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ePredigt vom xxx


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 5. Sonntag in der Passionszeit, dem Sonntag Judika. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 4. Buch Mose, Kapitel 21, die Verse 4-9. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:

Mose richtet die eherne Schlange auf

Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste ? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier und uns ekelt vor der mageren Speise. Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wieder den Herrn und wider dich geredet haben. Bitte den Herrn, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemand eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Liebe Gemeinde,

was wir gerade gehört haben kommt uns bestimmt bekannt vor, deutet doch dieser Bericht aus dem Alten Testament schon ganz konkret auf Jesus hin. Wenn wir es so wollen, dann handelt es sich hierbei um die frohe Botschaft im Kompaktformat. Gehen wir doch einmal die einzelnen Schritte dieses Geschehens gemeinsam durch.

1. Die Sünde

Liebe Gemeinde, was ist eigentlich Sünde? Wenn wir zu viel gegessen haben, dann haben wir mal eben gesündigt. Oder denken wir an das sündhaft teure Handy, welches wir gekauft haben. Das hat natürlich nichts mit der Sünde vor Gott zu tun.

Die Israeliten in der Wüste redeten wider Gott und dies ist bereits eine Sünde. Sünde vor Gott ist also nicht nur ein aktives Tun oder Unterlassen. Nein, Sünde fängt bereits bei Gedanken an und hört erst in der vollendeten Tat auf.

Darum ist es für uns Christen auch so immens wichtig, dass wir auf eine geistige und geistliche Hygiene achten, also unsere Gedanken bereits versuchen zu kontrollieren.

2. Die Folge

Der Sünde Sold ist der Tod. Da kann man auch nichts hineininterpretieren oder verharmlosen. Wer vor Gott sündigt, und das sind wir alle, der hat nichts anderes als den Tod verdient. Das mag jetzt grausam klingen, ist aber so.

Viele Religionen neigen ja dazu, gerade hier mal fünfe gerade sein zu lassen. Ich würde mich nicht darauf verlassen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass Gott eben nicht fünfe gerade sein kässt, wenn wir dereinst vor ihm stehen.

Und so kam es auch dazu, dass Gott feurige Schlangen in das Lager der Israeliten sandte. Viele Israeliten fanden dadurch den Tod. Und aus ist es mit dem lieben Gott !!!! Wir haben eben einen gerechten Gott, der Menschen, die sich gegen ihn versündigt haben, die gerechte Strafe auferlegt hat.

3. Die Umkehr

Als das Desaster begann, als Gott also die gerechte Strafe vollstreckte, da erkannten die Israeliten, dass sie gesündigt hatten. Nun war natürlich guter Rat teuer. Und da baten Sie Mose, er möchte doch mit Gott reden, damit das Sterben aufhört.

Hier haben wir genau das, was Gott von uns armen Sündern begehrt. Als erstes die Erkenntnis, dass wir vor ihm gesündigt haben. Dann die Reue, die uns erfasst, wenn wir erkennen, was wir vor Gott getan haben. Und dann die Bitte an Gott, dass er uns doch bitte helfen möge.

Das war damals so, ist heute noch genau so und gilt auch für die Zukunft. Aber wie kann ich denn zu der Erkenntnis kommen, dass ich vor Gott gesündigt habe ? Nun, wir haben heute die Bibel, also Gottes Fahrplan für unser Leben.

Dort finden wir alles, was wir tun und auch alles, was wir lassen sollen. Beginnen wir im Alten Testament mit den 10 Geboten und gehen zum Beispiel im Neuen Testament zu der Bergpredigt und zu dem Jakobusbrief. Wenn wir das alles befolgen, dann sind wir auf dem rechten Wege.

So, und jetzt kommt der Knackpunkt. Kein Mensch, aber auch wirklich kein Mensch kann von sich sagen, dass er sein ganzes Leben lang alle Ge- und Verbote zu 100% eingehalten hat und auch weiterhin einhalten wird. Also haben wir alle den Tod verdient.

4. Gottes Masterplan

Für diesen Supergau hatte Gott aber auch schon einen Plan. Mose sollte eine eherne Schlange aufrichten. Jeder, der diese Schlange ansah, wurde nicht von den Schlangen getötet.

Und hier haben wir die Parallele zu unserem Herrn Jesus Christus. Wir selber waren nicht in der Lage, uns von unseren Sünden zu befreien und wieder Frieden mit Gott herzustellen.

Dazu bedurfte es eines Stellvertreters, der dies für uns tat. Dieser Stellvertreter musste vollkommen sündlos geboren werden und auch vollkommen sündlos sterben. Wenn dies geschah, dann konnte derjenige, der sündlos starb, für alle unsere Sünden mit seinem Blut bezahlen. Im Umkehrschluss bedeutet dass, dass meine Sünden vor Gott nicht mehr existieren. Denn ein anderer, nämlich der Herr Jesus Christus hat ja dafür bezahlt.

Ein kleiner Knackpunkt ist aber immer noch da. Es wurden nämlich nur die errettet, die auf die Schlange sahen. Für uns bedeutete dies, dass nur derjenige die Sündenvergebung für sich in Anspruch nehmen kann, der dem Herrn Jesus Christus seine Sünden bekennt, diese bereut und ihm sein Leben übergibt und ihn als Herrscher in sein Leben lässt.

Wer das nicht möchte, oder es doch lieber auf später verschieben möchte, der lebt nach wie vor unter dem gerechten Zorn Gottes und landet nicht im Himmel sondern in der Hölle.

Wir sehen, Gott lässt jedem Menschen die freie Wahl der Entscheidung. Wir, die wir hier beisammen sitzen haben diese Entscheidung alle schon getroffen. Helfen wir doch auch denen, die bildlich gesprochen noch draußen vor der Türe stehen, durch diese Türe in die Herrlichkeit Gottes zu gehen.

Häufig wird uns Christen ja vorgeworfen, wir würden die Menschen auf den Himmel vertrösten. Das tun wir natürlich nicht. Schon der Prophet Jesaja beschreibt in Jesaja 40, 31, was mit den Menschen schon auf Erden geschieht, die die rechte Wahl getroffen haben:

"Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden."

Was wollen wir noch mehr? Mehr geht einfach nicht.

Darum lasen Sie uns zum Schluss unseren Herrn bitten, dass er uns unser ganzes Leben lang auf allen unseren Wegen leiten möge. Lassen Sie uns dies tun, indem wir zusammen in den 9. Vers des Liedes "Großer Gott, wir loben dich...." (EG 331) von Ignaz Franz einstimmen, der da lautet, wie folgt:

Sieh dein Volk in Gnaden an. Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
leit es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe.
Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit.


Der Herr segne dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe ein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt sie alle ganz herzlich
Ihr
Ulrich Naber

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