Gesten haben sich Olaf Scholz und Friedrich Merz im Kanzleramt getroffen und über den Übergang gesprochen, etwa 90 Minuten lang. Was der Noch-Kanzler und sein wahrscheinlicher Nachfolger diskutiert haben, ist „vertraulich und soll es auch bleiben”, hieß es aus dem Merz-Umfeld. Seine Erwartung an die Übergangsphase hatte Merz bereits öffentlich in einem „memorandum of understanding” mitgeteilt: Die Bundesregierung solle ohne Mitwirkung der Union nichts mehr von Dauer entscheiden. Wann sprechen Union und SPD miteinander? Wenn es nach Merz geht, schnell. Ein Termin für erste Sondierungsgespräche findet nicht vor der Hamburg-Wahl am Sonntag statt, es kursiert der 6. März als eine Option.
Wer ist dabei? Für CDU/CSU nehmen voraussichtlich Merz, Söder, Linnemann, Dobrindt, Frei und Huber teil – ob Doro Bär, Julia Klöckner und Unions-Ministerpräsidenten hinzukommen, wird diskutiert. Denn laut „Table Media“ sollen für dieSPD neben Lars Klingbeil, Boris Pistorius und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auch die Länderchefs Anke Rehlinger (Saarland), Alexander Schweitzer (Rheinland-Pfalz) und Stephan Weil (Niedersachsen) im Team sein. Gibt’s Neues zur Schuldenbremse? Ja. Laut Friedrich Merz, der gestern mit 98 Prozent (4 Gegenstimmen) als Unions-Fraktionschef bestätigt wurde, „ist in der naheliegenden Zukunft ausgeschlossen, dass wir die Schuldenbremse reformieren.“ Denn das sei „wenn es überhaupt stattfindet, eine ziemlich umfangreiche, schwierige Arbeit, die da zu leisten ist.“ Und die Idee, noch in der aktuellen Bundestagsbesetzung das Sondervermögen für die Bundeswehr aufzustocken? Merz: „Wir sprechen miteinander, aber es ist viel zu früh, darüber jetzt schon etwas zu sagen.“ Hintergrund: Der Haushalt ist eine der größten Baustellen der neuen Bundesregierung. Könnte sie Milliarden für die Verteidigung und die Ukraine-Hilfe ausklammern, hätte sie deutlich mehr Spielraum. |