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ePredigt vom 08.04.2018 (Kolosser 2, 12-15)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße sie alle ganz herzlich am heutigen 1.Sonntag nach Ostern, dem Sonntag Quasimodogeniti. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 2. Kapitel des Kolosserbriefes, die Verse 12-15. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.

Liebe Gemeinde,

Quasimodogeniti, wie die neugeborenen Kindlein, so die Übersetzung des heutigen Sonntages. Wie die neugeborenen Kindlein sind wir nach Ostern sicherlich. Aber herrscht nun wirklich Friede, Freude, Eierkuchen alle Tage bis an unser selig Ende? Lassen Sie uns darüber heute morgen einmal gemeinsam nachdenken.

1. Der Triumph

Unser gesamter Predigttext ist eine einzige Siegeshymne. Unser alter Mensch ist mit Jesus begraben worden. Wir sind als neugeborene Menschen mit Jesus auferstanden.  Wir waren tot in unseren Sünden und er hat uns lebendig gemacht. Alle unsere Sünden sind uns vergeben.

Jesus hat alle finsteren Mächte, vor allem den Teufel besiegt. Fortan hat auch der Tod keine Macht mehr über uns, weil Jesus ihn besiegt hat.

Mehr geht doch einfach nicht. Wenn wir dies einmal in Gedanken aneinanderreihen, dann kommen wir uns manchmal schon recht schäbig vor wenn wir uns die Frage stellen: Das tat ER für Dich und was tust Du für ihn?

Eigentlich müssten wir doch allzeit jubilierend durch die Lande laufen und diese frohe Botschaft überall verkünden. Das tun wir aber nicht. Und warum nicht?

2. Zweifel und Bedenken

Das klingt doch alles viel zu schön, um wahr zu sein. Das kann man sich doch gar nicht vorstellen. Und was ich mir nicht vorstellen kann mit der Sache stimmt doch auch etwas nicht.

Diese und andere Gedanken kommen zumeist, wenn die erste Euphorie vorüber ist. Dann drängen sich Zweifel und Bedenken in unsere Herzen. Wir müssen uns immer wieder klarmachen, dass auch nach der Erlösungstat unseres Herrn Satan immer noch in der Lage ist, uns Zweifel und Bedenken in unsere Herzen zu legen.

Manchmal hat er es ja auch ein ganz leichtes Spiel. Schlagen wir doch einfach mal die Tageszeitungen der letzten Wochen auf. Da wurde ein Kinderschänder dingfest gemacht, der mehrere Jahre kleine Kinder auf das Übelste missbraucht hat.

Da lesen wir von einer gewaltsamen Prügelei, bei der ausgerechnet der Schlichter mit einem Messer tödlich verletzt worden ist. Und dann lesen wir auch noch, dass immer mehr Senioren Opfer gemeiner Betrügerbanden werden, welche ihnen geschickt ihre Ersparnisse aus der Tasche ziehen.

Und dann war da noch die Story von dem Familienvater, der seine Frau und 2 Kinder einfach so erstochen hat, nur weil er ein anderes weibliches Wesen kennengelernt hat und sich auf diese Art und Weise die Unterhaltszahlungen sparen wollte.

Da sind sie dann ganz schnell im Hintergrund verschwunden, die jubilierenden Gedanken. Wenn es einen Gott gibt, dann kann er dies doch nicht so einfach zulassen. Dieses Argument begegnet mir in jeder Woche mindestens einmal.

Wir sollten an dieser Stelle an eines denken, Gott hat uns Menschen den freien Willen überlassen. Wir sind keine ferngesteuerten Roboter, die Gott mit Signalen aus dem Jenseits lenkt. Und weil er uns den freien Willen gelassen hat, kommt aus auch zu solchen Vorfällen in der Welt.

3. Das Zusammenspiel

Was haben wir gerade gemacht? Wir haben um uns herumgeschaut und gesehen, was für fürchterliche Dinge in dieser Welt geschehen. Und wissen Sie was? Genau das hat Jesus uns auch schon vorhergesagt.

Wir müssen zu einer anderen Sichtweise gelangen. Schauen wir doch einmal nicht auf das, wozu Menschen in der Lage sind es zu tun. Schauen wir doch einmal auf unseren Herrn  und was der in der Lage ist, zu vollbringen.

Richten wir unsere Blicke einmal weg von der Erde und richten sie himmelwärts. Wenn wir dies tun, dann kommt auch wieder das Osterlachen in unsere Herzen hinein.

Egal, was auf der Welt geschieht, Jesus ist immer größer. Egal, wie Menschen uns auch behandeln, Jesus ist immer Herr unserer Lage. Wir müssen nun wirklich nicht mehr auf das schauen, was vermeintlich vor unseren Augen geschieht, sondern auf, das was uns unser Herr versprochen hat.

Wenn wir dem unser ganzes Vertrauen schenken, der für all unsere Sünden bezahlt hat, wenn wir allein dem vertrauen, der als erster von den Toten auferstanden ist und wenn wir allein dem vertrauen, der alle finsteren Mächte besiegt hat, dann wird sich unsere Einstellung schlagartig verändern.

Wir können nicht das Böse aus unserer Welt schaffen, aber wir können für das Gute kämpfen. Aber das können wir nur, wenn wir unseren Blick auf Jesus richten. Er wird uns schon sagen, was zu tun ist.

Also sind wir doch wie die neugeborenen Kindlein. Mit dieser Gewissheit lassen Sie uns in die neue Woche gehen und lassen Sie uns zum Abschluss einstimmen in den 5. Vers des Liedes "Auf, auf, mein Herz mit Freuden (EG 112) von Paul Gerhardt, der da lautet, wie folgt:
Die Welt ist mir ein Lachen mit ihrem großen Zorn,
sie zürnt und kann nichts machen, all Arbeit ist verlorn.
Die Trübsal trübt mir nicht mein Herz und Angesicht,
das Unglück ist mein Glück, die Nacht mein Sonnenblick.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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