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ePredigt vom 12.11.2017 (Lukas 11, 14-23)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen drittletzten Sonntag des Kirchenjahres. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im Lukasevangelium, Kapitel 11, die Verse 14-23. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:

Jesus und die bösen Geister

Und er trieb einen bösen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als der Geist ausfuhr, da redete der Stumme. Und die Menge verwunderte sich. Einige aber unter ihnen sprachen: Er treibt die bösen Geister aus durch Beelzebul, ihren Obersten. Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus fällt über das andre. Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen ? Denn ihr sagt, ich treibe die bösen Geister aus durch Beelzebul. Wenn aber ich die bösen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus ? Darum werden sie eure Richter sein. Wenn ich aber durch Gottes Finger die bösen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. Wenn ein Starker gewappnet seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt und überwindet ihn, so nimmt er ihm seine Rüstung, auf die er sich verließ, und verteilt die Beute. Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Liebe Gemeinde,

Böse Geister gibt´s doch gar nicht !!! Dies wird mir oftmals entgegengehalten. Ich muss dann aber immer wieder darauf hinweisen, dass böse Geister keine Erfindung des finsteren Mittelalters sind, sondern dass unser Herr Jesus und schon auf deren Realität und deren Vorgehensweise hingewiesen hat. Grund genug also, dass wir uns heute morgen mit diesem Thema einmal etwas näher beschäftigen sollten.

1. Die Kriegsgeneration

Bei vielen unter uns wird mir dieser Überschrift der Menschen gedacht, die in den wirren der beiden letzten großen Kriege gelebt haben.

Aber, liebe Gemeinde, auch heute noch sind wir eine Kriegsgeneration. Wir sind nämlich in der Tat auch heute noch allgegenwärtig von bösen Mächten und Dämonen umgeben. Nur weil wir es nicht wahrhaben wollen oder es ins Lächerliche ziehen bedeutet dies ja nicht, dass wir damit auch ihre Existenz beseitigen können.

Hierin besteht sogar eine große Gefahr. Der Teufel und seine Mächte haben immer dort ein leichtes Spiel, wo sie nicht ernst genommen werden. Dort können sie ganz ungehemmt ihr Unwesen treiben, ohne dass die Betroffenen es zunächst merken. Und wenn sie es dann doch bemerken, sind viele Menschen schon so tief in die Gefangenschaft dämonischer Mächte geraten, dass sie gar nicht mehr von selber wieder aus diesen Banden herauskommen können.

Als Kriegsgeneration sollten wir also ständig auf der Hut sein, dass wir nicht von fremden Mächten und Dämonen in deren Bann gezogen werden. Wir können als Menschen von uns aus natürlich nur mit menschlichen Waffen kämpfen, die wir diesen Mächten entgegensetzen können.

Diese menschlichen Waffen bestehen in erster Linie aus der Prävention, also der Vermeidung des Umganges mit derartigen Mächten.

2. Jesus der Kämpfer

Wozu wir nicht in der Lage sind, nämlich uns selbst von den Mächten des Bösen zu befreien, dass  macht der Herr Jesus mit einem Federstrich. "Und er trieb einen bösen Geist aus...", so lesen wir es zu Beginn unseres heutigen Predigttextes.

Das alles geschah auch nicht mittels eines ausgeklügelten Zauberrituals, welches die Menge in Staunen versetzte, sondern ganz einfach auf sein Wort hin.

Jesus hat nämlich ganz andere, nämlich göttliche Mittel zur Verfügung um dämonische Mächte zu besiegen. Und diese göttlichen Mächte sind stärker als alle Dämonen dieser Welt.

Jetzt fragen wir uns natürlich zu recht, warum auf unserer Erde immer noch die Mächte der Finsternis ihr Unwesen treiben, wenn doch unser Herr stärker ist, als alle diese Mächte zusammen. Nun, Jesus mischt sich niemals ungefragt in die Geschicke eines Menschen ein.

Wenn wir uns die Heilungsberichte aus dem Neuen Testament anschauen, dann fragte Jesus immer vorher, was denn der Kranke möchte, was er denn für ihn tun sollte.

Und hier müssen wir uns, die wir vielleicht mit Menschen zu tun haben, die dämonischen Mächten verfallen sind, tatsächlich fragen, ob diese Menschen wirklich davon befreit werden möchten. Nehmen wir z.B einen Alkoholiker. Wir können noch so viel für ihn beten, Jesus kann ihm erst dann helfen, wenn er selber möchte, dass ihm geholfen wird. Göttliche Zwangserrettung gibt es nämlich nicht.

Wir können allenfalls den Herrn bitten, dass er dem Besessenen die Augen auftun möge, damit er erkennt, in welch schlimmer Lage er sich befindet. Nur so nebenbei bemerkt, Alkohol ist stellvertretend nur ein Dämon unter vielen. Denken wir nur an die Spielsucht, die schon viele Menschen erst in den Ruin und dann in den Selbstmord geführt hat.

Spätestens jetzt, wo dämonische Mächte ganz konkrete Namen erhalten haben, können wir nicht mehr allen Ernstes deren Existenz in Frage stellen. Aber wir kennen auch den, an den wir uns wenden können, wenn wir selber Gefahr laufen in die Fänge dieser Mächte zu geraten.

3. Ganz praktische Alltagstipps

Wie lebe ich ein Leben ohne Gefahr zu laufen, finsteren Mächten auf den Leim zu gehen ? Wenn wir diese Frage zufriedenstellend beantworten können, dann können wir alle ein noch beruhigenderes Leben führen.

Es sind glaube ich nur zwei Dinge, die wir beachten sollten:

a. Die Wahrheit anerkennen. Das bedeutet, dass wir finstere Mächte nicht verleugnen, sondern anerkennen, dass es diese wirklich gibt. Wenn ich die Gefahr kenne, dann kann ich ihr auch ein gutes Stück weit aus dem Wege gehen. Nur wenn mir die Gefahr in der ich schwebe gar nicht bewusst ist, erst dann kann es richtig gefährlich werden.

b. Mit dem Retter unterwegs sein. Wir haben gesehen, dass es für den Herrn Jesus ein leichtes ist, uns von Dämonen und finsteren Mächten, die uns bedrohen zu befreien. Das setzt natürlich voraus, dass wir auch in einer intakten Beziehung zu unserem Herrn leben.

Habe ich wirklich Jesus mein Leben übergeben ? Habe ihm wirklich die Regentschaft über mein Leben bedingungslos übertragen ? Soll er wirklich der alleinige Herr und Herrscher in meinem Leben sein ? Wenn ich diese drei Fragen mit einem sicheren Ja beantworten kann, dann bin ich wirklich auf der sicheren Seite.

Sollte ich auch bei nur einer der drei Fragen ins Wanken kommen, dann ist es höchste Zeit, dass ich den Bund mit meinem Herrn erneuere. Und dafür, liebe Gemeinde, ist es nie zu spät.

Und sollten wir wirklich einmal in die geschickt aufgestellten Fallen des Teufels hineingeraten, auch dann ist es für ein ehrliches Gebet noch nicht zu spät. Gott möchte uns von allen diesen finsteren Mächten befreien, wir müssen ihn nur anrufen.

Sie kennen Gottes Telefonnummer noch nicht ? Nun, hier ist sie: 5015. Schauen Sie einmal im Psalm 50 den Vers 15 an und lassen Sie uns diesen stets in unserem Gedächtnis behalten. Nur so für alle Fälle.

Eine tiefe Beziehung zu unsrem Herrn beschreibt der Liederdichter Georg Neumark sehr schön in dem ersten Vers seines Liedes: " Wer nur den lieben Gott lässt walten...." (EG 369), der da lautet, wie folgt:

Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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