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Liebe/r Leser/in,

was ist dran an der Diskussion über eine „neue“ Nebenwirkung nach einer Corona-Impfung? Warum essen wir oft ungewollt das Fleisch von Haien? Welchen Anteil am globalen Klimawandel haben Megacitys? Dies alles erfahren Sie im aktuellen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts.

Eine informative Woche wünscht Ihnen

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. „Neue“ Nebenwirkung bei Corona-Impfung vermutet – Ärzte beruhigen

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson erhält in den USA einen Warnhinweis wegen einer Nervenkrankheit, aber auch im Zusammenhang mit dem AstraZeneca-Produkt Vaxzevria und – noch seltener – mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty (Biontech/Pfizer) und Moderna sind derartige Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bekannt geworden, auch in Deutschland. Die Krankheit trägt den Namen Guillain-Barré-Syndrom (GBS) und ist eine fortschreitende, aber in einem frühen Stadium gut behandelbare Nervenentzündung. Der amtliche „Sicherheitsbericht“ des Paul-Ehrlich-Instituts registrierte hierzulande bis Ende Mai 24 GBS-Erkrankungen (davon eine tödlich) nach Vaxzevria-Verabreichung, zehn nach Comirnaty und zwei nach Moderna – Johnson & Johnson kommt in Deutschland kaum zum Zug. Diese Zahlen ließen es angesichts von aktuell 83,2 Millionen Impfungen (davon knapp 50 Millionen erstmals) nicht zu, die Stoffe als kausale Ursache anzusehen, urteilt der Neurologe Peter Berlit, Generalsekretär der Fachgesellschaft seines Fachs. „Insgesamt“ sei das GBS-Risiko durch die Impfung gegen Sars-CoV-2 als „sehr gering einzustufen – und wir haben zum Glück eine wirksame Therapie dieses Krankheitsbilds zur Verfügung“, sagt Berlit. Im Durchschnitt tritt das GBS bei rund 1500 Menschen pro Jahr in Deutschland auf. Als häufigste Verursacher gelten Infektionen. Die Krankheit, die unbehandelt Lähmungen hervorrufen kann, fiel auch schon in Zusammenhang mit Impfungen gegen Influenza und gegen die Schweinegrippe unangenehm auf, aber stets in äußerst geringem Maß.

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Foto der Woche: Flugüberwachung

In den Schweizer Bergen haben sich Steinadler wieder fest etabliert. Forscher der Vogelwarte in Sempach untersuchen, wie sich junge Adler ein eigenes Revier suchen und einen Partner finden. Dazu statten sie die Vögel mit Sendern aus. Zuvor vermessen sie, wie groß und schwer die Jungadler sind.

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2. Handel mit Haifleisch

Bei Schillerlocken dürfte es sich inzwischen herumgesprochen haben, dass sie vom Hai stammen, genauer gesagt handelt es sich dabei um die geräucherten Bauchlappen vom Dornhai. Doch was ist mit Seeaal, Kalbsfisch, Speckfisch, Karbonadenfisch, Königsaal, Seestör oder Steinlachs (Englisch: Rock Salmon)? All diese eher unverfänglichen Namen stehen für Haifleisch und damit für ethisch zumindest bedenkliche Fischeinkäufe. Hochrechnungen zufolge sind inzwischen 36 Prozent der mehr als 1200 bekannten Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht, teilweise sind ihre Bestände um bis zu 95 Prozent zurückgegangen. Doch noch immer boomt der Handel, werden bis zu 100 Millionen der Raubfische jedes Jahr von der Fischerei gefangen und getötet. Wie eine neue Analyse des World Wide Found For Nature (WWF) verdeutlicht, spielen die europäischen Länder eine zentrale Rolle bei Nachfrage und Angebot. Demnach ist Deutschland mit 32 Tonnen im Jahr der weltweit zweitgrößte Importeur für die frischen Fischfilets, vor allem für Schillerlocken. Spanien ist der weltweit größte Lieferant und führte zwischen 2009 und 2019 rund 185 000 Tonnen Haifleisch in 85 Länder und Territorien aus. Die Organisation sei von den Ergebnissen selbst überrascht: „Oft steht die Nachfrage nach Haiflossen aus dem asiatischen Raum im Mittelpunkt, doch unsere Analyse zeigt, dass weltweit eine beträchtliche Nachfrage nach Fleisch von Haien und Rochen besteht, die den Rückgang dieser Arten mit vorantreibt“, so WWF-Expertin Heike Zidowitz.

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3. Klimafaktor Megacity

Über 70 Prozent aller Treibhausgasemissionen stammen aus Ballungsgebieten. Allein die 25 größten Metropolen der Welt verursachen mehr als die Hälfte von ihnen, wie eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift Frontiers in Sustainable Cities belegt. Ihnen kommt daher eine besonders wichtige Rolle zu, um das in Paris beschlossene 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Städte in Europa, den USA und Australien haben den höchsten Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen. Die größten Emittenten insgesamt sind jedoch die Megastädte in Asien. Die Versorgung von Gebäuden mit Heizenergie und Strom verursacht die mit Abstand meisten CO2-Emissionen, gefolgt vom Straßenverkehr. 113 der 167 untersuchten Metropolen haben sich unterschiedliche Ziele zur Reduktion ihrer Treibhausgase gesetzt, 40 streben Klimaneutralität an.

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