ePredigt vom 02.04.2018 (1. Korinther 15, 50-58)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Ostermontag. Den Predigttext für den heutigen Tag finden wir im 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 15, die Verse 50-58. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Verwandlung der Gläubigen und Sieg über den Tod
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht vererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden alle verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja25,8; Hosea 13,14): " Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer mehr zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
Liebe Gemeinde,
was passierte Ostern, welche Auswirkungen hat Ostern auf uns hier und heute und welche Auswirkungen hat Ostern auf die Zukunft? Lassen Sie uns diesen Fragen heute einmal gemeinsam nachgehen.
1. Die Heilstat
Jesus hat den Schuldbrief zerrissen, so lesen wir es in der Bibel. Aber wer kann damit heute noch was anfangen. Erzählen wir dies einem Menschen, der mit dem Glauben noch nichts zu tun hat, dann wird er uns wohl eher schräg anschauen. Was er denkt, lassen wir lieber mal außen vor.
"Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz." Jeder, der sündigt hat den Tod verdient. Und das Gesetz überführt uns alle. Keiner aber auch wirklich kein einziger Mensch kann so wie er ist in den Himmel kommen.
Also landen wir alle in der Hölle. Oder aber, es kommt jemand daher und nimmt all unsere Schuld auf sich und bezahlt dafür. Dieser jemand muss aber mit dem Tode bezahlen, wie wir es gerade gehört haben. Und dieser jemand muss jemand sein, der dies auch kann, nämlich ein jemand, der vollkommen ohne Sünde ist.
Und dieser Jemand ist unser Herr Jesus Christus. Er kam in unsere Welt, führte ein vollkommen sündloses Leben und bezahlte für unser aller Sünden mit dem Tode. Jetzt haben alle Menschen, die dies im Glauben annehmen wieder einen freien Zugang zum Himmel.
2. Hier und Heute
Hat Ostern heute überhaupt noch eine aktuelle Bedeutung für uns? Wenn Jesus doch vor 2000 Jahren bezahlt hat, dann ist doch alles gut. Wir kommen dann eben alle in den Himmel. Nicht weil wir so brav sind, sondern weil Jesus bereits für unsere Sünden bezahlt hat.
Hört sich doch gut an. Stimmt aber leider nicht.
Ostern vor 2000 Jahren war nämlich erst der Anfang eines Geschehens, das bis heute fortdauert und erst enden wird, wenn unser Herr wiederkommt.
Ostern ganz praktisch heißt für uns alle, dass wir das, was der Herr Jesus für uns getan hat, auch im Glauben annehmen müssen. Wir müssen unsere Sünden bereuen und den Herrn Jesus um Verzeihung bitten. Wenn wir dies ganz ehrlich tun dann sind uns all unsere Sünden vergeben.
Damit endet das Ostergeschehen aber noch lange nicht. Jesus möchte uns ja nicht so lassen wie wir sind. Er möchte uns alle verwandeln. Ja, schon hier auf Erden möchte er damit beginnen. Dazu ist es notwendig, dass wir ihn in unsere Herzen einziehen lassen.
Wir müssen selber vom Thron unseres Lebens herabsteigen und Jesus die Königsherrschaft über unser Leben übertragen. Nur dann kann er sein Wirken in uns beginnen und vollbringen.
Was macht er denn ganz konkret mit uns? Nun, ich sage es mal ganz salopp, er mistet kräftig bei uns aus. Er zeigt uns alles, was ihm nicht an uns passt und möchte dass wir von diesen Sachen die Finger lassen. Diesen Leerraum möchte unser Herr dann mit den Dingen füllen, die ihm wohlgefällig sind.
Das hört sich ganz einfach an, ist aber enorm schwer. Satan klopft nämlich nach wie vor an die Türe unseres Herzens und möchte uns zur Sünde verführen. Und wir werden immer mal wiedeer in diese aufgestellte Falle hineintappen. Aber, wer einmal den Herrn Jesus in sein Leben gelassen hat, den lässt er niemals mehr im Stich.
Wenn es wieder mal passiert ist und wir unsere Sünden ehrlich bereuen, dann wird er uns auch diese verzeihen. Natürlich sollten wir alle schon ein wenig aufpassen, dass wir nicht in jede satanische Falle hineintappen. Das klappt am besten, wenn wir mit unserem Herrn in stetiger Verbindung bleiben.
3. Die Zukunft
Und eines Tages, liebe Gemeinde ist es dann soweit. "Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich und wir werden alle verwandelt werden."
Über dieses Geschehen können wir freilich wild spekulieren. Das führt bloß zu nichts.
Gehen wir einmal ein wenig zurück zu den beiden Emmausjüngern, die mit Jesus auf dem Weg waren. Beide waren recht betrübt, als sich Jesus zu ihnen gesellte. Er legte ihnen aber auf dem Wege die ganze Schrift aus, wie sie schon im Alten Testament von ihm berichtete. "Der Menschensohn muss viel leiden... und getötet werden und am dritten Tage auferstehen."
Der, der von der Ewigkeit her kommt, legte also den Jüngern den Plan Gottes aus, der von Anfang an feststand, daher auch das Wort "MUSS".
Und dieses Wort "MUSS" finden wir dann auch in unserem Predigttext wieder. "Denn dies Verwesliche MUSS anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche MUSS anziehen die Unsterblichkeit."
Es steht also alles bereits fest, was geschehen wird. Gott kennt auch schon das genaue Datum. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf dieses MUSS unser ganzes Vertrauen zu werfen.
Wenn der Menschensohn leiden MUSSTE und getötet werden MUSSTE, damit wir wieder freien Zugang zu unserem Herrn haben, dann dürfen wir ganz getrost davon ausgehen, dass auch wir einmal anziehen werden das Unwerwesliche und das Unsterbliche. Ganz einfach weil es bei Gott bereits beschlossene Sache ist.
Und somit lassen Sie uns vertrauensvoll in diese nach österliche Zeit gehen.
Diese vertrauensvolle Zuversicht beschreibt der Liederdichter Christian Fürchtegott Gellert sehr schön in dem 5. Vers seines Liedes "Jesus lebt, mit ihm auch ich..." (EG 115), der da lautet, wie folgt: Jesus lebt ! Ich bin gewiss, nichts soll mich von Jesus scheiden, keine Macht der Finsternis, keine Herrlichkeit, kein Leiden. Seine Treue wanket nicht; dies ist meine Zuversicht.
Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Osterfeiertag und einen guten Start in die nach-österliche Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber |