, der Start ins neue Jahr 2020 fällt für die deutsche Elektroindustrie durchwachsen aus. Auf der einen Seite ist der Auftragseingang bei der Schlüssel-Branche im November 2019 um fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, wie das ZVEI-Konjunkturbarometer Januar 2020 ermittelt hat. Aus dem Inland kamen 15,3 Prozent weniger Bestellungen, aus dem Ausland 8,9 Prozent. Das Minus im Auftragseingang von Januar bis November 2019 belief sich auf 3,4 Prozent. Auf die Umsätze wirken sich die Auftragseingänge naturgemäß mit Verzögerungen aus. Im November 2019 mussten die Elektrounternehmen mit Umsätzen von 16,5 Mrd. Euro einen Einbruch von 4,6 Prozent gegenüber Vorjahr verkraften, wobei auch hier das Inland stärker schwächelte als das Ausland. Von Januar bis November setzte die Branche 175,2 Mrd. Euro um, was einem Umsatzminus von noch moderaten 1,5 Prozent entspricht. Überraschend ist hingegen, dass sich im Dezember 2019 das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie weiter verbessert und den höchsten Stand seit einem halben Jahr erreicht hat. Weniger überraschend allerdings, dass die aktuelle Lage dabei hinter den Geschäftserwartungen hinterherhinkt. Für die Zukunft scheint vorsichtiger Optimismus um sich zu greifen. 18 Prozent der Unternehmen bewerteten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation mit gut, 63 Prozent mit stabil und 19 Prozent mit schlecht. Für die kommenden sechs Monate erwarten 22 Prozent anziehende, 54 Prozent gleichbleibende und 24 Prozent rückläufige Geschäfte. Hier scheint sich die Entwicklung an beiden Enden der Skala zu polarisieren in Gewinner und Verlierer, was für die gesamte Elektrokonjunktur kein gutes Zeichen ist. Jenseits der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Elektronik den technischen Trends für das Jahr 2020 und darüber hinaus in ausgewählten Segmenten der Branche nachgespürt. Im Embedded-Segment scheinen »alle Wege zu KI zu führen«, in der Funkkommunikation wird auf »auf allen Ebenen innoviert« und wo es in der Elektronik-Distribution hingeht, lesen Sie im Beitrag »What’s next?«. Mit neuen technischen Entwicklungen tun sich typischerweise auch neue Geschäftsfelder auf. Deshalb ist es wichtig, dass die Branche ihre Innovationskraft erhält und stärkt. Dabei dürfen sich weder Politik noch Gesellschaft wegducken. Die Politik muss vernünftige Rahmenbedingungen setzen, z.B. mit dem Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung und die Gesellschaft sollte Wissenschaftlern und Ingenieuren zugestehen, dass sie beispielsweise bei der Klimaerwärmung Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sind. Ihr Gerhard Stelzer Editor-at-Large PS: Sie interessieren sich für die Fahrzeugvernetzung? Dann kommen Sie doch zu unserem 6. Automotive Ethernet Congress am 12. und 13. Februar 2020 in München. |