| ePredigt vom 05.11.2017 (Matthäus 10, 34-39) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 21. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im Matthäusevangelium, Kapitel 10, die Verse 34-39. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Entzweiungen um Jesu willen Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. Liebe Gemeinde, eines ist mir bei der Lektüre des heutigen Predigttextes sofort in den Sinn gekommen, nämlich dass Jesus niemals um den heißen Brei herumredet. Schauen wir uns doch einmal an, was uns Jesus heute sagen möchte. 1. Das Schwert Jesus wird ja immer wieder gern als der große Friedensstifter und der Allversöhner dargestellt. Der liebe Gott, der niemandem auf der Welt etwas Böses antun kann und der alles gut findet, was auch immer wir machen. Das ganze hat bloß einen kleinen Haken. Diesen "Wünsch-Dir-Was" Gott gibt es nicht. Aber es gibt den Gott, der das Schwert bringt. Jetzt denken wir aber bitte nicht gleich islamorientiert und meinen, damit sei der Tod aller Ungläubigen durch unsere Hände gemeint. Nein, liebe Gemeinde, das Schwert von dem Jesus spricht, ist das Wort Gottes. Jetzt stellen wir uns einmal einen ungläubigen Menschen vor. Diesen erreicht auf wundersame Weise das Wort Gottes. Wem dies passiert, der merkt sofort, dass dieses Wort ganz tief in sein Herz eindringt. Und wo dieses Wort in das Herz eindringt, da schmerzt es ungemein. Bei wem das Wort gottes wirkt, der merkt auf einmal, dass er bisher vollkommen falsch gelebt hat, dass er vollkommen falsche Prioritäten in seinem Leben gesetzt hat. Und dieser Mensch merkt auch, dass er nur einen Schritt von der Hölle, also der ewigen Verdammnis entfernt ist. Die Heilung, die Jesus einem jeden Menschen verspricht setzt also zunächst einmal voraus, dass der Mensch seine Krankheit erkennt und Jesus um Heilung bittet. 2. Die Entscheidung Jeder Kranke möchte doch geheilt werden. Und so sollte man meinen, dass dies auch auf die Krankheit zutrifft, die uns in die Hölle bringen kann. Bei vielen Menschen ist dies in der Tat der Fall. Sie möchten nur noch eines, nämlich von Jesus die Errettung ihrer Seelen erfahren. Der einzige Weg dafür besteht darin, dass sie Jesus um Vergebung ihrer Sünden bitten, ihm ihr gesamtes Leben übergeben und den Herrn bitten, fortan die Regentschaft in ihrem Leben zu übernehmen. Jeder, der dies ernsthaft unternimmt, dem vergibt der Herr alle Sünden und zieht in sein Herz ein um fortan dort die Regentschaft zu übernehmen. Wenn ein Mensch dem Herrn Jesus sein Leben übergibt, dann bleibt dies natürlich nicht ohne Konsequenzen. Jesus räumt nämlich als erstes mal ganz kräftig in dem alten Leben auf und wirft alles über Bord, was seiner Regentschaft im Wege stehen könnte. Und das merkt natürlich auch das Umfeld des jungen Christen. Am ehesten merken es, wie wir es im Predigttext gehört haben, die engsten Verwandten. Und wenn sich Dinge ändern, dann kommt es häufig zum Streit und Zank in den Familien. Da holt ein Familienmitglied zur besten Fernsehzeit den alten Schinken aus dem Bücherschrank heraus, auf dessen Rücken "Die Bibel" steht und schaut eben nicht mehr den Krimi, sondern liest diesen alten Schinken auch noch. Anfangs erntet er natürlich nur Spott und Häme. So nach und nach verändert das Familienmitglied seinen ganzen Lebensstil. Da wird samstags abends eben nicht mehr gesoffen, sondern da bleibt einer nüchtern, weil er am nächsten Tag zum Gottesdienst gehen will. Und das geht natürlich überhaupt nicht. Und so geschieht es gar nicht mal so selten, dass dem Neubekehrten ein Knüppel nach dem anderen zwischen die Beine geworfen wird. Gerade deshalb, liebe Gemeinde ist es ganz, ganz wichtig, dass wir uns gerade der neuen Gemeindemitglieder ganz besonders annehmen. Wir sind nicht nur aufgefordert, ihnen Gottes Wort auszulegen, sondern wir sollen vor allen Dingen ein echter Beistand in all den dringenden Lebens- und Leidensfragen seien, durch die der Neubekehrte nun einmal hindurch muss. 3. Die Konsequenzen Nun könnte man ja die Auffassung vertreten, dass man doch lieber die Finger vom Christentum lassen sollte, wenn es schon in der eigenen Familie nur noch Streit gibt. Und hier macht unser Herr einem jeden von uns die Konsequenzen ganz deutlich. Er sagt nämlich klipp und klar, dass derjenige, der sich von seinem alten Leben in der Welt absagt, der also sein Leben in der Welt verliert, der wird sein wahres und ewiges Leben finden. Soweit die schöne Seite der Medaille. Jesus sagt aber auch, dass derjenige, der sein Leben allein auf diese Welt ausrichtet und nichts mit ihm zu tun haben will, dass dieser Mensch sein Leben verlieren wird. Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass ein Mensch, der Zeit seines Lebens auf Erden so rein gar nichts mit Gott zu tun haben wollte, auch nicht in den Himmel kommt, sondern in der ewigen Verdammnis landet. Liebe Gemeinde, die sind nicht meine Worte, sondern Worte des lebendigen Gottes, der lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und wenn dieser Jesus, der den Tod überwunden hat, dieses Worte klipp und klar ausspricht, dann sollten wir diese Worte auch für bare Münze nehmen und sie nicht als biblische Märchen abtun. Gerade in Zeiten, wo die Bibel und damit das Wort Gottes immer häufiger mit Füßen getreten wird, gerade in diesen Zeiten sind wir alle aufgerufen, diese Worte Jesu unseren Mitmenschen wieder näher zu bringen. Gott möchte nämlich nicht, dass auch nur eines seiner Geschöpfe verloren geht. Gott möchte, dass alle Menschen einmal die Ewigkeit mit ihm zusammen verbringen können. Darum lassen Sie uns nicht aufhören, diese frohe Botschaft unter's Volk zu bringen. Und keine Angst; Jesus ist bei uns, alle Tage bis an der Welt Ende. Was kann uns also noch passieren ? Richtig: Gar nichts. Also dann liebe Gemeinde, frisch ans Werk. Wie wir dies tun können, das sagt uns der Liederdichter Johann Mentzer in dem ersten Vers seines Liedes: "O, dass ich tausend Zungen hätte..." (EG 330), der da lautet, wie folgt: O, dass ich tausend Zungen hätte und einen tausendfachen Mund, so stimmt ich damit um die Wette vom allertiefsten Herzensgrund ein Loblied nach dem andern an von dem, was Gott an mir getan. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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