electrive commercial: Elektrifizierung beim Logistiker Große-Vehne // Effiziente Ladelösungen im Schwerlastverkehr.

Liebe Leserinnen und Leser!
Sie betreiben Lkw und haben einen Standort in Nordrhein-Westfalen? Jackpot! Das schwarz-grün regierte Bundesland hat eine eigene temporäre Elektro-Lkw-Förderung aufgelegt, um den Rückzug des Bundes auf diesem Feld auszugleichen. Die dortige Grünen-Ministerin spricht explizit davon, „die Förderlücke des Bundes zu schließen“. Antragsberechtigt sind natürlich nur Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen. Aber da im bevölkerungsreichsten Bundesland jeder fünfte Bundesbürger wohnt, dürfte auch die Logistiker-Dichte relativ hoch sein. Allen anderen sei gesagt: Eröffnen Sie doch einfach bis September einen Sitz in NRW! Nein, Scherz … aber klopfen Sie doch mal bei Ihrer Landesregierung an. NRW zeigt, wie’s geht.
Wie einer der großen Akteure der Transportbranche den Antriebswechsel plant, zeigt unser heutiges Hauptstück: Große-Vehne unterhält 1.200 Lkw und will sukzessive weg vom Diesel. Wie der Logistiker dabei vorgeht, erfahren Sie bei uns im Detail. Für alle, die mal tiefer in die Eigenheiten von Ladeinfrastruktur für Lkw eintauchen wollen, empfiehlt sich zudem Hauke Hinrichs' aufgezeichneter Vortrag aus unserer Online-Konferenz electrive LIVE. Der Smatrics-Chef beruhigt vor allem Technik-Skeptiker: „Wir kennen uns damit aus, wie sich zukunftsfitte Ladeanlagen aufbauen lassen. Das wird gar nicht so schlimm, wie wir alle denken.“

Anregende Lektüre wünscht Ihnen
Cora Werwitzke, Redaktion electrive

Wie ein Logistiker den Umstieg auf E-Lkw plant: Das Logistikunternehmen Große-Vehne betreibt in Europa rund 1.200 eigene Lastwagen. Gemeinsam mit Mercedes-Benz Trucks, von dem die Mehrheit der Fahrzeuge stammt, werden jetzt Projekte zur Flotten-Elektrifizierung geplant. Erste Strecken für Elektro-Lkw werden bereits etabliert, weitere konzipiert. Wie läuft so etwas ab?

H2 Mobility skaliert auf 50 H2-Tankstellen für Busse und Lkw: H2 Mobility kündigt an, dass sein deutsches Wasserstoff-Tankstellennetz bis zum Ende des Jahres über mehr als 50 Standorte verfügen wird, an denen Busse und Lkw mit 350 bar tanken können. Standard für Pkw und Transporter sind bekanntlich 700 bar.

Kerpener REVG bestellt 26 H2-Busse bei Solaris: Der polnische Hersteller hat einen weiteren Auftrag für Wasserstoffbusse aus Deutschland erhalten. Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) in Kerpen ordert 26 H2-Solobusse des Typs Urbino 12 hydrogen.

Litauen strebt umfassende Antriebswende im ÖPNV an: Litauens Regierung fördert mit 55 Millionen Euro aus EU-Mitteln die Beschaffung von 275 Elektrobussen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur. Die geförderten Verkehrsunternehmen starten derzeit die Vergabeverfahren. Ab 2026 dürfen sie dann nur noch alternativ angetriebene Busse beschaffen.

Shanghai will reine E-Bus- und E-Taxi-Flotte bis 2027: Die chinesische Metropole will ihren Bus- und Taxiverkehr umfangreich modernisieren. In diesem Zug sollen die jeweiligen Flotten bis Ende 2027 komplett auf New Energy Vehicles umgestellt werden. Dabei geht es um mehrere Tausend Fahrzeuge pro Jahr.

Solaris baut acht H2-Busse für Belfort: Der polnische Hersteller hat einen neuen Auftrag für Wasserstoffbusse aus Frankreich erhalten. Solaris wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 acht H2-Gelenkbusse des Typs Urbino 18 hydrogen an die Stadt Belfort liefern.

Zwischenfazit zu Dresdner E-Bussen: Nach fast genau zwei Jahren E-Bus-Einsatz haben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) eine überaus positive Bilanz gezogen. Die 18 Gelenk- und zwei Standardbusse von Daimler Buses haben drei Millionen Kilometer absolviert, und das nahezu ohne größere Unfälle oder Störungen.

Nikola verbucht über 133 Millionen Dollar Quartalsverlust: Der US-amerikanische E-Lkw-Hersteller bleibt in der Verlustzone. Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen zwar den Umsatz deutlich steigern. Dieser umfasst aber immer noch nur einen kleinen Teil des Fehlbetrags, der in der Bilanz steht.

Förderung für E-Lkw – NRW springt nach Rückzug des Bundes in die Bresche: Das schwarz-grün regierte Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Anschaffung von elektrischen Lkw einmalig mit insgesamt 15 Millionen Euro. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur will damit explizit „die Förderlücke des Bundes schließen“.

Kühne+Nagel erweitert E-Lkw-Flotte: Der Logistiker hat seine Fahrzeugflotte mit sechs vollelektrischen Fahrzeugen von Renault Trucks aufgestockt. Die Renault Trucks E-Tech D 16 4×2 werden an verschiedenen Standorten in Deutschland für den Gütertransfer eingesetzt.

Goldhofer baut 14 E-Flugzeugschlepper für Münchner Flughafen: Goldhofer hat einen Rahmenvertrag mit der EFM GmbH abgeschlossen, der bis zum Jahr 2028 die Auslieferung von 14 Elektro-Flugzeugschleppern des Typs Phoenix E für den Münchener Flughafen vorsieht. Für Goldhofer ist es die erste Bestellung in solch einer Größenordnung.

Mahle stellt neuen Hochleistungslüfter für E-Fahrzeuge vor: Der Zulieferer wird auf der IAA Transportation 2024 in Hannover als Weltneuheit einen bionischen Hochleistungslüfter präsentieren, der elektrische Nutzfahrzeuge und Pkw deutlich leiser machen soll.

Japaner testen eCanter mit Wechselbatterie: Mitsubishi Fuso beginnt in diesem Monat eine Demonstration zum Batteriewechsel bei Elektro-Lkw auf öffentlichen Straßen in Japan. Der Kurierdienst Yamato Transport wird das System im Auftrag von Mitsubishi Fuso in Kyoto testen.

„Effiziente Lösungen für Ladeinfrastruktur im Schwerlastverkehr“ – Hauke Hinrichs von Smatrics: Wie wird sich der Ladeinfrastruktur-Rollout im Lkw-Bereich entwickeln? Hauke Hinrichs, CEO von Smatrics und somit Praxis-Experte durch und durch, skizzierte in unserer Online-Konferenz, warum er beim Ladenetzausbau optimistisch ist. Und wieso das Megawattladen künftig das „Champagner“ des Ladens sein wird. Hier geht’s zur Aufzeichnung.