Kann die Energiewende ohne Solaranlagen aus China gelingen? Dieser Frage müssen sich heute die Industrieminister der 27 EU-Staaten stellen.
Bei ihrem Treffen in Brüssel geht es um den “Net-Zero Industry Act”, eines der zentralen Gesetze des “Green Deal”-Industrieplans von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Das Gesetz soll erreichen, dass 40 Prozent der für die Energiewende benötigten Technologien künftig in Europa hergestellt werden, etwa Solarmodule, Windräder und Wärmepumpen.
Doch während die Zahl von der Kommission nur als unverbindliche Zielvorgabe vorgeschlagen worden war, machte das EU-Parlament ernst. Bei Ausschreibungen für erneuerbare Energien, die inzwischen für alle größeren Projekte verwendet werden, dürften künftig maximal 50 Prozent der verwendeten Teile aus China kommen, forderte das Parlament in seiner Position zum Gesetz.
Vertreter der Solarbranche warnen jedoch: Ohne chinesische Solarmodule ließen sich die Erneuerbaren-Ziele nicht erreichen, machen diese doch 80 Prozent der weltweiten Produktion von Solaranlagen aus.
Während auch Frankreich auf Regeln drängt, die chinesische Hersteller von Förderprogrammen ausschließen, wollte sich das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage von Euractiv nicht zu der Forderung des EU-Parlaments äußern.
Noch ist es aber nicht so weit: Denn nach einer möglichen Einigung der Minister heute müssen sich Rat und Parlament noch auf eine gemeinsame Version des neuen Gesetzes einigen. Gut möglich also, dass die Forderung des Parlaments noch abgeschwächt wird.
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