| ePredigt vom 11.12.2016 (Matthäus 11, 2-6) Liebe ePredigt-Leser, mit Entsetzen mussten wir diese Woche feststellen, dass eine Reihe unserer Leser schon über längere Zeit keine ePredigt erhalten haben, weil der Web-Server (über dem der Newsletter versendet wird) in eine SPAM-Liste geraten war. Sollten Sie betroffen sein und keine weitere ePredigt mehr wünschen, bitten wir Sie einfach mit dem Link am Ende der Mail sich abzumelden. Wir werden diese Woche auch die Liste von den Empfängern bereinigen, die wegen eMail-Adresswechsel keine ePredigt mehr empfangen können. Ihr ePredigt Team Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 3. Sonntag im Advent. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 11. Kapitel des Matthäusevangeliums, die Verse 2-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, sandte er seine Jünger und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten ? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf, und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Liebe Gemeinde, da waren also die Zweifler am Werk und fragten erst einmal, ob Jesus denn wirklich dar ist, der da kommen soll. Sind wir es nicht auch selber, die ab und wann Zweifel haben? Schauen wir uns doch einmal an, was Jesus den Jüngern des Johannes auf ihre Fragen antwortete und gleichzeitig uns allen heute noch auf unsere Zweifel antworten möchte. 1. Geht hin Den wirklich großen Erfindungen der letzten 200 Jahre lagen allesamt unzählige praktische Versuche zugrunde. Die reine Theorie reichte eben nicht aus, um das elektrische Licht zu erfinden. Und so ist es auch bei unserem Glauben. Wir können mit Feuereifer jahrzehntelang alle Pro und Contras gegeneinander abwägen, sie ausdiskutieren und Experten über Experten befragen. Aber wirklich weiter kommen wir auf diese Art und Weise auch nicht. Sie kennen vermutlich die Zeitschrift "Der Spiegel". Immer zur Weihnachtszeit erscheint eine Ausgabe, die mit immer den gleichen (auch noch sehr dümmlichen) Argumenten den Nachweis zu erbringen versucht, dass Jesus gar nicht geboren wurde. Rechtzeitig zu Ostern wird dann nachgewiesen, dass die Auferstehung gar nicht stattgefunden hat. Wenn es denn wirklich so wäre, wie es der Spiegel vermutet, muss man diese eigene Wahrheit ja nicht jedes Jahr auf's Neue verkünden. Also was können wir in dieser Welt der Zweifel gescheites tun, um die Zweifel loszuwerden? Nun auf Jesus hören, wenn er sagt: Geht hin! Das heißt übersetzt doch nichts anderes, als dass er uns sagen will: Macht euch einfach auf den Weg zu mir. Ich bin doch der einzige, der eure Zweifel dauerhaft beseitigen kann. Aber aufmachen, das müsst ihr euch schon. Also machen wir uns doch auf und gehen hin zu diesem Jesus von Nazareth und lassen uns von ihm die Zweifel nehmen. Dazu bedarf es auch gar keiner großen Anstrengungen. Wir müssen ihn nur im Gebet anrufen und ihn bitten, sich uns so zu offenbaren, dass wir all unsere Zweifel an die Seite stellen können. Jesus hat ja versprochen, dass er bei uns ist alle Tage bis an der Welt Ende. Also können wir doch auch 24 Stunden am Tag mit allem zu ihm kommen, was uns bewegt, belastet oder bedrückt. Und das Ganze auch noch kostenlos; keiner braucht mehr den Spiegel zwecks Zweifelbeseitigung oder Wundererklärung zu kaufen. 2. Hört und Seht Verschiedene Strömungen in der theologischen Wissenschaft weisen ja nach, dass die Bibel in Wahrheit nur ein Buch volle Mythen sei und wir daher dieses Buch ganz dringend entmythologisieren müssen. Wenn ich das einmal auf uns "normale Menschen " herunter breche, dann wird dabei alles, was man irgendwie nicht verstehen kann sofort angezweifelt und mit dem Nimbus des Mythos belegt. Ich habe mich in der Schule mit dem Fach Physik immer sehr schwer getan. Wenn ich in die Fußstapfen der Entmythologisierer getreten wäre, hätte ich nur das alles, was ich im Fach Physik nicht verstanden habe, als falsch erklären müssen und schon wäre die Physik erledigt gewesen, und ich hätte die Note sehr gut im Zeugnis vorgefunden. Mal ganz abgesehen, dass von der Bibel nicht mehr viel übrig bleibt, wenn ich alles streiche, was sowieso nicht sein kann, weil es eben nicht sein darf, ist die gesamte Entmythologisierung der Bibel nicht die Auslegung des Wortes Gottes, sondern eine eigene Gestaltung des Wortes Gottes. Und dies verbietet uns Gott sogar direkt. Das können wir unter anderem in der Offenbarung nachlesen. Im 5. Buch Mose wird sogar empfohlen, Propheten, deren Vorhersage nicht eintrifft, doch bitte auf der Stelle aus der Gemeinschaft auszuschließen und sie sogleich zu steinigen. So weit wollen wir heute natürlich nicht gehen. Wir wollen es da lieber mit unserem Herrn halten, der da sagt: Hört und seht. Wenn wir uns auf den Weg zu Jesus machen, also das "Geh hin" beherzigen, dann sollen wir auch dem zuhören, was er uns zu sagen hat. Das können wir in Gottesdiensten, Gemeinschaftsstunden, Hausandachten aber auch in anderen Bibelkreisen tun. Wichtig ist nur, dass wir uns mit seinem Wort beschäftigen, also auf sein Wort hören. Das "seht" bezieht sich auf die Vergangenheit, auf die Gegenwart und auf die Zukunft. Im Alten Testament finden wir sehr viele Vorhersagen der Propheten, die allesamt 1:1 genau so eingetreten sind, wie diese sie vorhergesagt haben. Dies ist in den meisten Fällen auch kritisch-historisch beweisbar. In der Gegenwart dürfen wir erleben, wie Gott auch heute noch in das Leben der Menschen eingreift. Wenn wir Augen und Ohren offenhalten finden wir allgegenwärtig Zeugnisse seines Wirkens und Eingreifens in nahezu allen Bereichen unseres Lebens und in dem Leben unserer Mitgeschwister. Wenn Gott die Vorhersagen seiner Propheten genau so hat eintreten lassen, wie er dies vorhergesagt hat, wenn Gott auch heute noch in das Leben der Menschen eingreift, wieso sollte ich dann noch an den Vorhersagen für die Zukunft zweifeln? Einen vernünftigen Grund dafür gibt es nicht. 3. Aber wer kann das ? Derjenige, der frohen Herzens durch die Welt geht, der kann das. In dem Buch "Der kleine Prinz" sagt bewusster Prinz einmal: "Nur mit dem Herzen sieht man wirklich gut." Wenn wir nicht mehr zweifeln wollen, dann müssen wir nur dem Herrn den Zugang zu unserem Herzen freischalten. Wir Christen nennen diesen Vorgang Bekehrung. Wir bitten den Herrn, ganz bei uns Einzug zu halten. Wenn er dies dann macht, dann öffnet er uns erst einmal unsere inneren Augen und Ohren. Wenn er dies getan hat, dann können wir, quasi ausgestattet mit dem "siebten Sinn des Glaubens" seine Gegenwart immer wieder spüren, fühlen und direkt auch erleben. Genau das Kind, was da unten in der Krippe liegt, dieses Kind möchte der Herrscher unserer Herzen und unseres ganzen Lebens sein und uns von allen Ängsten und Zweifeln befreien. Und dieses Kind möchte uns heute schon sagen, dass wir vor nichts und niemandem Angst haben müssen und dass uns sogar der Tod nicht von ihm trennen kann. Nehmen wir doch das Angebot dieses Kindes in der Krippe an und übergeben wir ihm doch die Führung über unser Leben. Hören wir doch auf mit dem "Ich will noch etwas vom Leben haben" gehen wir doch aufs Ganze und sagen zu unserem Herrn: "Ich will nicht etwas vom Leben ich will DAS Leben haben." Wie der Herr Jesus schon heute in unsere Herzen einzieht, das beschreibt der 7. Vers des Liedes "Wie soll ich dich empfangen..." (EG 11) von Paul Gerhardt sehr schön, der da lautet, wie folgt: Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewusst. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten 3. Advent. Bis zum nächsten Sonntag wünsche ich Ihnen allen eine friedvolle Adventswoche. Bleiben Sie alle wohl behütet wünscht Ihnen Ihr Ulrich Naber |
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