| ePredigt vom 06.04.2023 (Lukas 22, 39-46) Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Gründonnerstag im Jahre 2023. Den Predigttext für den heutigen Tag finden wir im Lukasevangelium, Kapitel 22, die Verse 39-46. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: | |
| | Jesus in Gethsemane
Und er ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt ! Und er riss sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete, und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen. Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt.
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| Liebe Gemeinde,
bevor wir uns gemeinsam Gedanken über den heutigen Predigttext machen, lassen Sie uns noch kurz zusammen beten:
Herr, zeig uns dein königliches Walten, bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh. Du wirst allein ganz recht behalten, Herr, mach uns jetzt stille und rede du.
Amen.
Liebe Gemeinde,
gewiss, wir gedenken heute der Einsetzung des Heiligen Abendmahles. Aber unser heutiger Predigttext hält darüber hinaus noch zwei Sprengfallen für uns bereit, die wir uns unbedingt anschauen sollten. | |
| 1. Die schlafende Christenheit Liebe Gemeinde, das war schon damals ein Problem. Die schlafende Christenheit. Die Jünger schafften es ja noch nicht einmal im Garten Gethsemane einige Stunden wach zu bleiben und für den Herrn zu beten.
Das mag uns heute absonderlich vorkommen. Wir hätten doch durchgehalten. Als Kämpfer für unseren Herrn und Heiland wäre uns das doch nicht passiert. Ist das wirklich so, liebe Gemeinde?
In der Realität ist es doch so, dass wir vieles verschlafen, wo wir eigentlich aufstehen müssten und vor Empörung auf die Straße gehen müssten. Sie glauben es nicht? Na, dann nehmen wir uns mal drei Beispiele vor, wo wir uns bisher jedenfalls nicht sonderlich mit Ruhm bekleckert haben.
a. Abtreibung. Haben sie eigentlich gewusst, dass in dem Regierungspapier der derzeitigen Bundesregierung die Bestrebung enthalten ist, Abtreibungen solange straffrei zu lassen, bis dass der Geburtsvorgang angefangen hat. Da werden also Kinder im neunten Lebensmonat einfach abgeschlachtet. Und das bald auch noch vollkommen legal.
Beraubt uns das unseres Schlafes? Leider nein.
b. Gendern. Mittlerweile gibt es ja neben den bekannten zwei Geschlechtern noch hunderte weitere, die einfach so erfunden worden sind. Natürlich sollen alle die gleichen Rechte erhalten, wie Männer und Frauen. Schauen wir doch mal wieder in unsere Bibel. Ganz vorne in der Schöpfungsgeschichte steht nämlich, dass Gott uns als Mann und Frau geschaffen hat. Gott hat sich keine Option für diverse andere Geschlechter offen gehalten.
Beraubt uns das unseres Schlafes? Leider nein.
c. Ehe für alle
Auch wieder ganz vorne in der Bibel finden wir den Hinweis, dass Gott Mann und Frau geschaffen hat für ein dauerhaftes Miteinander. Also eben nicht Frau und Frau oder Mann und Mann.
Selbst in den sogenannten Staatskirchen werden auf Druck von oben nunmehr gleichgeschlechtliche Paare getraut. Wir dürfen also feststellen, dass sich selbst die Kirchen nicht mehr an Gottes Wort halten.
Der interessierte Zuhörer möge ganz einfach mal in Google "Olaf Latzel" eingeben und lesen, was dann kommt. Dieser treue Kämpfer für den Herrn und hauptamtlicher Pfarrer der Martini-Gemeinde in Bremen wird öffentlich für seinen bibeltreuen Glauben an den Pranger gestellt und nach allen Regeln der weltlichen Kunst demontiert.
Beraubt und das unseres Schlafes? Nein, leider auch nicht
Während wir schlafen, liebe Gemeinde, hat der Teufel, wie wir es gesehen haben, ein leichtes Spiel, möglichst viele Menschen in seinen Bann zu ziehen.
Aber was können wie denn nun tun? Auch das steht in unsrem heutigem Predigttext. | |
| 2. Beten und Abendmahl Beten schützt uns davor, in Anfechtung zu fallen. Und geistlicher Schlaf, liebe Gemeinde, ist eine große Anfechtung. Allein schon deshalb, weil er uns so nach und nach überkommt, häufig ohne dass wir es bemerken.
Also nutzen wir die Waffe des Gebets um den Anfechtungen des Teufels Paroli zu bieten. Das persönliche Gebet ist eine 1:1 Begegnung zwischen mir und meinem Herrn und Heiland.
Das Abendmahl hingegen ist eine Begegnung, wo sich Himmel und Erde, also die Ewigkeit und die Gegenwart berühren unter der Anwesenheit der weltlichen und der ewigen Gemeinde.
Beide, als persönliches Gebet und gemeinsames Abendmahl können uns nicht nur vor Anfechtungen bewahren, nein sie stärken uns auch für das Leben in dieser realen Welt.
Daher sollten wir beides nicht auslassen, um dem Teufel immer wieder widerstehen zu können. | |
| 3. Dein Wille geschehe So, liebe Gemeinde, haben wir es in unserem Predigttext wortwörtlich von unserem Herrn gehört. Und hier lauert auch schon die zweite Sprengfalle.
Wir beten ja tagtäglich unser Vater Unser. Da kommt uns dieses "Dein Wille geschehe" oftmals sehr automatisch über die Lippen. Und ich muss gestehen, dass ich mir so manches Mal nicht viel dabei denke.
Und dabei ist dies eine Formulierung, die es wahrlich in sich hat. Wenn ich bete: "Dein Wille geschehe", dann bete ich NICHT "Stelle meinen Willen mal momentan an die Seite."
Wenn ich bete "Dein Wille geschehe" dann bitte ich Gott, mein Herz ganz frei zu machen von allen meinen ureigenen Wünschen und Gedanken, die von seinem Willen abweichen.
"Dein Wille geschehe" heißt nichts anderes, als dass ich mich voll und ganz dem Willen unseres Herrn ausliefere. Egal, was ER auch mit mir vor hat: Mein Wille zählt überhaupt nichts mehr.
Ich bitte den Herrn, dass er mich von allen meinen Wünschen und Vorstellungen frei macht und nur noch Raum lässt für seinen Willen.
So, und dann muss ich natürlich diesen seinen Willen auch mit Leben füllen. Es nutzt gar nichts, wenn ich seinen Willen erfahre und mich dann still in die Ecke setze bis ein neuer Auftrag kommt.
Wenn Sein Wille mich ereilt, dann heißt es flugs aufzustehen und diesen Willen auch in die Tat umzusetzen. Das kann auch schon mal gnz schön anstrengend werden. Aber unser Herr hat uns ja auch nicht den Himmel auf Erden versprochen, sondern diesen erst dann, wenn wir von dieser Welt abberufen werden.
Was haben wir heute zusammen besprochen für unser weiteres Leben ? Wir wollen aufpassen, dass wir nicht in einen bequemen Kirchenschlaf fallen. Wir wollen in Gebet und Abendmahl immer wieder die Gemeinschaft unseres Herrn suchen und wir wollen immer auf's Neue darauf achten, dass wir stets seinen Willen tun.
So lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes noch einmal gemeinsam singen. Und zwar den ersten Vers des Liedes "Wir sind zum Mahl geladen..." (EG 598) des Liederdichters Lutz Rommel, der da lautet, wie folgt: | |
| | Wir sind zum Mahl geladen. Der Herr ruft uns zu Tisch wie einstmals seine Freunde zu Wein und Brot und Fisch. Er ruft uns Menschen alle, er zieht die Grenzen nicht. Denn die im Dunkeln leben, holt er zu sich ins Licht. | |
| Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Gründonnerstag und ich freue mich, wenn wir am morgigen Karfreitag wieder beisammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber | |
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