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ePredigt vom 11.03.2018 (Phlipper 1, 15-21)

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Lätare. Übersetzt bedeutete Lätare "Freuet Euch". Freude deswegen, weil wir soeben die Mitte der Fastenzeit überschritten haben. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im Philipperbrief, Kapitel 1, die Verse 15-21. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:

Einige zwar predigen Christus aus Neid und Streitsucht, einige aber auch in guter Absicht: Diese aus Liebe, denn sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums hier liege; jene aber verkündigen Christus aus Eigennutz und nicht lauter, denn sie möchten mir Trübsal bereiten in meiner Gefangenschaft. Was tut's aber ? Wenn nur Christus verkündigt wird auf jede Weise, es geschehe zum Vorwand oder in Wahrheit, so freue ich mich darüber. Aber ich werde mich auch weiterhin freuen, denn ich weiß, dass mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi, wie ich sehnlich warte und hoffe, dass ich in keinem Stück zuschanden werde, sondern dass frei und offen, wie allezeit so auch jetzt, Christus verherrlicht werde an meinem Leibe, es sei durch Leben oder durch Tod. Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.

Liebe Gemeinde,

gute und schlechte Verkündigung. Gutes und schlechtes Christentum. Darum geht es in unserem heutigen Predigttext. Ich denke wir sollten uns heute morgen einmal drei Punkte eines Christenlebens gemeinsam etwas genauer anschauen.

1. Gutes und schlechtes Christenleben

Eigentlich ist dies ein Widerspruch in sich selbst. Entweder bin ich Christ oder nicht. Ich glaube darum geht es in unserem Predigttext auch gar nicht. Es geht vielmehr darum mit welcher Intention ich als Christ lebe und aus welcher Intention heraus ich etwas mache oder etwas unterlasse.

Viele unter uns haben permanent Angst, etwas falsch zu machen, wenn es um die Weitergabe unserer frohen Botschaft geht. Wenn mal wirklich was in die Hose geht, dann ist man jedenfalls sicherlich kein schlechter Christ. Man hat sich vielleicht ein wenig überschätzt oder ist über das Ziel hinaus gesprescht. Aber ein schlechter Christ ist man deswegen nicht.

Ein altes Kirchenlied beschreibt unsere Tätigkeiten als Christen sehr schön, wie folgt: "Was man im Namen Gottes tut, ist allenthalben recht und gut..."

Wir dürfen uns immer darauf verlassen, dass Jesus das Beste aus dem macht, was wir für ihn tun. Eines ist allerdings immer ganz ganz wichtig. Das, was wir tun, sollen wir nur mit der Absicht tun, den Namen des Herrn zu verherrlichen. Dann wird Er schon das seinige dazutun, dass dies auch wirklich klappt.

2. In Christus leben

Ein originäres Christenleben bedeutet, dass wir IN Christus leben. Tun wir das nicht irgendwie alle ? Kleine Gegenfrage: Haben wir nicht auch oftmals unsere eigenen Ziele und Absichten im Kopf, denen wir absolute Priorität verleihen ?

In Christus leben heißt, dass ich meine eigene Königswürde ablege, meinen Lebensthron verlasse und Jesus bitte, den Lebensthron meines Lebens zu besteigen und von diesem aus mein weiteres Leben zu regieren.

Wenn ich dies mache, dann lebe ich nicht nur in Christus, sondern auch tagtäglich mit Christus an meiner Seite. Er ist ständig bei mir als treuer Begleiter auf meinem Lebensweg. Egal, was auch passiert, ER ist da, um mir beizustehen.

Ich lebe also nicht nur in Christus, sondern auch mit Christus. Und schlussendlich lebe ich auch immer aus Christus heraus. Das ist die Wirkung, die die Außenwelt an mir, meinem Leben und meinen Entscheidungen wahrnehmen kann.

Diese Außenwirkung hat Hanns Dieter Hüsch einmal sehr schön wie folgt beschrieben:

"Jeder soll es sehen und jeder soll nach Hause laufen und sagen: Er habe Gotttes Kinder gesehen und die seien ungebrochen fröhlich und heiter gewesen, weil die Zukunft Jesus heiße und weil die Liebe alles überwindet und Himmel und Erde eins wären und Leben und Tod sich vermählen und der Mensch ein neuer Mensch werde durch Jesus Christus."

Hanns Dieter Hüsch hat auch unseren heutigen dritten Punkt schon angesprochen, nämlich den Tod. Lassen Sie uns diesen Punkt auch noch ein wenig näher betrachten.

3. Sterben ist mein Gewinn

So lesen wir es im letzten Satz unseres heutigen Predigttextes. Wissen Sie, was ich als erstes dachte, als ich diesen Satz gelesen habe ? Ich dachte: Dann kann das Leben mit Christus ja doch nicht so dolle sein, wenn das Sterben mein Gewinn ist.

Aber, liebe Gemeinde, das Gegenteil ist natürlich der Fall. Wenn ich in der ständigen Gemeinschaft mit Jesus lebe, dann ist er, wie wir gehört haben, tagtäglich mein treuer Begleiter.

Er begleitet mich aber nicht nur im Alltagsleben, nein in der Jüngerschule des Herrn bereitet er mich auch darauf vor, was mich nach meinem irdischen Leben erwartet. Von ihm lerne ich, dass eines Tages, wenn ich meine Augen auf Erden schließe, ein unvorstellbar schönes Leben im Himmel auf mich wartet.

Sogar in meiner letzten Stunde ist Jesus bei mir und wird mich dann an seiner Hand in den Himmel führen. Wenn ich mein Leben so betrachte, dann ist das Sterben wirklich mein Gewinn. Ich könnte auch sagen im Sterben erhalte ich meine Belohnung für meine Entscheidung, Christus mein gesamtes Leben anzuvertrauen.

Halten wir es noch einmal kurz fest: Als Christen brauchen wir keine Angst vor Fehlern zu haben. Wir leben allezeit in unserem Herrn, mit unserem Herrn an unserer Seite und aus unserem Herrn heraus. Und darum dürfen wir ihm auch in Zeit und Ewigkeit unser vollstes Vertrauen schenken.

Wir hatten vorhin einen Abschnitt aus einem alten Kirchenlied gehört. Lassen Sie uns zum Abschluss gemeinsam in den gesamten ersten Vers diese Liedes einstimmen. Es handelt sich um das Lied: "In Gottes Namen fang ich an..." (EG 494) von Salomon Liscow. Der erste Vers lautet sehr schön, wie folgt:

In Gottes Namen fang ich an, was mir zu tun gebühret;

mit Gott wird alles wohlgetan und glücklich ausgeführet.

Was man im Namen Gottes tut, ist allenthalben recht und gut

und kann uns auch gedeihen.

Der Herr segne Dich und behüte Dich

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig

Der Herr hebe sien Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und eine ganz tolle Woche in der ständigen Gemeinschaft mit unserem Herrn.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich

Ihr

Ulrich Naber

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