Schon die Römer gaben der im Südwesten Italiens gelegenen Region den Namen „Campania felix“, also glückliche Landschaft. Das Land rund um den Vesuv, die Metropole Neapel, nebst Amalfi Küste und den Inseln Capri und Ischia, kann für Liebhaber kampanischer Weine hatte unser Sortiment über die letzten beiden Jahre zwischenzeitlich leider nichts zu bieten, doch nun sind wir wieder fündig geworden und melden uns mit einem Knall zurück.
Man kann Kampanien aufgrund der hoch fruchtbaren Böden getrost als einen kleinen Garten Eden bezeichnen. Aus der vulkanische Erde wachsen nicht nur die aromatischen San Marzano Tomaten und allerlei Sorten von Obst und Gemüse, sondern seit den Zeiten der Antike, natürlich auch die Vitis vinifera, die edle Weinrebe.
Vielmehr zählte Kampanien zu den ersten und wichtigsten Weinbaugebieten der Welt. Bekanntlich kann man sich von altem Ruhm nichts kaufen, denn Weine, wie der in antiken Schriften häufig angepriesene Falerno, sind heute weit von ihrem damaligen Bekanntheitsgrad entfernt. Die Winzer der Campania haben ihr reiches Erbe jedoch nicht vergessen und sind wieder auf dem Weg zurück zu altem Glanz.
Ein herausragender Produzent kampanischer Spitzenweine ist Beniamino Clemente mit seiner im Jahre 1779 gegründeten Masseria Frattasi. Das Weingut liegt in der zur Provinz Benevento gehörenden Gemeinde Montesarchio, mitten im kampanischen Apennin. Der Monte Taburno, Hausberg der Gemeinde, misst stattliche 1.393m, weshalb die Familie Clemente ihren Weinen auch den Zusatz „Vini di Montagna“ verleiht. Das Prädikat „Bergwein“ ist hier absolut nicht untertrieben, schließlich liegen die Anbauflächen unserer beiden Weißweine auf über 900 Metern.
Diese Höhenlage ist den Weinen auch sofort anzumerken. Wer bei Süditalien nur an kräftig-intensive Weine denkt, wird seinem Gaumen kaum trauen. Pure Mineralität und Frische kennzeichnen die Weine der Masseria Frattasi.
Bei den Weißen beeindruckt der Greco mit ungemeiner Salzigkeit und einem Feuerwerk an Grapefruitaromen. Definitiv kein Wein für Jedermann, daher aber umso interessanter für alle, die einmal etwas völlig anderes probieren möchten. Ein Wein der aus dem Einerlei heraussticht und uns sofort begeistert hat.
Der Fiano hingegen ist nicht ganz so explosiv, rebsortenbedingt etwas vornehmer aber nicht minder großartig. Hier paaren sich grüne Früchte mit Anklängen von Mandeln.
Passend zum Herbstbeginn, darf natürlich auch der Rotwein nicht fehlen. Auf den vukanischen Böden des Benevento gedeiht eine der ältesten roten Rebsorten der Welt. Der schon von den Griechen kultivierte Aglianico. Der „Caudium“, benannt nach der antiken Hauptstadt der Samniten, erscheint mit kräftigem Rot im Glas. Waldfrüchte, Pflaume und etwas Kakao umschmeicheln die Nase. Trinkt sich bei mittelschwerem Körper sehr harmonisch, mit ganz weichen Tanninen. Auf dem Etikett des „Caudium“ lesen wir einen schönen Satz von Beniamino Clemente: „Dieser Wein ist Ausdruck unserer Liebe für die Berge“. Dem ist wahrlich nichts hinzuzufügen. Diese Weine sollten Sie unbedingt kennenlernen!
Mit den besten Grüßen aus Neunkirchen Ihr Enrico Jacopini