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ePredigt vom 08.03.2020 (Römer 5, 1-5)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 2. Sonntag in der Passionszeit, dem Sonntag Reminiszere. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 5. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 1-5. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:

Frieden mit Gott

Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird. Nicht allein aber das, wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Liebe Gemeinde,

Frieden mit Gott so lautet die Überschrift des heutigen Predigttextes. Und der Apostel Paulus weist uns auch den Weg dorthin. Wollen wir heute doch einmal gemeinsam auf ihn hören, wie man den Frieden mit Gott erlangen kann.

1. Die Basis

Liebe Gemeinde, den Frieden mit Gott kann man nur durch den Glauben erlangen. Man muss nur, und das ist in unserer heutigen Zeit leider gar nicht mehr selbstverständlich, an das Richtige, besser gesagt an DEN Richtigen glauben.

Frieden mit Gott erlange ich nur, wenn ich das, was unser Herr Jesus Christus für uns getan hat im Glauben annehme. Jesus starb an unserer Stelle am Kreuz und bezahlte für unsere Sünden mit seinem teuren Blut.

Eigentlich hätten wir dort hängen müssen, um für unsere Sünden den gerechten Lohn zu erhalten. Aus seiner Liebe heraus zu uns, wollte Gott dies aber nicht zulassen. Und so starb er an unserer Stelle.

Damit habe ich aber noch keinen Frieden mit Gott. Diesen erlange ich nur, wenn ich sein Gnadengeschenk auch annehme. Erst wenn ich dies mache, dann sind auch meine Sünden vor Gott getilgt und ich bin von seinem Geschöpf wieder zu seinem Kind geworden.

Es reicht also nicht aus, irgendwie an einen lieben Gott zu glauben. Einmal in unserem Leben, nur ein einziges Mal müssen wir ganz bewusst und konkret werden und Ja sagen, zu dem, was Gott für uns getan hat.

2. Der Heilige Geist

"Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist."

So, die Bekehrung hätten wir geschafft. Dadurch sind wir aber immer noch die alten Menschen geblieben. Wir haben keinen Heiligenschein erhalten oder sind von nun ab ganz andere Menschen, die nur noch eines treibt; nämlich Gott zu preisen wo immer es möglich ist.

Nein, das sind wir nicht. Aber Gott hat uns mit unserer Bekehrung sich selbst in unsere Herzen geschenkt in der Form des Heiligen Geistes. Paulus sagte einmal: Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.

Genau so dürfen wir uns dies vorstellen. Christus lebt in uns und räumt so nach und nach unser altes Leben auf. Alles das, was ihm nicht dienlich ist, das wird rausgeworfen. Und alle Anlagen, die er gebrauchen kann, die vermehrt er in uns. Und trotzdem sind wir keine willfährigen Dressurpferde geworden, Gott lässt uns nach wie vor unseren eigenen Willen.

Und da liegt auch der Hase im Pfeffer begraben. Wir werden immer wieder sündigen. Gewiss, eine Zeitlang gelingt es uns vielleicht ein halbwegs sündloses Leben zu führen. Aber irgendwann gehen wir alle wieder dem Teufel auf den Leim.

Nun ist es aber nicht so, dass Gott sein Gnadengeschenk dann sofort zurückfordert. Nein, wenn wir uns dabei ertappen und unserer Sünden ehrlich bereuen, dann werden auch diese getilgt werden. Wir dürfen also als Sünder jederzeit wieder zum Vater zurückkehren.

3. Per aspera ad astra

"Über raue Pfade zu den Sternen" so lautet die Übersetzung des Zitates, welches Sie alle bestimmt schon einmal gehört haben.

Das Christenleben besteht nicht aus einer Reise in einer göttlichen Sänfte, die und so langsam in den Himmel hinein schaukelt. Wer dies annimmt, der wird gar bald einige böse Überraschungen erleben.

Gott nimmt uns in diesem Leben in seine Jüngerschule auf, in welcher wir direkt nach unserer Bekehrung eingeschult werden. Und dort haben wir so einiges zu lernen. Legen wir mal gleich los:

a. Bedrängnisse. Gut, wir rühmen uns noch nicht sogleich der Bedrängnisse, die wir erleben müssen. Aber diese werden auf uns zukommen, weil wir eben noch nicht im Himmel, sondern immer noch in dieser Welt leben. Aber wir haben ja den Heiligen Geist, der uns in allen Bedrängnissen beisteht.

b. Geduld. Wer einmal durch Bedrängnisse hindurch getragen wurde, der konnte dort bestimmt Gottes Wirken spüren. Das haben wir sicherlich alle schon einmal erlebt. Und wenn dann die nächste Periode der Bedrängnisse kommt, dann können wir mit Geduld an diese herangehen. Wir haben die ersten Bedrängnisse überstanden, dann werden wir auch die nächsten überstehen.

c. Bewährung. Alles, was man mehrmals gemacht hat, meistert man immer besser. Wer sich in bestimmten Situationen bewährt hat, der wird dies auch in zukünftigen Situationen schaffen. Gott bereitet uns also Schritt für Schritt auf unser Christenleben vor.

d. Hoffnung. Weil wir dies mit Gott an unserer Hand alles lernen dürfen, darum wächst auch in uns von Mal zu Mal die Hoffnung auf die himmlische Herrlichkeit, die uns alle einmal erwartet. Am Anfang waren wir alle bestimmt noch ein wenig skeptisch, als es um das konkrete Wirken unseres Herrn in uns ging. Aber von Erfahrung zu Erfahrung entwickelte sich immer mehr diese Hoffnung auf den Himmel.

Und getragen durch diese Hoffnung, dürfen wir auf Erden schon ein Stück weit himmlisch leben. Wir müssen nicht mehr alles selber in die Hand nehmen. Wir dürfen uns auf Erden schon von Gott himmelwärts tragen lassen und unser Leben ganz getrost in seine Hand legen.

Getrieben von diesen Aussichten können wir doch gar nicht mehr anders, als unserem Herrn Tag für Tag zu danken für alles, was er für uns getan hat und immer noch tut. Lassen Sie uns dies heute tun, indem wir gemeinsam in den ersten und sechsten Vers des Liedes "Danke für diesen guten Morgen... " (EG 334) einstimmen, die da lauten wie folgt:

Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag.
Danke, dass ich alle meine Sorgen auf dich werfen mag.
Danke, dein Heil kennt keine Schranken, danke, ich halt mich fest daran.
Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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