| ePredigt vom 18.09.2022 (Jesaja 12, 1-6) Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 14. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 12. Kapitel des Propheten Jesaja, die Verse 1-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
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| | Zu der Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, Herr, dass du bist zornig gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und du mich tröstest. Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil. Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen. Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem Herrn, ruft an seinen Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündigt, wie sein Name so hoch ist! Lobsinget dem Herrn, denn er hat sich herrlich bewiesen. Solches sei kund in allen Landen! Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist groß bei dir! | |
| Liebe Gemeinde, das wäre doch eine tolle Sache, wenn wir einen Blick in die Zukunft machen könnten. In unserem Predigttext haben wir einen solchen in die Zukunft gerichteten Blick auch schon vor uns. Schauen wir uns diesen doch einmal im Hinblick darauf an, was er uns auch heute noch so alles sagen kann. | |
| 1. Danke für den Zorn
Na ja, Danke für einen Zornausbruch. Das hört sich doch schon ein wenig skurril an, oder finden sie nicht? Lassen Sie uns doch einmal ein Beispiel nehmen. Da fährt ein kleines Kind mit dem Fahrrad auf eine vielbefahrene Straße und sieht gar nicht, dass ein LKW auf es zukommt. Der aufmerksame Vater rennt auf die Straße, reißt das Kind vom Fahrrad und kann so gerade eben noch eine Katastrophe verhindern. Natürlich wird der Vater auf das Kind stinksauer sein und es dürfte sich seinen Zorn in Form einer gewaltigen Gardinenpredigt zuziehen. Später einmal wird das Kind, das im Augenblick natürlich total von seinem Vater enttäuscht ist feststellen, dass es nur dank der heldenhaften und liebevollen Aktion des Vaters noch am Leben ist. Jetzt denken wir doch einmal an Situationen in unserem Leben zurück, wo wir von Gottes Weg abgewichen sind und er uns auf unsanfte Art und Weise wieder zurückgeholt hat. Ja, der Verlust des Arbeitsplatzes hat verdammt weh getan, und ich war auch wütend auf Gott, aber in allem Leid durfte ich doch wieder zu Gott finden. Ja, Gott hat meine Pläne zerstört. Und ich war auch sehr wütend auf ihn. Aber ein paar Jahre später war ich ihm dankbar, dass er mich auf seinen Weg zurückgeführt hat, auch wenn es schmerzhaft war. Das sagt Jesaja auch dem Volk Israel. Ja, es tut im Moment weh, aber eines Tages werdet ihr Gott dankbar sein, dass euch all dies vermeintlich Böse nur zu eurem Besten widerfahren ist. | |
| 2. Mit Freuden Wasser schöpfen
Wenn Gott sein Volk führt, dann sehen sie sich großen Wundern ausgesetzt. Als Gott sein Volk aus Ägypten geführt hat, da konnten sie den Fluss nur überqueren, weil Gott die Wasser des Flusses zurückgehalten hat. Und als sie in das gelobte Land gingen unter dem neuen Führer Josua, da war es wieder Gott, der sie durch ein von ihm ausgetrocknetes Flussbett hindurchführte. Daran sollen sich die Israeliten erinnern und fröhlich in die Zukunft schauen. Der Gott, der sie damals behütet und beschützt hat, wird dies auch weiterhin tun. Und darauf dürfen auch wir uns verlassen die wir heute im 21. Jahrhundert leben. Gott kann, will und wird uns auch heute noch durch alle Hindernisse und Schwierigkeiten treu begleiten und geleiten. Wir müssen ihn nur machen lassen und nicht selber unsere eigenen Wege gehen. Wenn Gott sagt: "Folge mir nach...", dann heißt das, dass er ja vorausgeht und wir nur seinen Fußstapfen folgen sollen. Wir müssen ja gar nicht den Weg bereiten, wir dürfen ihn nur nicht aus den Augen verlieren. Und dann hatte das Wasser noch eine ganz andere Bedeutung. Wasser ist stellvertretend für das Leben schlechthin. Gott schenkt seinem Volk das Leben in Fülle. Und das will er auch heute noch tun, wenn wir ihn allein als unseren einzigen und alleinigen Herrn anerkennen.
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| 3. Lobsinget, Jauchzet, Rühmet Liebe Gemeinde, wir haben ja heute erfahren, dass Gott immer nur das Beste für uns will. Wir haben auch gehört, dass sein Zorn, der uns im Moment vielleicht ein wenig missmutig macht, letztendlich zu unserem Segen und Seelenheil dient. Und wir haben gehört, dass uns der Herr das Leben in ganzer Fülle schenken will.
Wir sollen nicht nur etwas vom Leben haben, wir sollen DAS Leben in ihm haben.
Für all das dürfen wir uns dann ja schließlich auch einmal bei unserem Herrn bedanken. Machen wir das überhaupt noch oder kommt uns alles als viel zu selbstverständlich vor?
Wir mussten leider erkennen, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass wir von allen Gütern stets alles im Überfluss haben und dass es auch nicht selbstverständlich ist in einem wohltemperierten Heim zu leben. Das sollte uns doch wieder demütig machen vor unserem Herrn.
Wie wäre es, wenn jeder von uns dem Herrn jeden Tag wieder für das dankt, was ihm der Herr an diesem Tag alles geschenkt hat.
Dann dürfen wir natürlich auch Fürbitte für die Menschen halten, die diesen Herrn noch nicht kennen, damit auch sie den Weg zu ihm finden können und damit sie sich von ihm immer wieder überreich beschenken lassen können, wie wir es tagtäglich tun.
Und letztendlich darf unser aller Dankbarkeit auch darin bestehen, dass wir nicht aufhören davon zu erzählen, was uns unser Herr und Heiland nicht so alles in unserem Leben beschert hat.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes unserem Herrn danken, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Nun danket alle Gott..." (EG 321) einstimmen, der da lautet, wie folgt:
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| | Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut bis hierher hat getan. | |
| Der Herr segne dich und behüte dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen. Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber | |
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