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ePredigt vom 04.08.2019 (Johannes 6, 30-35)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 7. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Evangelisten Johannes im 6. Kapitel, die Verse 30-35. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du? Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen, wie geschrieben steht (Psalm 78,24) "Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen." Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt Leben. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

Liebe Gemeinde,

viele Menschen hatten schon von Jesus gehört und vor allen Dingen sicherlich auch von seinen Wundertaten. Auch sie wollten zum Glauben kommen. Was lag da näher, als Jesus um ein Wunder zu bitten, welches sie überzeugen würde. Schauen wir uns einmal gemeinsam an, wie diese Geschichte ihren Lauf nahm.

1. Zeichen und Wunder

Liebe Gemeinde, waren Sie schon einmal bei der Show eines Zauberers? Wer schon einmal dabei war, der wird mir sicherlich zustimmen, dass die Tricks der Zauberer schon sehr, sehr beindruckend sind. Aber heute, mein Besuch bei einer Zaubershow ist schon einige Jahre her, kann ich mich kaum noch daran erinnern, wie die Show gelaufen ist.

Und das sagt Jesus auch der Menge, die ihn um ein Wunder bat. Nehmen wir einmal an, Jesus hätte ein Wunder vollbracht. Sicherlich wären einige der Anwesenden zum Glauben gekommen. Aber wenn sie längere Zeit keine Folgewunder erlebt hätten, wären sie wieder in ihren Alltagstrott zurückgekehrt.

Wunder bringen keinen Menschen zum Glauben, aber der Glaube wirkt Wunder. Also genau andersherum wird ein Schuh draus. Ein Mensch, der Jesus als Herrn seines Lebens in sein Leben treten lässt, dem öffnet der Herr die inneren Augen und Ohren.

Wenn diese geöffnet sind, dann erlebt man so manches Wunder, was man früher in dieser Form gar nicht beachtet hätte. Vermeintliche Zufälle werden auf einmal zu Gottes ganz konkreten Wegen. Krankheiten, die einen ereilen, werden nicht mehr nur als lästig empfunden, sondern geben einem jetzt endlich Zeit für Gott.

Und so hat Jesus schon so manchen Lebenslauf seiner Nachfolger komplett auf den Kopf gestellt.

2. Hunger und Durst Teil 1

Wenn Jesus seinen Jüngern etwas erklären will, so macht er es wie ein guter Pädagoge es tun soll. Vom bekannten hin erklärt er das unbekannte.

Hunger und Durst kannten sicherlich auch schon die Menschen, die zu Jesu Lebzeiten auf der Erde verweilten. Wenn wir eine Mahlzeit zu uns genommen haben, dann haben wir für einen bestimmten Zeitraum die Bedürfnisse unseres Körpers gestillt. Aber schon nach einiger Zeit meldet er sich wieder und verlangt nach neuem Essen.

Genau so ist es mit unserem Durst. Wenn die Informationen stimmen, die ich im Internet herausgefunden habe, dann kann ein Mensch 3 Wochen maximal ohne Nahrung überleben aber nur maximal eine Woche ohne Flüssigkeitszufuhr.

Wir sind also stets und ständig darauf angewiesen, dass wir unserem Körper ausreichend Flüssigkeit und feste Nahrung zuführen.

3. Hunger und Durst Teil 2

Liebe Gemeinde, es gibt nicht nur einen Hunger und einen Durst des Körpers. Es gibt auch einen Hunger und Durst unserer Seele.

Wir alle tragen eine Sehnsucht in unserem Herzen. Diese hat Gott auch ganz bewusst dort hineingelegt. Bevor wir mit unserem Herrn in Berührung kommen, versuchen wir diese Sehnsucht auf mannigfache Art und Weise zu befriedigen.

Der eine kauft sich ein tolles Auto nach dem anderen. Der andere hingegen modelliert seinen Körper mittels Schönheitsoperationen bis er seinem Ideal scheinbar entspricht. Und wieder ein anderer versucht diese Sehnsucht zu befriedigen, indem er arbeitet, wie ein Verrückter und die Karriereleiter immer weiter nach oben erklimmt.

Nur leider ist es so, dass diese scheinbaren Bedürfnisbefriedigungen schon nach kurzer Zeit wieder den Hunger und Durst der Seele nach noch mehr auslösen. Egal, was der Mensch auch von sich aus unternimmt, er wird niemals in der Lage sein, diesen Hunger zu befriedigen.

Und dann sagt uns der Herr Jesus etwas ganz entscheidendes: "Ich bin das Brot des Lebens." Und Jesus ist ein ganz besonderes Brot des Lebens. Wer zu ihm kommt, dessen Hunger und Durst seiner Seele werden ein für alle Male gestillt sein.

Und das, liebe Gemeinde, ist das schönste was es auf Erden geben kann. Ruhe und Frieden seiner Seele gefunden zu haben in unserem Herrn. Allen denen, die sich an unseren Herrn wenden verspricht er diese Ruhe und diesen Frieden, den die Welt nicht bieten kann.

Natürlich geht unser Leben in dieser Welt weiter. Gar keine Frage. Aber in allen Stürmen und Unbillen unseres Lebens dürfen wir immer häufiger und immer stärker diese Momente des Friedens unserer Seele verspüren.

Jetzt gibt es ja religiöse Abenteurer, die uns weismachen wollen, dass es einer ständigen Erneuerung unseres Bundes mit Jesus bedarf. Glauben wir ihnen nicht. Bekehrt ist bekehrt. Und von Gott angenommen bleibt auf ewig angenommen.

Erzählen wir doch unseren Mitmenschen, die noch nichts von diesem Frieden der Seele spüren können, dass auch sie nur ein Gebet weit von diesem Frieden entfernt sind.

Und wer diesen Frieden gefunden hat, der kann mit frohem Sinne in den 4. Vers des Liedes "Ich bete an die Macht der Liebe.." (EG 661) von Gerhard Tersteegen einstimmen, der da lautet, wie folgt:
O Jesu, dass dein Name bliebe, im Grunde tief gedrücket ein;
möcht deine süße Jesusliebe in Herz und Sinn gepräget sein.
Im Wort, im Werk und allem Wesen, sei Jesus und sonst nichts zu lesen.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche mit dem Frieden im Herzen, den unser Herr uns allen geschenkt hat.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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