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ePredigt vom 06.01.2019 (Psalm 34,15)

 
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Epiphanias. Als Predigttext dient uns am heutigen Tage die Jahreslosung für das Jahr 2019, welche wir im Psalm 34, Vers 15 finden:
Suche Frieden und jage ihm nach !
Liebe Gemeinde,
auf den ersten Blick eine ganz einfache Geschichte. Frieden wollen wir doch schließlich alle. Und damit gehen wir nun in das neue Jahr und setzen dies um. Aber halt, ganz so einfach ist es dann doch wieder nicht. Wir sollten uns mit drei Punkten etwas näher beschäftigen, die uns die Jahreslosung an die Hand gibt.

1. Frieden

"Frieden schaffen ohne Waffen" so lautete eine der Parolen der Friedensbewegung. "Ein bisschen Frieden" so lautete der Text eines Liedes, welches vor ca. 40 Jahren einen europäischen Songcontest gewann. Aber was ist das überhaupt "Frieden".
Einen Anhaltspunkt finden wir im gleichen Vers, einen Satz vor unserer Tageslosung. Dort lesen wir: "Lass ab vom Bösen und tu Gutes".

Und jetzt wird es noch ein wenig komplizierter. Schon der Apostel Paulus schreibt ja von sich selber, dass er das Gute, was er tun soll eben nicht tut, sondern das Schlechte, was er eigentlich lassen soll eher vollbringt als das Gute. Weiter sagt uns Paulus, dass er stets und ständig auf die Gnade und Hilfe unseres Herrn angewiesen ist, wenn er ein gottesfürchtiges Leben führen will.

Halten wir also zunächst einmal fest, dass es einer gefestigten Beziehung zu unserem Herrn bedarf, um unsere Jahreslosung auch in die Tat umsetzen zu können.

Das erklärt unter anderem auch, warum wir in einer so friedlosen Welt leben. Kein Friede in den Familien, kaum ein friedvoller Umgang der Menschen untereinander und kein Friede auf der Welt sind untrügerische Kennzeichen eines Lebens ohne Gott.

Und das, liebe Gemeinde, ist mehr die Regel, denn die Ausnahme. Erst ein Leben mit Gott und unter Gottes Leitung macht uns überhaupt erst fähig, das Böse zu lassen und das Gute zu suchen, aber immer weder auch mit der paulinischen Einschränkung.

2. Frieden Suchen

Das Wort Suchen bezieht sich hier in unserer Jahreslosung auf einen regionalen Bereich. Und dieser beginnt, wie wir soeben gesehen haben, bei uns selbst.

Haben wir unseren Frieden mit Gott gefunden, dann können wir diesen auch versuchen in unseren Familien zu finden. Wenn ich als Ehemann meine Frau nicht als notwendiges Inventar betrachte, welches mir die Bude sauber hält und dafür verantwortlich ist, dass immer ein leckeres Essen auf dem Tisch steht, sondern als das Ebenbild Gottes betrachte, welches gemeinsam mit mir durchs Leben geht, dann habe ich schon mal eine gute Basis für den Frieden gelegt.

Wenn ich versuche, die Werte, die in meinem Leben wichtig geworden sind, an meine Kinder weiterzugeben, dann schaffe ich auch dort die Basis für den Frieden.

Ich soll meine Augen und Ohren offenhalten, egal, wo auch immer ich mich befinde und soll versuchen dort Frieden zu schaffen, wo Unfriede herrscht. Das kann in der Gemeinde, am Arbeitsplatz, im Urlaub oder eben überall dort sein, wo ich mich gerade befinde.
Also eben mal nicht wegschauen, sondern eingreifen, wenn um mich herum etwas Böses passiert.

3. Frieden Nachjagen

Suche ist, wie wir gesehen haben, ein aktiver Prozess. Umso mehr ist das Nachjagen ein noch aktiverer Prozess. Wenn ein Löwe eine Antilope jagt, dann schlägt sie ihm so manches Schnippchen. Gibt der Löwe seine Jagd dann sofort auf ? Nein beileibe nicht, er jagt seiner Beute so lange nach, bis er sie gefangen hat. Erst in aussichtslosen Situationen gibt er sich geschlagen.
Und so sollen wir auch dem Frieden nachjagen, selbst dann, wenn unsere Bemühungen immer wieder ins Leere zu laufen scheinen. Einfach nicht aufgeben.

Ein paar ganz banale konkrete Beispiel mögen uns dies deutlich machen. Unfreundlichkeit ist ja ein Zeichen unserer Zeit. Ich kann dieser Unsitte aber auch mit Freundlichkeit entgegentreten. Selbst wenn der andere darauf nicht sofort reagiert, kann ich Ihnen versprechen, dass sich sein Verhalten ändern wird.

Unsere Zeit ist auch von Misstrauen geprägt. Egal, ob ich einen neuen Partner kennenlerne, oder aber einem neuen Geschäftskontakt begegne. Erst einmal ist bei den meisten Menschen Skepsis angesagt. Wie wäre es denn eigentlich, wenn wir zunächst einmal vertrauensvoll in eine solche Situation hineingehen würden. Natürlich besteht die Gefahr der Enttäuschung. Aber glauben Sie mir, ich werde lieber in 2 von 100 Fällen enttäuscht, als ständig allem und jedem jederzeit mit Misstrauen zu begegnen.

Und Vertrauen schafft auch eine Basis für den Frieden. Würden die Weltmächte einander vertrauensvoller begegnen, so könnte bestimmt die ein oder andere kriegerische Auseinandersetzung vermieden werden und so mancher Krieg auf Erden beendet werden.
Und damit haben wir auch schon das dritte Stichwort genannt: Die Gewalt. Wie wäre es denn eigentlich, wenn wir Gewalt nicht immer sofort mit einem Gegenschlag beantworten würden. Schon Jesus sagt uns ja, dass wir demjenigen die linke Backe darbieten sollen, der uns auf die rechte geschlagen hat. Der andere wird einfach nicht mehr zuschlagen, jedenfalls in den allermeisten Fällen nicht. Und dann wir auch hier eine gesunde Basis für den Frieden geschaffen.

Wenn Sie jetzt denken: Der Naber lebt ja wohl im Wolkenkuckucksheim. Das funktioniert doch nie und nimmer, dann haben Sie auch teilweise recht. Wir werden natürlich niemals den Endzustand des vollkommenen Friedens hier auf Erden erreichen, den gibt es erst im Himmel. Aber wenn unser

Herr uns den Auftrag gibt, den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen, dann sollten wir es nicht unterlassen, den ersten Schritt in die richtige Richtung zu unternehmen.
Den Rest, liebe Gemeinde, dürfen wir getrost unserem Herrn überlassen.
Und welch große Macht er hat, dies beschreibt der zweite Vers des Liedes "Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude... (EG 66), der da lautet, wie folgt:
Jesus ist kommen, nun springen die Bande,
Stricke des Todes, die reißen entzwei.
Unser Durchbrecher ist nunmher vorhanden,
er, der Sohn Gottes, der machet recht frei,
bringet zu Ehre aus Sünde und Schande;
Jesus ist kommen, nun springen die Bande.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse ein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.

Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und eine tolle Woche unter dem Schutz unseres Herrn.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr
Ulrich Naber
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