ANZEIGE |
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 21.02.2024 | Wechselhaft und windig bei max. 12°C. | ||
+ Stiftung Zukunft Berlin schlägt Nawalny-Straße vor + Seltsame Ausschreibungen der Senatsverwaltung für Inneres zur EM 2024 + Mögliche Postenvermischung: Gauks gibt Nebenjob auf + |
von Lorenz Maroldt |
|
Guten Morgen, der Tod von Alexej Nawalny bewegt in Berlin weiterhin viele Menschen. Die „Stiftung Zukunft Berlin“ schlägt jetzt vor, eine Straße, einen Platz oder ein Gebäude nach dem russischen Regimekritiker zu benennen. Der SZB-Vorstandssprecher Markus Dröge sagte dazu: „Mit Berlin ist das Schicksal Nawalnys in besonderer Weise verbunden. Nach dem heimtückischen Versuch, ihn zu vergiften, wurde er hier in der Charité behandelt. Von Berlin aus ist er anschließend freiwillig nach Russland zurückgekehrt, um seinen Kampf für Menschenrechte und Demokratie weiterzuführen. Es wäre deshalb ein eindrucksvolles Zeichen, wenn in Berlin ein Ort gefunden würde, der seinen Namen trägt und an seinen Kampf erinnert.“ Beate Stoffers, Dröges Co-Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der SZB, schlägt im Gespräch mit dem Checkpoint vor, entweder ein Charité-Gebäude nach Nawalny zu benennen oder eine neue Straße bzw. einen neuen Platz – jeweils nach einer Debatte mit den jeweiligen Nachbarschaften. Auch Franziska Giffey plädiert dafür, einen Platz nach Nawalny zu benennen – unserem Kollegen Julius Betschka sagte sie: „Alexej Nawalnys Kampf für die Freiheit ist unsterblich. Diesen weiterzuführen und an ihn zu erinnern, ist Verantwortung aller Demokratinnen und Demokraten.“ Eine Petition des Vereins „Demokratie-Ja“ auf change.org, der sich bis heute früh bereits 25.000 Menschen angeschlossen haben, wird da schon konkreter – sie fordert die Umbenennung der Behrenstraße hinter der Russischen Botschaft. Und was meinen Sie? Welche Straße, welcher Platz oder welches Gebäude könnte nach Alexej Nawalny benannt werden? Diskutieren Sie gerne mit, wir freuen uns auf Ihre Vorschläge und Ideen, die Sie per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de schicken können. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Kurz vor dem Anpfiff zur EM 2024 (vor fünfeinhalb Jahren nach Deutschland vergeben) ist der Senatsverwaltung für Inneres und Sport aufgefallen, dass sie noch zwei opulente Aufträge zu vergeben hat: + „Konzeption, Planung und Umsetzung Branding der UEFA EURO 2024 Host City Berlin“ (Auftragsvolumen: 1,3 Mio. Euro). + „Konzeption und Umsetzung von Kulturveranstaltungen im öffentlichen Raum während der Fußball-Europameisterschaft Euro 2024“ (dafür stehen bis zu 300.000 Euro zu Verfügung). Die detailliert beschriebenen Anforderungen sind komplex, die Ansprüche hoch („Es soll ein professionelles Gesamtbild entstehen“), und der Zeitplan ist, nun ja: sportlich: Innerhalb weniger Wochen soll, nein: muss hier alles fertig sein – das erste Spiel in Berlin (Spanien-Kroatien) findet bereits am 15. Juni statt. Ablauf der Angebotsfrist: 19. März. Wer sich auskennt mit solchen Aufträgen, weiß: Das ist für eine ergebnisoffene Ausschreibung sehr ungewöhnlich und eigentlich nicht machbar (jedenfalls nicht unvorbereitet). Es stellt sich auch die Frage, wozu die Verwaltung unter Senatorin Iris Spranger eigentlich einen eigenen Marketingstab aufgebaut hat – zudem verfügt die Stadt ja für die beschriebenen Aufgaben mit „Kulturprojekte Berlin“, „Berlin Partner“ und „Visit Berlin“ über drei Unternehmen, die durchaus dafür geeignet wären (und zum Teil bereits mit anderen Aufgaben während der EM betraut sind). Läuft da ein „abgekartetes Spiel“, wie ein Insider vermutet? Der Checkpoint hat die Senatsverwaltung gefragt, ob (und wenn ja, wann und wo) die Aufträge europaweit ausgeschrieben wurden und ob es mit Blick auf die knappe Zeitkalkulation Vorgespräche mit möglichen Bietern gab. Es vergingen zwei volle Tage, dann kam gestern Abend die Antwort: + Beide Ausschreibungen wurden demnach in der Beilage zum Amtsblatt der EU bekanntgegeben, „Branding“ am 16.2. und „Kultur“ am 19.2. (letztere also am Tag unserer Anfrage, zwei Tage nach der Veröffentlichung im Amtsblatt Berlin). + Zu beiden Themen „befindet sich die Projektgruppe Euro im Zeitplan“. Basierend auf bisherigen Erfahrungen „wird die Vorbereitungszeit als ausreichend angesehen“. Und: „Das Einholen von Informationen bei Marktteilnehmern ist im Rahmen von Markterkundungen vor Einleitung eines Vergabeverfahrens gesetzlich zulässig.“ Wir halten also fest: Die Mindestangebotsfrist wurde im Fall „Kultur“ mit 30 Tagen gerade eben so eingehalten (dem Schaltjahr sei Dank). Und auf die Frage, ob es Vorgespräche mit möglichen Bietern gab, antwortet SenInnSport nicht konkret, sondern mit dem vielsagenden Hinweis auf die Möglichkeiten des Gesetzes. Wir werden also spätestens am 19. März erfahren, welches Unternehmen mehr als die vorgeschriebenen 30 Tage Zeit hatte, sich auf Aufträge im Wert von 1,3 Millionen Euro zu freuen (und sich darauf vorzubereiten). | |||
|
Heute ist die letzte Chance, sich schriftlich für die erste Veranstaltung der Reihe „Kai Wegner vor Ort“ am 26. Februar im Maison de France anzumelden (hier unter diesem Link). Die Senatskanzlei teilt vorsorglich mit, dass erstens „aufgrund der hohen Nachfrage“ nicht alle Interessierten dabei sein können (Sie kennen das Problem vielleicht von Adele und Taylor Swift) und zweitens (noch größeres Problem, jedenfalls in Berlin) der Zutritt „nur nach Vorlage des Personalausweises möglich ist“ (vergessen Sie das Berghain – Berlins härteste Tür haben das Bürgeramt und der Bürgermeister). Dass es Ihre Chancen erhöht, wenn Sie eine Kopie Ihres CDU-Mitgliedsausweises (womöglich ausgestellt vom Kreisverband Spandau) und ein heimlich aufgenommenes Wahlkabinen-Selfie beim Ankreuzen der richtigen Partei der Anmeldung beifügen, können wir nicht versprechen. Aber womöglich hilft es, auf dem Anmeldebewerbungsbogen die Rubrik „Welche Frage möchten Sie dem Regierenden Bürgermeister von Berlin stellen?“ mit einem originellen Gedanken auszufüllen, damit sich Kai Wegner gut vorbereiten kann. Zum Beispiel: „Hätten Sie gedacht, dass Sie so schnell in Ihrem neuen Amt brillieren?“ „Finden Sie nicht auch, dass die bisherige Performance des Senats exzellent ist?“ „Hat es jemals zuvor einen interessanteren Bürgermeister gegeben?“ Weitere Vorschläge nehmen wir gerne per Mail an checkpoint@tagesspiegel.de entgegen. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Wir kommen zu unserem kleinen Sprachkurs „Deutsch, aber doppelt“, heute präsentiert von Checkpoint-Leser Sebastian Dullien, Professor für International Economics an der HTW Berlin. Er hat ganz nüchtern unsere Meldung über den feucht-fröhlichen Bar-Abend der Berliner Koalitionsführung analysiert – hier das Ergebnis: „For non-native German speakers, another funny example of the German language: „SPD and CDU bestreiten Saufgelage“ can mean both: a) they organize a binge drinking event b) they deny having done binge drinking I understand why learning German as a second language is so hard...“ Tatsächlich… So bestreiten ja auch beide Fraktionen, dass die Ausgaben für die geistreichen Gespräche… pardon: die geistreichen Getränke aus Fraktionsgeldern bestritten wurden.Offen bleibt dennoch eine entscheidende Frage: War beim Bestreiten des Saufgelages das Glas jetzt halb voll oder halb leer? | |||
|
Heute haben wir ein Angebot für Sie, das Sie guten Gewissens eigentlich kaum ablehnen können (schon gar nicht, wenn Sie gerne ins Kino gehen): Für nur einen Euro dürfen Sie sechs Wochen lang alles lesen, was ansonsten unseren Abonnentinnen und Abonnenten unter „Tagesspiegel Plus“ vorbehalten ist (und das stark werbereduziert). Außerdem haben Sie exklusiv mit diesem Angebot die große Chance, eine von 30 „Yorck Unlimited“-Kinokarten im Wert von je 238,80 oder je zwei von 50 Gutscheinen für eine beliebige Vorstellung in einem der 14 Yorck-Kinos zu gewinnen (Babylon Kreuzberg, Blauer Stern, Capitol Dahlem, Cinema Paris, Delphi, delphi Lux, Filmtheater am Friedrichshain, Kant-Kino, International, Neues Off, Odeon, Passage Neukölln, Rollberg, Yorck Kreuzberg). Und nebenbei unterstützen Sie so mit einem kleinen Beitrag unsere journalistische Arbeit: Wir gehen, unserem Motto getreu, den Dingen leidenschaftlich und akribisch auf den Grund – in der Welt und in der Weltstadt, für eine bestens informierte, friedliche und demokratische Gesellschaft. Hier geht es direkt zum Angebot. | |||
|
|
|
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||
| |||
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|