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eePredigt vom 04.03.2018 (1. Petrus 1, 18-21)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 3. Sonntag der Passionszeit, dem Sonntag Okuli. Meine Augen sehen stets auf den Herrn, so lautet die Überschrift über dem heutigen Sonntag. Den passenden Predigttext dazu finden wir im 1. Petrusbrief, Kapitel 1, die Verse 18-21. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten um euretwillen, die ihr durch ihn glaubt an Gott, der ihn auferweckt hat von den Toten und ihm die Herrlichkeit gegeben, damit ihr Glauben und Hoffnung zu Gott habt.

Liebe Gemeinde,

heute geht es um das wichtigste Thema unseres Lebens überhaupt, nämlich um das Thema unserer Erlösung. Lassen Sie daher am heutigen Sonntag ein wenig tiefer in dieses Thema einsteigen

1. Ohne Gold und Silber

Wenn wir das in unserem Predigttext lesen, mag uns dies zunächst ein wenig befremdlich erscheinen. Aber Gold und Silber waren damals die Gegenleistung für Waren und Dienstleistungen aller Art und somit das Entgelt für geleistete Tätigkeiten.

Petrus sagt uns hier also ganz klipp und klar, dass wir mit wie auch immer geleisteten Tätigkeiten rein gar nichts zu unserer Erlösung beitragen können.

Da helfen auch keine noch so großzügigen Spenden. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten erhöhen nicht unsere Punktescore, wenn es um unsere Erlösung geht.

Wir neigen immer noch dazu die Maßstäbe der Welt auch auf Gottes Maßstäbe zu übertragen. Und genau davor warnt uns Petrus. Spenden und ehrenamtliche Tätigkeiten sind doch wohl nichts schlimmes oder etwa doch? Nein, natürlich nicht. Aber sie als probates Mittel zu betrachten, um sich darauf berufen zu können, wenn es um unsere Erlösung geht sind sie denkbar ungeeignet.

Wenn wir uns in der Tat nur auf Silber und Gold verlassen, dann bleiben wir unerlöste Menschen und kommen nicht in den Himmel. Das will uns Petrus damit sagen.

2. Das teure Blut

Sicherlich haben Sie alle schon einmal etwas von dem Begriff der Blutrache gehört. Im Falle eines Tötungsdeliktes wird der Täter von einem Angehörigen des Opfers ebenfalls getötet. Damit ist die begangene Tat gesühnt.

Genau dies tat Gott übrigens mit seinem eigenen Sohn. Das müssen wir uns in dieser Einfachheit einmal vergegenwärtigen. Wir als Täter haben gegen Gott gesündigt. Damit hätten eigentlich wir den Tod verdient und müssten mit unserem Blute für unsere Sünden bezahlen.

Und was macht Gott? Er gibt das liebste, was er hat her, um es zu töten. Nur damit mit diesem Blute unser aller Sünden gesühnt werden. Ist das nicht verrückt. Ja, liebe Gemeinde, das ist vollkommen verrückt. Aber Gott ist selber auch verrückt. Verrückt vor Liebe nach uns. Und darum hat er dies getan.

Mit Jesu Blut sind alle unsere Sünden vor Gott bezahlt. Alle, die in der Vergangenheit begangen worden sind, alle die in der Gegenwart begangen werden und auch schon alle, die zukünftig von seinen Geschöpfen begangen werden.

Was bedeutet dies denn nun ganz konkret für einen jeden von uns? Nun, es bedeutet nichts anderes, als dass wir wieder Frieden mit Gott haben können. Achten Sie bitte auf das Wort "können". Auch wir müssen etwas dafür tun, um wieder Frieden mit Gott haben zu können. Wir müssen, das, was Gott für uns getan hat, im Glauben dankbar annehmen.

3. Der Beweis

Uns Christen wird ja oftmals Phantasterei und Schwärmerei vorgeworfen. Etwas deftigere Kritiker werfen uns sogar geistige Verwirrtheit vor, wenn wir von dem berichten, was wir soeben gehört haben.

Wissen Sie was? Ich kann das sehr gut verstehen, und ich würde vielleicht auch in diese Kerbe hauen, wenn da nicht etwas passiert wäre, was die Welt vollkommen auf den Kopf gestellt hat; nämlich die Auferstehung Jesu von den Toten.

Dass dies keine Hirngespinste sind, können wir in vielen Berichten der Bibel nachlesen. Da waren zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Von Traurigkeit geplagt über das, was geschehen war, berichteten sie dies einem vermeintlich Fremden. Dieser offenbarte sich ihnen aber ein wenig später als der auferstandene Herr Jesus Christus.

Da war der ungläubige Thomas, der auch so seine Zweifel hatte. Dem offenbarte sich der auferstandene Herr höchstpersönlich und bot ihm auch noch an, seine Hände in die Wunden zu legen, die ihn getötet haben.

Und an anderer Stelle lesen wir, dass sich der auferstandene Herr Jesus Christus sogar vor über 500 Menschen auf einmal zeigte, von denen die meisten bei der Niederschrift dieses Ereignisses noch lebten.

Somit wissen wir, dass Jesus für unsere Sünden bezahlt hat. Somit wissen wir, dass alle, die an ihn glauben das ewige Leben haben. Und somit können wir auch  unser gesamtes Leben voller Vertrauen und Glauben in die Hand dessen legen, der uns versprochen hat:
"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." (Matthäus 28,18).

Der auferstandene Herr ist also stets um uns. Er steht uns in der Gegenwart bei und steht uns auch dann bei, wenn wir unsere Erdenreise beenden. Dann trägt er uns in den Himmel hinein und dann dürfen wir ihn schauen, wie wir ihn auf Erden nicht schauen konnten.

Was wollen wir mehr auf Erden? Mir fällt in der Tat nichts ein.

Mit dieser frohen Erwartung in der Zeit und für die Ewigkeit lassen Sie uns abschließend in den 6. Vers des Liedes "Ich bin ein Gast auf Erden...." (EG 529) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
So will ich zwar nun treiben mein Leben durch die Welt,
doch denk ich nicht zu bleiben in diesem fremden Zelt.
Ich wandre meine Straße, die zu der Heimat führt,
da mich ohn alle Maße mein Vater trösten wird.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen fröhlichen Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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