefert drei E-Gelenkbusse nach Fürth: Die Infra Fürth hat ihre ÖPNV-Flotte um drei Elektrobusse erweitert. Bei der aktuellen Lieferung handelt es sich um die Gelenkbus-Version 2.2 des niederländischen Herstellers Ebusco, die ab Januar 2024 auf den Fürther Linien unterwegs sein sollen.

BYD und Zhongtong Bus bauen 360 Elektrobusse für Singapur: Die Verkehrsbehörde von Singapur hat ihre ersten großen Bestellungen für Elektrobusse und Ladeinfrastruktur vergeben. Konkret beauftragt die Land Transport Authority zwei chinesische Hersteller mit der Lieferung von insgesamt 360 Elektrobussen.

Stagecoach wird Erstkunde von ADLs Enviro100EV: Der britische ÖPNV-Betreiber beschafft 20 Exemplare des Enviro100EV von Alexander Dennis mit einer Länge von 8,5 Metern und Platz für bis zu 25 Passagiere. Die Auslieferungen sollen in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Der Kauf wird über den ScotZEB Challenge Fund der schottischen Regierung unterstützt.

Rampini baut E-Busse für Genua: Der italienische Bushersteller Rampini wird bis Ende 2025 weitere 45 E-Midibusse nach Genua liefern. 49 sind dort schon unterwegs. Mit nun vom ÖPNV-Betreiber AMT Genoa bestellten 45 Einheiten des neuen 8-Meter-Modells Eltron werden in der italienischen Stadt also künftig 94 Rampini-Stromer verkehren.

Kaufland setzt mithilfe von Einride auf E-Lkw: Der Lebensmittel-Einzelhändler setzt in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Frachttechnologie-Unternehmen Einride schwere E-Lkw zur Belieferung seiner Filialen ein. Am Logistikstandort in Möckmühl hat Kaufland dazu seinen ersten Lkw-Ladepark eröffnet.

Norwegen will Verbrenner-Aus für Lkw ab 2030: Nach dem für 2025 angestrebten Aus für neue Verbrenner-Pkw will Norwegen auch bei Lkw die Verbrenner-Ära weitgehend beenden. Ab 2030 sollen alle neuen Trucks entweder emissionsfrei fahren oder mit Biogas betrieben werden. Darauf hat sich das norwegische Parlament jetzt verständigt.

Lkw-Maut mit CO2-Aufschlag in Deutschland wirksam: Zum 1. Dezember ist in Deutschland die um eine CO2-Komponente ergänzte neue Lkw-Maut auf Bundesfernstraßen in Kraft getreten. Konkret wird zusätzlich zu den bisherigen Mautsätzen ein CO2-Aufschlag in Höhe von 200 Euro pro Tonne CO2 fällig.

Luxor Capital erwirbt insolventen Lkw-Hersteller Volta Trucks: Luxor Capital hat das britische Geschäft und die Vermögenswerte von Volta Trucks gekauft. Dazu gründet der Hedgefonds mit „Volta Commercial Vehicles Limited“ eine eigene Untergesellschaft. Zum Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.

Hylane flottet weitere 32 Hyundai Xcient Fuel Cell ein: Der deutsche Wasserstoff-Lkw-Vermieter Hylane beschafft 32 zusätzliche Xcient Fuel Cell des Herstellers Hyundai. Die ersten Exemplare sollen direkt nach der Lieferung Anfang 2024 an Miet-Kunden gehen.

Neue H2-Tankstelle an der A7 eröffnet: Im schleswig-holsteinischen Neumünster wurde eine speziell für schwere Nutzfahrzeuge optimierte Wasserstoff-Tankstelle eröffnet. Dort gibt es zwei 350-bar- und einen 700-bar-Dispenser, die auch mit Sattel- und Gliederzügen erreichbar sind.

DAF liefert Fahrzeuge für britisches E-Lkw-Projekt: Die E-Lkw-Modelle XD Electric und XF Electric des niederländischen Herstellers DAF Trucks nehmen an einem britischen Programm zur Demonstration von emissionsfreien Transportlösungen für den Fernverkehr mit Batterie-elektrischen Lkw teil.

Weniger Stationen, mehr gemeinsame Nutzung von Strom: Wie ChargePoint das „große EV-Geschäft“ angehen will. Telematik und künstliche Intelligenz (KI) sind der Schlüssel zum Laden schwerer Elektrofahrzeuge, sagt Andre ten Bloemendal, Vice President of Sales von Chargepoint in Europa, im Gespräch mit electrive. Er sieht das Unternehmen als Software-Anbieter. Wir haben uns den Ansatz des Unternehmens für die kommerzielle Elektrofahrzeugindustrie von ten Bloemendal genauer erklären lassen.