Radio Prague International

Nachrichten: Donnerstag, 2. Juli, 2020

Daniela Honigmann

Staat muss sich für Zemans Äußerungen über Ferdinand Peroutka entschuldigen

Der tschechische Staat muss sich für die Äußerungen von Präsident Zeman über den Journalisten Ferdinand Peroutka entschuldigen. Das entschied am Donnerstag das Prager Stadtgericht und entsprach damit der Berufung von Peroutkas Enkelin Terezie Kaslová. Die Entschuldigung soll das Finanzministerium überbringen. Das Urteil ist rechtskräftig. Es kann Einspruch beim Obersten Gerichtshof erhoben werden.

Der Streit betrifft eine Äußerung Miloš Zemans, die er im Januar 2015 auf einer Konferenz zum Ende des Holocaust tätigte. Der Präsident behauptete unter anderem, Peroutka hätte in der Zeitschrift „Přítomnost“ / „Gegenwart“ einen Artikel mit dem Titel „Hitler ist ein Gentleman“ geschrieben. Später gab er an, den Artikel mit eigenen Augen gesehen zu haben. Seinen Mitarbeitern ist es jedoch nicht gelungen, den Text in den Archiven zu finden. Nach Auffassungen von Historikern existiert er gar nicht.

Weitere Ermittlungen gegen Babiš im Fall „Storchennest“

Die Prager Kriminalpolizei hat sich weitere zwei Monate Zeit für die Ermittlungen zum Fall „Storchennest“ genehmigen lassen. Noch bis Ende August untersuchen sie einen möglichen Betrug, bei dem Premier Andrej Babiš (Partei ANO) ungerechtfertigt europäische Fördergelder für das Luxusprojekt verwendet haben soll. Babiš wies diese Vorwürfe wiederholt zurück.

Der Fall wurde im vergangenen Jahr zunächst aus Mangel an Beweisen eingestellt. Oberstaatsanwalt Pavel Zeman hat ihn erneut eröffnet und die Kriminalpolizei mit der Vorlage neuer Beweise beauftragt. Die jetzt bewilligte Frist muss nicht endgültig sein und kann erneut verlängert werden.

Zahl der Covid-19-Erkrankungen übersteigt Marke von 12.000

Am Mittwoch wurden in Tschechien 92 Neuerkrankungen an Covid-19 registriert. Damit fiel die täglich erhobene Zahl nach fast einer Woche wieder unter 100. Weiterhin gibt es die meisten Patienten in der Region Karviná / Karwin im Mährisch-Schlesischen Kreis.

Mit dem Zuwachs vom Mittwoch wurde seit dem Beginn der Pandemie die Marke von 12.000 überstiegen. Konkret wurden bisher 12.046 Fälle gezählt, 349 von ihnen endeten tödlich. Die ersten drei Corona-Infektionen traten am 1. März auf. Schon einen Monat später wurden an manchen Tagen über 300 neue Erkrankungen registriert. Der schnelle Anstieg konnte durch strenge Hygienemaßnahmen und Kontaktbeschränkungen abgebremst werden.

Prag fordert Abgeordnete zur Regulierung von Airbnb auf

Der Prager Magistrat nutzt seine Gesetzesinitiative und schlägt dem tschechischen Abgeordnetenhaus eine Änderung der Gewerbeordnung vor. Damit soll regionalen Verwaltungen ermöglicht werden, Plattformen für Kurzzeitvermietungen wie zum Beispiel Airbnb zu regulieren. Sollte eine solche Änderung Erfolg haben, könnten Städte und Gemeinden Zeiträume bestimmen, in denen Unterkünfte dieses Typs verboten wären sowie die Anzahl der untergebrachten Gäste oder die Vermietungsdauer einschränken.

Anwohner insbesondere des Prager Stadtzentrums kritisieren Unterkünfte des Typs Airbnb und beschweren sich über den häufigen Wechsel der Gäste und deren lautes Verhalten. Nach Angaben des städtischen Instituts für Planung und Entwicklung wurden im Jahre 2018 in Prag 11.500 von insgesamt 650.000 vorhandenen Wohnungen für Vermietungsplattformen genutzt. In der Altstadt betrug ihr Anteil sogar 20 Prozent.

Zahl der Pfändungen sinkt um fast ein Viertel

Die Zahl der neu eingeleiteten Pfändungsverfahren ist im ersten Vierteljahr um 34.400 Fälle auf 104.900 gesunken. Dieser Trend setzt sich weiter fort. Im Mai gab es im Monatsvergleich die wenigsten Fälle seit dem Jahr 2013. Das teilte am Donnerstag der tschechische Verband der Gerichtsvollzieher der Nachrichtenagentur ČTK mit.

Der Verband rechnet demnach nicht damit, dass die Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise und damit zusammenhängende finanzielle Ausfälle die Zahl der Pfändungen radikal ansteigen lassen werden.

Sparta Prag gewinnt zum sechsten Mal den Landespokal

Sparta Prag gewann am Mittwochabend das Finale des tschechischen Pokalwettbewerbs, den sogenannten MOL Cup. Die Mannschaft besiegte Slovan Liberec mit 2:1 und bringt bereits zum sechsten Mal die Trophäe mit nach Hause.

Den letzten Sieg im Pokal errang Sparta Prag im Jahr 2014, als die Hauptstädter gleichzeitig den Titel in der tschechischen Liga holten. Slovan Liberec ging in den Jahren 2000 und 2015 als Sieger im Landespokal hervor. Die Prager können dank des diesjährigen Sieges an der dritten Vorrunde der Europa League teilnehmen.

Das Wetter am Freitag, 3. Juli

Am Freitag ist es in Tschechien meist bewölkt, stellenweise gibt es Aufheiterungen. Im Osten wird es bedeckt mit einzelnen Regenfällen. Im Rest des Landes kann es zu vereinzelten Schauern kommen. Die Temperaturen liegen bei 21 bis 25 Grad Celsius.

Sparta Prag gewinnt nach sechs Jahren wieder einen Pokal

Die deutsche Fußball-Bundesliga hat ihre Saison am vergangenen Wochenende erfolgreich beendet. In der ersten tschechischen Liga stehen demgegenüber noch zwei Spieltage aus. Doch in einem Wettbewerb ist der kleine Nachbar dem Land des viermaligen Weltmeisters voraus: Seit Mittwoch kennt man in Tschechien den neuen Pokalsieger des Landes – es ist der Traditionsverein Sparta Prag.

Covid-19: Tschechische Forscher gegen Zytokinsturm

Der Wettlauf um einen Covid-19-Impfstoff ist weltweit in vollem Gange. Parallel dazu laufen auch Forschungen und Experimente zu Möglichkeiten für eine Behandlung der Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind.

Tschechische Schule in Wien bringt früh zum Jubiläum Chronik heraus

Die tschechische Schule in Wien feiert bald ihr 150. Jubiläum. Zu diesem Anlass ist ein umfangreiches zweisprachiges Buch erschienen, das die Geschichte und historischen Zusammenhänge erfasst. Karl Hanzl ist seit 27 Jahren der Obmann des Schulvereins Komenský in Wien. Er hat das Buch bereits dem österreichischen Publikum in Wien vorgestellt und überreichte neulich auch in Prag zwei Exemplare. Je eins davon bekamen Premier Andrej Babiš (Partei Ano) und der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses Radek Vondráček (Ano). Marie Lebedová hat bei dieser Gelegenheit mit Karl Hanzl über die Geschichte und die Zukunft der Wiener Schule gesprochen.

Weitere staatliche Unterstützung für das Hotelgewerbe gefordert

Hotels und Restaurants fordern Unterstützung von 4,5 Milliarden Kronen. Ministerium für Regionalentwicklung bereitet Hilfsprogramm vor.

Hana Wichterlová

Sie war eine Bildhauerin und Vertreterin der Avantgarde der Zwischenkriegszeit.

Diese Email wird automatisch auf Bestellung des Empfängers gesendet. Ihre Bestellung können Sie auf https://archiv.radio.cz/de/postempfang ändern.

© 2020, Radio Prague International - die Auslandssendungen des Tschechischen Rundfunks, alle Rechte vorbehalten.

deutsch.radio.cz, e-mail: cr@radio.cz, Facebook, Twitter, Instagram

Abbestellen