+Enteignungsdebatte+Ostmoderne+Gorilla-Abschiebung+

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+Gorilla Ivo zieht ins Saarland+Gothe rechtfertigt Fliers Beratervertrag+Pop scheut Enteignung+
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von Lorenz Maroldt

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Freitag, 25.1.2019 | Bewölkt bei etwa -4°C, das Wochenende wird nass, aber auch wärmer bei bis zu 5°C.

Guten Morgen,

wir starten heute mit einem Frühstücksinterview - bisher hatte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop zur erhitzten Wohnungsdebatte geschwiegen, jetzt sagt sie: „Kein Regierungsmitglied sollte das Wort Enteignung leichtfertig in den Mund nehmen“ – der Regierende Bürgermeister will Enteignungen „im dritten, vierten, fünften Schritt“ nicht ausschließen, die Linke unterstützt das Volksbegehren „Deutsche Wohnen enteignen“. Pop ist dafür, „stark regulierend einzugreifen“ und fordert die Bundesregierung auf, das Mietrecht zu ändern: „Die Rendite der Vermieter ist hoch, besonders der großen Unternehmen. Eigentum verpflichtet zu vernünftigem, sozialem Verhalten, nicht zu Turbokapitalismus.“ Das ganze Interview gibt’s hier.

Zündstoff birgt nicht nur die Enteignungsdebatte, sondern auch der Zustand der Verwaltung – in der Wirtschaft wächst die Wut. Hinter den Kulissen werden seit Dezember die Kräfte gesammelt, zwei Dutzend Organisationen machen jetzt Druck: Sie fordern Sofortmaßnahmen und die Einleitung einer Reform. „Eins ist klar: So geht‘s nicht weiter!“, schimpft einer der Aufständischen.

Mit dem Rad oder zu Fuß – sichtbar auf der Straße
Sicher bei Dämmerung und in der Dunkelheit zur Schule? Das geht am besten mit heller Kleidung und leuchtenden Reflektoren auf Jacke und Hose. Denn so gekleidet werden Schüler von Autofahrern schneller gesehen. Mehr Infos gibt es bei der Unfallkasse Berlin – Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung in der Hauptstadt.

Internes Rundschreiben des Chefs der Senatskanzlei, Stichwort: „Öffentlichkeitsarbeit“. Na, da schauen wir doch mal rein… „Bei ausdrücklich als persönliche Ansicht erkennbaren Äußerungen außerhalb des Dienstes ist jeglicher Hinweis auf ein bestehendes Dienstverhältnis zur Senatskanzlei zu unterlassen“, schreibt Christian Gaebler. Da aber nicht auszuschließen ist, dass eine Beziehung hergestellt wird, „kommt der Beachtung des Gebots der Mäßigung und Zurückhaltung eine besondere Bedeutung zu.“Dies gelte es auch „im Umgang mit sozialen Medien“zu beachten. Hm, also eine „Lex Chebli“, wie zu hören ist? Die twitternde Staatssekretärin eckt ja immer wieder mal an, obwohl es in ihrem Twitterprofil heißt: „Hier privat“. Im Rathaus wird dementiert: Das Rundschreiben sei als anlasslose Aktualisierung einer älteren Hausmitteilung über die Grundsätze der Öffentlichkeitsarbeit zu verstehen. Es kommentiert Capital Bra (frisch von Bushido getrennt): „Jaja okay, Jaja okay okay.“
Vor zwei Wochen schrieb Elisabeth Raether in der „Zeit“: „Michael Müller wollte sich mit Sawsan Chebli schmücken, doch inzwischen treibt sie ihn in den Wahnsinn, sagt sein Umfeld. Er gilt als vorsichtig und konfliktscheu, worauf sie keinerlei Rücksicht nimmt. Er hätte nichts mehr dagegen, heißt es, dass sie auf Twitter einen richtigen Fehler macht, sodass er sie entlassen muss.“ Im Parlament wurde der Regierende Bürgermeister damit gestern konfrontiert. Er dementierte. Jaja okay…

Neues vom Fall Flierl (Beratervertrag ohne Ausschreibung) – Stadtrat Ephraim Gothe gestern Abend in der BVV Mitte: „Dass mir ein Bürgerverein über den Checkpoint erklärt, was ich zu tun habe, habe ich so noch nicht erlebt. Und es macht mich betroffen“. Flierl sei „eine laute Stimme für die Ostmoderne“ und „ein sehr seriöser Wissenschaftler“. Auf die fehlende Ausschreibung angesprochen (Sebastian Pieper, CDU: „Sie kennen ja vielleicht nicht jeden Menschen in dieser Stadt“), gab Gothe zu: „Wir hätten das machen können.“ Bei einer Fortsetzung des Projekts „Doppeltes Berlin“ hält Gothe eine Ausschreibung jetzt für „sinnvoll“, Flierl sei aber „in einer herausragenden Pole-Position“.

Apropos Mitte: Kleine Anfragen von Bezirksverordneten müssen in der Regel innerhalb von zwei Wochen beantwortet werden – als regelmäßiger Leser der Drucksachen weiß ich: Meistens dauert es länger, überall. Aber was sich das Bezirksamt Mitte leistet, ist rekordverdächtig: Drei Anfragen (je eine an Sabine Weißler, Stephan von Dassel und Ephraim Gothe) liegen seit zwei Jahren unbeantwortet herum. Es kommentiert Jean Paul: „Man hört in der Welt leichter ein Echo als eine Antwort.“

So, dann kommen wir mal zu unserem beliebten Freitagsrätsel, heute: „Schneckenpost mit 3 Buchstaben“. Na? Zu leicht? Also, „DHL“ ist zwar schon ein heißer Kandidat, aber die richtige Lösung lautet „BND“. Satte zwei Monate brauchte der so genannte Nachrichtendienst für folgende Antwort: „Mit Ihrer Mail vom 26. November 2018 bitten Sie um Auskunftserteilung zu den beim Bundesnachrichtendienst zu Ihrer Person gespeicherten Daten auf der Grundlage des Artikels 15 DSGVO in Verbindung mit Artikel 12 Absatz 3 DSGVO. Hiermit bestätigen wir Ihnen den Eingang der vorbenannten E-Mai.“ Hm, da gibt’s ja eigentlich nur zwei mögliche Erklärungen: Entweder wird unsere Mail noch immer erkennungsdienstlich behandelt – oder seit dem Eingang der Anfrage werden Tag und Nacht hektisch unsere Daten geschreddert.
PS: Aus anderen, zeitgleich angefragten Behörden (u.a. BMI, AA, Kanzleramt) liegen bereits substanzielle Antworten vor.

Berlin feiert den 8. März
Freitag ins lange Wochenende anstatt zu den Kollegen ins Büro! Brandenburg gratuliert Berlin zum neuen Feiertag. Wir haben das Angebot dazu: Eine Übernachtung im Komfort-DZ für 2 Pers. inkl. Frühstück für 79,– €. Oder bleiben Sie gleich 3 Nächte für 189,– €.
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Wir bleiben noch kurz beim deutschen Versandservice und wenden uns dem Lieferdienst „Hermes“ zu – nehmen Sie sich bitte 1:20 min Zeit und beobachten hier, wie einem der Götterboten des Unternehmens im dritten Versuch eine der beliebten Balkonzustellungen gelingt (2. Stock). CP-Tipp: Stellen Sie sich beim Betrachten des kurzen Videos vor, Sie hätten ein Paket voller Meißner Porzellan bestellt...

Nochmal eine kleine Erinnerung: Morgen startet unser erster Checkpoint-Lauftreff (11 Uhr, Tempelhofer Feld, Eingang Tempelhofer Damm nahe U- und S-Bahnstation Tempelhof). Den bisherigen Anmeldungen zufolge wird es eine große Sache! Wenn Sie mitlaufen wollen: Alle Infos gibt’s hier, Anmeldung bitte an checkpoint@tagesspiegel.de – und unsere fabelhafte Naomi Fearn läuft mit ihren „Berliner Schnuppen“ gleich schon mal vor.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Jetzt neu in Berlin: Der 8. März ist nicht mehr nur Frauentag, sondern auch Feiertag (gestern vom Agh beschlossen). Genutzt werden soll er auf Wunsch der Koalition „zum Feiern, Demonstrieren, Kämpfen“, Sie dürfen aber auch über die Grenze nach Brandenburg fahren und den Nachbarn beim Arbeiten zuschauen (als kleine Rache für den Reformationstag, da ist es umgekehrt). Praktischerweise fällt der erste dieser Feiertage in diesem Jahr auf einen Freitag, das bedeutet aber auch: 2020 haben wir schon nichts mehr davon. Der Checkpoint beantragt deshalb bei den Vereinten Nationen eine Flexibilisierung des Frauentags, damit künftig jeder 2. Freitag im März ein Frei-Tag wird.
Und hier für die Fans der Serie „Berlin ist wie…“ eine Liste der Länder, in denen der Internationale Frauentag ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag ist: Angola, Armenien, Aserbaidschan, Burkina Faso, Eritrea, Georgien, Giunea-Bissau, Kasachstan, Kambodscha, Kirgistan, Kuba, Laos, Madagaskar, Moldau, Mongolei, Nordkorea, Nepal, Russland, Sambia, Tadschikistan, Turkmenistan, Uganda, Ukraine, Usbekistan, Vietnam, Weißrussland. Hinweis für den Kollegen Jan Fleischauer vom „Spiegel“: Venezuela ist nicht dabei.
Hier eine echt affige Meldung aus dem Ressort „Tierleben“: „Gorilla Ivo wird wegen Zeugungsunfähigkeit ins Saarland abgeschoben“ – den bisherigen Berliner Zoobewohner erwarten dort „drei Damen, die altersbedingt nicht mehr für Nachwuchs sorgen sollen“. Tolles Thema für einen tragikomischen Film von Andreas Dresen, Titel: „Wolke 10“.

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Und wild geht‘s gleich weiter – wir schauen nach Brandenburg: „Autofahrerin kollidiert mit Couch“, meldet die Polizei aus dem Elbe-Elster Kreis. Tja, was soll man dazu noch sagen… vielleicht „Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch“?
Wir schalten um zur Übertragung von „Betriebsstörungsbingo spezial“, heute live aus dem Hauptbahnhof: Seit Oktober 2018 stehen hier im ersten Obergeschoss bunte Eimer, um Tropfwasser aufzufangen. Ein Bahnsprecher sagte jetzt der „Morgenpost“: „Die Undichtigkeit konnte bisher nicht eindeutig lokalisiert werden.“ Es kommentiert Johann Wolfgang von Goethe: „Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muss es.“
Das legendäre „Rizz“ im Kreuzberger Graefe-Viertel wird zum „Lausebengel“ – der neue Betreiber Janosch („Ich bin 1982 im Urban-Krankenaus geboren“) dankt seinen Vermietern dafür, dass sie „einen Nachfolger finden wollten, der dem Kiez gerecht wird.“ Heißt konkret: „Modern“, „kein Fußball“, „großartige Biere“ – also genau so, wie noch überall der Anfang vom Ende einer Kultur definiert worden ist. Merke: Berlin wird immer kleiner, je schneller es wächst. (Q: Aushang).
Angebot per Mail: „Haben Sie Interesse an einem Interview mit Tom Kummer, der mit gefälschten Promi-Interviews für einen Medienskandal sorgte?“ Nein danke – Interviews mit Tom Kummer schreiben wir uns selbst.
Falls Sie in Köpenick wohnen und vorhatten, den Südosten auf dem Landweg zu verlassen – vergessen Sie’s: Jetzt ist auch noch die Allende-Brücke gesperrt (Einsturzgefahr). Am besten, Sie machen es sich gemütlich und warten auf Dorothee Bärs Flugtaxis. Oder Sie kaufen sich ein Kanu…
… Oder Sie nehmen Bus und Bahn – lachen Sie nicht: Bereits im Jahr 2035 soll im Berliner ÖPNV wieder alles tippi toppi sein (Investitionen bis dahin: 28 Milliarden Euro). Der Regierende Bürgermeister ist dann übrigens 70 und längst im Besitz einer Seniorenkarte.

In den Tinder-Top-Ten (gezählt werden die Rechtswischer) landet Berlin hinter Stuttgart und Frankfurt nur auf Platz 3 – was ist da los? Alle hässlich? Alle glücklich? (Q: Tinder)
Kleiner Selbstversuch: Mitten in der Nacht runter auf die Straße und sich intensiv vorstellen, jetzt draußen schlafen zu müssen. Grausig – und lebensgefährlich. Wenn Sie also jemanden sehen, der Hilfe zu brauchen scheint, rufen Sie vorsichtshalber den Kältebus an, die Nummer: 01785235838.
Nachspielzeit – Völlig unautorisiert (und aus Versehen) haben wir hier gestern Christian Gaebler zum Regionalliga-Schiedsrichter befördert. Heute müssen wir den Chef der Senatskanzlei leider zurück in die Bezirksliga relegieren, verbunden mit dem Hinweis, dass er auch als Assistent in der Landesliga amtiert.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2428

Zitat

„Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein.“
Berlins Landwirtschaftssenator Dirk Behrendt gestern in der Plenardebatte im Abgeordnetenhaus – der Spruch war vor zwei Jahren Teil einer Kampagne des Umweltministeriums.

Tweet des Tages

@HerthaBSC
„Hallo, ich bin ein Bundesliga-Verein, und Sie kennen mich vielleicht von meinen Greatest Hits wie ‚Nein, das heißt nicht Hertha BSC Berlin‘, ‚Mit guter Tagesform können wir jeden schlagen‘ oder ‚Ja, unser Stadion ist trotz Berlin nicht bei jedem Spiel ausverkauft.‘ #hahohe“
(Hertha spielt heute um 20.30 gegen Schalke)

Berlin heute

Verkehr Die Salvador-Allende-Brücke (Köpenick) ist wegen Schäden dauerhaft für den Kfz-Verkehr gesperrt. Rund um den Invalidenpark (Mitte) kommt es aufgrund einer Demo ab 12 Uhr zu mehr Verkehr. Auch rund ums Velodrom (Prenzlauer Berg) kann es wegen der "Six Days Berlin Clubnacht" ab 17 Uhr zu Staus kommen, ebenso rund um das Olympiastadion (Westend), wo es sich wegen des Spiels zwischen der Hertha und dem FC Schalke ab ca. 18.30 Uhr staut. In der gesamten Innenstadt gibt es wegen eines Fahrradkorsos mit mehreren hundert Teilnehmern von 20 Uhr bis Mitternacht (Startpunkt am Heinrichplatz in Kreuzberg) mehrere Verkehrseinschränkungen im Streckenverlauf. Genauere Infos finden Sie bei der VIZ.

Demonstration Rund 1000 Menschen finden sich heute von 12 bis 16 Uhr zu dem Aufzug „Fridays for Future – Klimastreik“ am Invalidenpark ein und ziehen von dort durch das Regierungsviertel zurück zum Invalidenpark. Zum Thema „Mahnwache zur Begleitung der Kommission ‚Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung‘ vor dem MBWI“ kommen von 7 bis 11 Uhr ca. 300 Teilnehmer in der Invalidenstraße 46, gegenüber vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zusammen. Und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ruft von 11 bis 13 Uhr zur „Gedenkveranstaltung im Rahmen des 27. Januar – Befreiung von Auschwitz“ am Blauen Obelisk (Theodor-Heuss-Platz) mit rund 250 Teilnehmern auf. Am Rosa-Luxemburg-Platz 1 findet am Samstag von 11.30 bis 14 Uhr die Kundgebung „Bundesweiter Aktionstag, weg mit § 219a StGB– keine Kompromisse“vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung mit ca. 500 Teilnehmern statt. Rund 200 Menschen ziehen von 15 bis 19 Uhr unter dem Motto „Wir fordern die Aufhebung der Totalisolation von Herrn Abdullah Öcalan und Freiheit für Herrn A. Öcalan“vom U-Bhf Bernauer Straße bis zur Weltzeituhr am Alexanderplatz. Und von 14 bis 22 Uhr laufen ca. 150 Teilnehmer zum Thema „Leute für die Meute – Demonstration für den Erhalt der Meuterei“ vom Kottbusser Tor bis zur Reichenberger Straße. Organisiert vom Pulse of Europe wollen knapp 250 Menschen am Sonntag zwischen 14 und 15.30 Uhr mit der Demo „Einheit Europas/ Europawahl 2019“ am Gendarmenmarkt vor dem Konzerthaus ein Zeichen zu setzen. Initiiert von der Kommission für Bürgerarbeit Pankow ziehen von 17.30 bis 19 Uhr ca. 300 Teilnehmer zum „Holocaust Gedenktag“ von der Berliner Straße 120 bis zur Alten Pfarrkirche Pankow (Breite Straße 37). Zur Kundgebung „Stilles Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“ kommen knapp 50 Teilnehmer von 12 bis 12.15 Uhr in der Ebertstraße / Hannah-Arendt-Straße zusammen.

Gericht Weil er drei Raubüberfälle verübt haben soll, kommt ein 21-Jähriger auf die Anklagebank. In einem Videoverleih habe er 335 Euro erbeutet. Bei den weiteren Taten habe er Mitarbeiter von Tankstellen mit Pfefferspray bedroht (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 218).

Prominent verraten

Der Berliner der Woche: Dieter Puhl leitete viele Jahre lang die Bahnhofsmission am Zoo und widmet sich seit Jahresbeginn neuen Aufgaben bei der Stadtmission. Auf den „Mehr Berlin“-Seiten gibt's morgen noch mehr Fotos zu sehen). Der Checkpott geht diesmal an Melanie Feger – herzlichen Glückwunsch!

Stadtleben

Essen in Kreuzkölln, wo es zwar nicht die leckerste, aber die angesagteste Pizza gibt. Findet zumindest unsere „Mehr Genuss“-Redaktion auf der Suche nach den spektakulärsten Neueröffnungen des vergangenen Jahres. Was macht die Pizza im Gazzo in der Hobrechtstraße 57 (U-Bhf Schönleinstraße) also so hip? Eindeutige Indikatoren sind selbst angesetzter Bio-Saugerteig, ungewöhnlicher Belag wie gerösteter Grünkohl (schön saisonal), karamellisierte Zwiebeln (fancy!) und geräucherter Filon-Käse (klingt extravagant). Natürlich auch alles regional. Das Softeis etwa wird mit Milch von „italienischen Exil-Büffeln, die in Brandenburg weiden“, zubereitet. CP-Urteil: Mehr Kreuzkölln geht nicht! Di-So 17-22 Uhr

Trinken Direkt am Fuße der Hasenheide (Flughafenstraße 84, U-Bhf Boddinstraße) mixt Barkeeperin Isabelle Fouquet im B.Horn Drinks mit Lokalbezug: Die Qiez-Kollegen empfehlen etwa den Hasenheide Spritz (7 Euro) aus Wodka, Thymiansirup und Grapefruit. Kiezkenner ahnen es: Die Besitzer des A.Horn am Carl-Herz-Ufer 9, Ludwig Horn und Alexandra Vlachopoulou, wollten damit zeigen, dass sie nicht nur Frühstückscafé, sondern auch Nachtleben können. Üppige Küche übrigens auch: Die Foodbar führt auch BBQ-Ribs, Pulled Pork und Aligot, auf der Karte. Di-So 18-2 Uhr, Küche bis 23 Uhr

Zwei Essen bestellen - nur eines bezahlen
Das Tagesspiegel Restaurant-Scheckheft 2019 lädt Sie ein, Berlin von seiner kulinarischen Seite kennen zu lernen. Vom Insidertipp bis zum Feinschmeckerlokal: Mit den Gutscheinen können Sie jeweils zwei Hauptgerichte bestellen – und zahlen nur eines!

Last-Minute-Tickets ergattern Sie noch für das 10-jährige Jubiläum des AsianArt Ensembles im Konzerthaus am Gendarmenmarkt (U-Bhf Hausvogteiplatz). Im Werner-Otto-Saal kombinieren die MusikerInnen unter dem Eventtitel „Traditionen" klassisches Streichquartett mit der chinesischen Mundorgel Sheng und der traditionellen koreanischen Wölbbrettzither Gayageum. Karten gibt’s für 17 Euro.
Am Wochenende startet die Eislaufsaison – im Berghain. Der wohl berüchtigtste Techno-Club wird für das CTM Musik- und Kunstfestival zur Eishalle, natürlich nicht ohne ordentlicher Beschallung. Dafür sind die DJs Skatebard, Kyoka, DJ Occult and Sarj und andere zuständig. Schlittschuhe können vor Ort ausgeliehen werden. Darüber hinaus können Besucher Am Wriezener Bahnhof (S-Bhf Ostbahnhof) die neuste „Sound-Skulptur“ von Künstler Nik Nowak erleben - Panzer inklusive (einfach selbst anschauen). Tickets gibt’s für 5 Euro an der Tür. Wer noch nie im Berghain war: Bis Festivalende (3. Februar, ganzes Programm hier) kommen Sie sicher rein!

Sonntagabend tragen „Gofenberg & Chor“ anlässlich des Shoah-Gedenktags jiddische und hebräische Lieder und Texte im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche Kladow vor. Ab 16 Uhr stehen dort besonders Texte der Holocaustüberlebenden Hanlina Birenbaum im Mittelpunkt. In ihrer Biografie „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ verarbeitete die Autorin und Dichterin ihre Haft in den Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz-Birkenau, Ravensbrück und Neustadt-Glewe. Kladower Damm 369, Bus-Station Alt-Kladow

Wieder hingehen ins Haus am Waldsee. Das eröffnet am Samstag nach eineinhalb Jahren wieder – und zwar saniert und erweitert. Künftig soll die 1922 erbaute Villa mehr Platz für Veranstaltungen bieten. Zum Auftakt gibt es die Ausstellung „A bis Z“ von Karin Sander zu sehen. Die ist sozusagen eine Hommage auf das Haus am Waldsee selbst und thematisiert die Räumlichkeiten im Laufe der Geschichte. Bis zum 3. März, der Eintritt kostet 7 Euro. Argentinische Allee 30, U-Bhf Krumme Lanke

Maria Kotsev wünscht Ihnen ein wundervolles Wochenende!

Berliner Gesellschaft

Personalien - Pal Dardai bleibt ein weiteres Jahr Chef-Trainer des Hertha BSC. Also coacht der aktuell dienstälteste Bundesligatrainer unsere Profimannschaft auch in der kommenden Spielzeit.
Als Catherine von Fürstenberg-Dussmann beim Neujahrsempfang ihres Unternehmens gestern Abend im Kulturkaufhaus an der Friedrichstraße mit dem Mikro in der Hand ein paar Stufen die Treppe hochging, erwarteten die Gäste eine Rede – stattdessen sang die Chefin ihnen erstmal was vor. Und nach ein paar politischen Worten („Wir haben keinen Platz für AfD-Gedanken hier“) gab‘s als Zugabe noch einen von ihr selbst geschriebenen Neujahrssong. CP-Tipp: Die nächste Bilanz-PK wird als Konzert veranstaltet, Eröffnungslied: Money, Money, Money. (Mehr zu Catherine von Fürstenberg-Dussmann gleich auch unter „Geburtstag/Sonnabend“).
Geburtstag - Dagmar Berghoff (76), Fernsehmoderatorin, ehem. Chefsprecherin der “Tagesschau“ / Inga Busch (51), Schauspielerin / Alexander Fest (59), ehem. Geschäftsführer des Rowohlt Verlags (2002-14) / Jutta Kaddatz (66), CDU-Stadträtin in Tempelhof-Schöneberg / „Liebste Nadi, happy 30sten! Herzlichen Glückwunsch, du toller Mensch, von all deinen Freunden, der Familie & Blinky!“ / Elke Schmitter (58), Journalistin und Schriftstellerin / Eva Zeller (96), Schriftstellerin
Sonnabend - Catherine von Fürstenberg-Dussmann (68), Unternehmerin, Vorsitzende des Stiftungsrates der Peter-Dussmann-Stiftung / Frank Hördler (34), Eishockeyspieler bei den Eisbären / Heinz Horrmann (76), Gastrokritiker / Gernot Klemm (54), Linken-Stadtrat und stellv. Bürgermeister in Treptow-Köpenick / Felicitas Kubala (63), ehem. für die Grünen im AGH (2009-12) / Ingrid Müller (69), „TV-Pensionistin“ / Dr. Gabriela Pfändner-Morrice (57), „Geschäftsführende Gesellschafterin der Kiddiesfamily Kindergarten Gruppe in Berlin“ & „Liebe Gabriela, herzlichst alles Gute zum Geburtstag und bleib so ein Energiesprudel, um alle Deine zauberhaften Ideen umzusetzen, wünscht Dir Connie“ / Marvin Plattenhardt (27), Verteidiger bei Hertha / Ulrike Poppe (66), Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Berlin (2010-17) / Jörg-Uwe Post (77), „Treuer Tagesspiegel Leser“ / Tobias Schulze (43), für die Linke im AGH
Sonntag - Christoph Bicker (53), „Alles Liebe von deinem Lieb“ / Nora von Collande (61), Schauspielerin und Autorin / Ulrich Deppendorf (69), Jurist und Fernsehjournalist, ehem. Leiter des ARD-Hauptstadtstudios (2007-15) / Anja Eichert (54), „meine Liebe!“ / Gerhard Hanke (63), CDU-Stadtrat und stellv. Bürgermeister in Spandau / Christa Markl-Vieto (68), ehem. Grünen-Stadträtin in Stelgitz-Zehlendorf / Hans Modrow (91), ehem. Ministerpräsident der DDR (1989-90), ehem. MdB (1990-94) / Eva Padberg (39), Model, Moderatorin und Schauspielerin / Benjamin von Stuckrad-Barre (44), Schriftsteller und Journalist
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben - Werner Heubaum, * 2.September 1931, Staatssekretär a.D. / Changiz Hussainkhani, * 23. März 1947 / Elke Kröger, * 29. November 1955, Oberamtsrätin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung / Rüdiger Trantow, * 1926, Teil der Freundeskreises der Musikschule Steglitz-Zehlendorf e.V.
Stolperstein - Heute vor 77 Jahren wurden Paula Nudelberg (Jhg. 1876) und ihre Tochter Anna Nudelberg (Jhg. 1902) nach Riga deportiert, wo die Nazis sie kurz darauf ermordeten. Sie lebten zuvor in der Florastraße 42 in Pankow.
Korrektur: Berthold Manzke, ab 1937 im Zuchthaus Waldheim inhaftiert und vor 81 Jahren an den Folgen der Haft gestorben, wurde im Jahr 1874 geboren.
Preisverleihung - Die Komponistin Alexandra Filonenko wurde mit dem mit 10 000 Euro dotierten Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis ausgezeichnet.

Sein gesamtes Berufsleben lief auf diese Klage zu. Und dennoch: Ausgerechnet er? Ausgerechnet so? Der Berliner Thomas Herzog, Rechtsanwalt im Rentenalter, will das Cannabis-Verbot im Alleingang kippen. Lesen Sie das Portrait von Barbara Nolte heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

So sicher wie das neue Jahr kommt alle zwölf Monate auch ein kleines Werkzeugpräsent von Würth ins Haus (CP 2015 ff) – diesmal: der Engländer. Es handelt sich dabei um einen Schraubenschlüssel mit Rollgabeln (bitte nicht verwechseln mit dem Franzosen – der Unterschied zum Engländer besteht laut Wikipedia darin, dass bei ersterem „das Maul beidseitig vorhanden ist“). Und was kann der Engländer laut Firmenangaben? Er löst „metrische wie imperische Zollschranken“ und „erledigt sperrige Aufgaben“. Vielleicht sollten die Engländer mal zum Engländer greifen – da ist ja immer noch eine Brexitschraube locker.

So, das war’s für diese Woche – erholen Sie sich ein bisschen, oder laufen Sie mit, Montag früh geht’s hier weiter. Bis dahin, Ihr
Lorenz Maroldt
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Redaktion: Nadine Voß, Mitarbeit: Maria Kotsev
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