| ePredigt vom xxx Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 3. Sonntag im Advent. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 15. Kapitel des Römerbriefes, die Verse 4-13. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander. Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob. Denn ich sage: Christus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht (Psalm 18,50): "Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen." Und wiederum heißt es (5. Mose 32,43): "Freuet euch, ihr Heiden, mit seinem Volk." Und wiederum (Psalm 117,1): " Lobet den Herrn, alle Heiden, und preist ihn, alle Völker." Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11, 10): " Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen." Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Liebe Gemeinde, wir leben ja alle auf Hoffnung, so schreibt es zumindest der Apostel Paulus. Aber was bedeutet denn Hoffnung? Hoffnung ist eine feste Zuversicht und eine feste Gewissheit hinsichtlich dessen, was uns die Zukunft bringen wird. Seit Jesus als Gottes Sohn auf die Welt gekommen ist und am Kreuze für all unsere Sünden bezahlt hat können wir als Christen in dieser Hoffnung getrost und gelassen leben. Dies wirkt sich natürlich auch in unserem Alltag aus. Wie, das wollen wir heute Morgen einmal gemeinsam betrachten. 1. Eintracht statt Zwietracht Wenn wir uns einmal in unserer Umgebung umschauen, dann herrscht dort doch immer häufiger Streit und Neid, weil der eine sich ungerecht behandelt fühlt oder aber der andere eben etwas mehr hat, als man selber. Und aus Streit und Neid erwächst sehr schnell Zwietracht, die ein Miteinander unmöglich macht. Wir als Christen haben nunmehr die feste Gewissheit des ewigen Lebens. Das bedeutet im gleichen Zuge aber auch, dass wir uns nicht gleich streiten müssen, wenn wir einmal ungerecht behandelt werden. Und wenn der andere tatsächlich etwas mehr an Besitztümern sein eigen nennt, dann dürfen wir ihm dies ruhig zugestehen. Unser Leben endet doch nicht dann, wenn wir sterben, sondern unser Leben endet niemals, da wir in Gottes Ewigkeit weiterleben werden. Daher müssen wir auch nicht nach möglichst viel materiellem Besitz hier auf Erden streben oder sofort auf 180 sein, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. Mit der Gewissheit des ewigen Lebens in der Tasche, können wir uns auf dem Wege hin zur Eintracht machen. Wir sollen dabei natürlich nicht allen Menschen nach dem Munde reden, sondern wir sollen Eintracht in der Form üben, dass wir unsere Mitmenschen freundlich behandeln. Darüber hinaus sollen wir versuchen, Streitereien mit vernünftigen Argumenten liebevoll zu begegnen. Und wir können als Himmelsbürger dem anderen ruhig seinen Mehrbesitz von Herzen gönnen. 2. Einander annehmen anstatt ablehnen "Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob." Wir alle, die wir heute Morgen beieinandersitzen wurden von Christus so angenommen, wie wir einmal waren. Als arme Sünder, beladen voller Sünde traten wir vor ihn und was machte ER: ER nahm uns einfach an, weil wir unsere Sünden bereut haben. Das vergisst man natürlich sehr schnell und kommt wieder in das Alltagsleben zurück, wo das "Wie du mir so ich Dir" eine goldene Regel zu sein scheint. Oder aber das "Erst komm ich und dann komm ich und dann kommst Du noch lange nicht". Wenn wir als sündenbeladene Menschen von Christus angenommen worden sind, kann ebenso der, der noch in Sünden lebt, zum Kreuze kommen wie wir es dereinst getan haben. Der größte Sünder, egal ob Mörder, Ehebrecher oder Betrüger sie alle sind von Gott eingeladen vor ihn zu treten, damit auch sie das ewige Leben empfangen. Denken wir nur einmal an den großen Gottesmann Mose. Der war ein Mörder und musste sogar aus Ägypten fliehen, bevor Gott ihn Jahre später in seinen Dienst rief. Oder denken wir an den Verfasser unseres heutigen Predigttextes. Der war eifrig dabei, als es darum ging, die Schar der jungen Christen zu verfolgen und auszumerzen. Und auch diesen Mann berief Gott in seinen Dienst. Was heißt es aber nun konkret "Jemanden annehmen? Nun konkret heißt das, dass ich ihm nicht das Evangelium um die Ohren haue, sondern dass ich ihm den Mantel des Evangeliums hinhalte, damit er ihn für sich anziehen kann. Einander annehmen heißt also, unsere Mitmenschen freundlich aber bestimmt darauf hinzuweisen, dass es einen anderen Weg, als den ihren gibt, der ihnen ebenfalls einen ewigen Frieden mit Gott und schließlich auch mit sich selbst bescheren kann. Mehr, liebe Gemeinde, können und sollen wir auch nicht tun. Den Rest, den erledigt unser Herr schon selber. Wer das nicht glauben mag, dem sei das kleine Büchlein : "Vom Knast auf die Kanzel empfohlen". 3. Wie schaffe ich das Das hört sich ja alles ganz toll an, die Sache mit Eintracht üben und dem einander Annehmen. Aber in der Praxis ? Ja, liebe Gemeinde, da treten dann genau die Probleme auf. Und hier weist uns der Apostel Paulus darauf hin, dass wir diese Aufgaben ja nicht alleine bewerkstelligen müssen. Gott wird uns auf unserem Wege mit ihm immer wieder mit Freude und Frieden im Glauben erfüllen. Das meint nicht das so bekannte "Friede Freude, Eierkuchen...", was nun wirklich zu banal wäre. Es ist der Heilige Geist, also die dritte Person des Kindes in der Krippe, die uns ständig umgibt, und die wir als Kraftquelle ständig anzapfen können. Der lebendige Gott wartet doch nur darauf, dass wir ihn anrufen, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Er steht uns stets mit Rat und Tat zur Seite. Das bedeutet nicht immer, dass er uns ganz konkrete Anweisungen gibt. Nein, er erfüllt zunächst einmal unser manchmal stark gefrustetes Herz mit Frieden und Freude. So, und aus dieser Freude und aus diesem Frieden heraus erfahren wir die Kraft, weiter unseren Weg zu gehen. Wenn wir wieder Friede und Freude in unseren Herzen tragen, dann wird unser Blick auch wieder frei darauf, wie wir Eintracht stiften können und den anderen so annehmen können, wie uns der Herr Jesus Christus angenommen hat. Und dann stehen da noch drei Worte, die man schnell überliest "Zu Gottes Lob". Das bedeutet nichts anderes, als dass wir, die wir in der ständigen Gemeinschaft mit unserem Herrn leben, ihm auch dafür danken dürfen, dass er immer wieder für uns bereitsteht, wenn wir seine Hilfe benötigen. Lassen Sie uns daher zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes den Herrn loben und preisen und danken mit dem 5. Vers des Liedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit..." (EG 1), des Liederdichters Georg Wessel, der da lautet, wie folgt: Komm, o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir offen ist. Ach zieh mit deiner Gnade ein; dein Freundlichkeit auch uns erschein. Dein Heilger Geist uns führ und leit, den Weg zur ewgen Seligkeit. Dem Namen, den o Herr, sei ewig Preis und Ehr. Der Herr segne dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen beschaulichen und gesegneten 3. Advent und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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