ePredigt vom 01.01.2020 (Johannes 14, 1-6) Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Jahr 2020. Etwas Neues liegt vor uns. Wie schauen wir in die Zukunft? Schauen wir eher ängstlich drein oder blicken wir unverzagt in die Zukunft? Wie wir denken und schauen sollen, das hat uns der Herr in unserem heutigen Predigttext an die Hand gegeben. Wir finden den Predigttext bei Johannes im 14. Kapitel, die Verse 1-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, den Weg wisst ihr. Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie könnten wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Liebe Gemeinde,
der heutige Predigttext stammt aus den Endzeitreden Jesu. Jesus wollte seine Jünger auf die vor ihnen liegende Zukunft vorbereiten. Er wollte, dass sie nach seinem Tode nicht angsterfüllt auseinanderlaufen, sondern weiter seine treuen Nachfolger bleiben. Und genau dies will uns unser Herr auch heute mit auf den Weg in das Jahr 2020 geben. Schauen wir uns einmal gemeinsam die Ratschläge unseres Herrn für das neue Jahr an:
1. Euer Herz erschrecke nicht
Mit diesen Worten beginnt unser heutiger Predigttext. Jetzt mal Hand auf's Herz: Schaffen wir es wirklich, dieser Aufforderung Jesu nachzukommen?
Was ist nicht alles im letzten Jahr passiert. Terroranschläge, Klimakatastrophe, Rezession um nur ein paar allgemeine Schlagworte zu nennen. Und dann kommt da jemand daher und sagt: Euer Herz erschrecke" nicht. Der muss wohl von einer anderen Welt sein, das kann er doch nicht ernst meinen.
Doch, das meint er ganz ernst. Wir sollten uns daher nicht die Frage stellen, was uns jemand erzählt, sondern wer dieser Jemand ist, der uns Mut machen will.
Und dieser Jemand ist kein geringerer als unser Herr Jesus Christus. Gott höchstpersönlich sagt uns die Worte: "Euer Herz erschrecke nicht".
Gott spricht direkt unser Herz als Zentrum unseres Lebens an. Wenn das Herz aufhört zu schlagen, dan sind wir tot. Wenn Gott sagt, dass sich unser Herz nicht erschrecken soll, dann meint er damit nicht, dass wir kein mulmiges Gefühl mehr haben dürfen.
Aber in unserem Lebenszentrum sollen wir uns immer von Gott getragen wissen. Egal, was auch immer um uns herum passieren mag, wenn Jesus das Herz unseres Lebens ist, dann brauchen wir uns vor nichts und niemandem auf dieser Welt zu fürchten.
2. Glaubt an Gott und glaubt an mich
Mit unserem Ja zu dem, was Gott für einen jeden von uns getan hat, begann unsere Reise mit unserem Herrn an unserer Seite.
Wenn Gott jemanden auf die Lebensreise schickt, dann nimmt er ihm zunächst die Angst. Wo die Angst weicht da kann Vertrauen wachsen. Und wo Vertrauen wächst, da wächst auch der Glaube.
Das bedeutet freilich nicht, dass wir mit einem Abrakadabra Gottes all unsere Nöte, Sorgen und Probleme los sind. Leider erwarten das viele Menschen von Gott. Viele Menschen können unseren Glauben nicht verstehen, da es uns ja augenscheinlich auch nicht besser oder gar noch schlechter geht als ihnen.
Es ist, glaube ich wichtig, dass wir die Botschaft rüberbringen, die besagt, dass es uns als Christen nicht besser geht, sondern dass wir besser dran sind, als Menschen, die ohne Gott unterwegs sind.
Wir haben einen Begleiter bei uns der uns, wie man heute so schön sagt 24/7 auf allen Wegen begleitet. Wenn Jesus sagt: Glaubt an mich, dann ist eine Aufforderung, dass wir auf IHN schauen sollen und auf das, was ER für uns getan hat.
Jesus hat sein Leben für mich doch nicht gelassen, damit alles so bleibt wie es ist. Nein, Jesus hat mit seiner Erlösungstat die Türe zum Vaterhaus sperrangelweit aufgerissen. Das sollen wir uns immer wieder vor Augen führen.
3. In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen
Es ist das größte Anliegen unseres Herrn immer bei uns zu sein.
Im Jahre 2020 möchte er in uns Wohnung nehmen und uns auch in diesem Jahr auf allen unseren Wege begleiten. Egal ob Freude oder Schmerz, er möchte alles mit uns teilen.
Und irgendwann, liebe Gemeinde, da ist unsere Zeit hier auf Erden abgelaufen. Und dann ist eben nicht "aus die Maus" angesagt, sondern, dann beginnt erst unser eigentliches Leben mit unserem Herrn.
Er, der uns erlöst hat möchte nämlich die gesamte Ewigkeit mit uns verbringen. Und daher ist der körperliche Tod für uns als Christen auch nur eine Durchgangsstation zum ewigen Leben in der Gemeinschaft mit unserem Herrn.
Wenn wir diese Punkte mit auf unsere Lebensreise für das Jahr 2020 nehmen, dann können wir doch alle ganz getrost dem entgegensehen, was dieses neue Jahr alles für uns bereithält.
Vertrauen wir den Worten von Karl Barth, der einmal auf eine Frage, ob er sich nicht auch Sorgen um das politische Weltgeschehen mache einfach antwortet: Ich vertraue darauf "Es wird regiert". Und über den Schreibtisch desjenigen, der regiert, geht vorher alles, was uns auch in diesem Jahre erwarten mag.
Darum lassen Sie uns getrost in dieses neue Jahr gehen und lassen Sie uns nunmehr zm Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den 7. Vers des Liedes "Von guten Mächten..." des Theologen Dietrich Bonhoeffer einstimmen, der da lautet, wie folgt: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Feiertag und eine schöne erste Woche im Jahr 2020.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber |