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Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen vorletzten Sonntag des Kirchenjahres. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir in der Offenbarung des Johannes, Kapitel 2, die Verse 8-11. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und sind's nicht, sondern sind die Synagoge des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst ! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sie getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt ! Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.

Liebe Gemeinde,

wir nähern uns, wie der Name des heutigen Sonntag schon sagt wieder einmal dem Ende des Kirchenjahres. Und daher hat unser heutiger Text auch ein Stück weit Ewigkeitscharakter. Sind es doch die Worte unseres Herrn, die Johannes hier direkt von einem gesandten Engel erhalten hat. Die Sendschreiben, liebe Gemeinde, die an die sieben Gemeinden gerichtet waren, halten auch heute noch für uns alle wichtige Hinweise, Ratschläge und tröstende Worte unseres Herrn für uns bereit. Heute sind es drei Hinweise unseres Herrn, die uns unser Leben lang begleiten sollten.

1. Ich kenne Deine Bedrängnis

Unser Herr kennt uns ganz genau. Ihm ist nichts verborgen. Er weiß immer, wie es uns geht und wie es um uns steht.

Er ist der Erste und der Letzte. Er war tot und ist wieder lebendig geworden. Und daher leben wir alle, die wir uns zu ihm bekehrt haben, in einer ständigen lebendigen Gemeinschaft mit ihm.

Das, liebe Gemeinde, unterscheidet uns von allen anderen Religionen. Wir beten keine toten Götzen an oder gar uns selber oder selbsternannte Götter. Nein, wir beten den lebendigen Herrn an, der uns so kennt,  dass wir ihm nichts vormachen können und ihm auch nichts vorenthalten können.

Er kennt uns in all unserer Freude, aber er kennt uns auch in unserer Bedrängnissen, die wir in dieser Welt erleiden. Er, der selber mehr Bedrängnisse und Nöte durchgestanden hat, als wir es jemals wohl werden erleiden müssen, ER sagt uns, dass er uns in all unserer Bedrängnis liebt, uns zur Seite steht und immer für uns da sein wird.

Und darum, liebe Gemeinde, konnte auch ein Dietrich Bonhoeffer gelassen seinen letzten Gang in dieser vergänglichen Welt antreten, da er sich von Christus ganz und gar geborgen wusste. Und darum liebe Gemeinde, können wir auch wir uns in allen Bedrängnisse diese Tatsache wieder ins Bewusstsein rufen, dass ER da ist uns liebt und uns niemals im Stich lassen wird.

2. Fürchte Dich nicht

Diese Worte finden wir an vielen Stellen in der Bibel. Meist dann, wenn es um Grenzsituationen im Leben der in der Bibel aufgeführten Personen geht.

Diese "Fürchte Dich nicht" gilt aber auch uns heute im 21. Jahrhundert genau so, wie es damals der Gemeinde in Smyrna galt.

Als Kinder haben wir sicherlich alle schon einmal Angst z.B. vor etwas Unbekanntem gehabt. Wie wohltuend war da die Stimme der Eltern, wenn sie zu uns gesagt haben: Hab keine Angst. "Fürchte dich nicht" das kann man sich nicht selber sagen, das muss einem von außen gesagt werden. Und dies tut unser Herr bis zum heutigen Tage, wenn er diese Worte zu uns spricht.

Diese Wort sagen aber noch etwas mehr. Bei unseren Eltern wussten wir, dass wenn sie diese Worte sagten, sie bei uns waren. Und wenn der Herr Jesus Christus diese Worte zu uns sagt, dann dürfen wir uns getrost darauf verlassen, dass er genau in diesem Moment bei uns ist und uns diese Furcht nehmen möchte.

Fürchte Dich nicht hat aber auch noch einen positiven Effekt. Es heißt auch, "Hab keine Angst, geh mutig an die Sache heran und führe durch, was ER dir vorgibt."

Natürlich haben wir alle in dieser Welt irgendwann einmal Angst. Doch diese Angst soll nicht unser Leben bestimmen. Wenn sie es doch tut, dann kann sie nicht nur unser Leben bestimmen, sondern auch unser Leben zerstören.

Wie wohltuend ist es dann doch, jemanden an seiner Seite zu haben, der uns diese Angst nehmen kann und uns Mut zuspricht.

3. Sei getreu bis in den Tod

Liebe Gemeinde, mein Vater hat noch einen Eid auf den "Größten Führer aller Zeiten" geschworen und ihm gelobt, ihm getreu bis in den Tod hinein zu folgen.

Das meint Jesus indes hier nicht. Jesus meint mit diesen Worten eine Treue die analog dem Doppelgebot der Liebe zu verstehen ist.

Zum einen sollen wir unserem Herrn im Himmel getreu sein, indem wir sein Wort halten und unser Leben an seinen Anweisungen ausrichten. Das hört sich zwar ganz spannend an, aber ich kann nur von mir sagen, dass mir dies einfach nicht gelingt. Irgendwie trete ich immer wieder in die Fettnäpfe der Sünde. Dann ist es wohl aus mit der Treue und mit der Krone des Lebens, oder ?

Nein, natürlich nicht. In dem Moment meiner Bekehrung bin ich wieder Gottes geliebtes Kind geworden. Nichts, auch keine Sünde, kann mich mehr von ihm trennen. Natürlich muss ich diese Sünden auch ehrlichen Herzens bereuen.

Das zweite ist die Treue gegenüber meinen Mitmenschen. Gott und sein Wort halten und es auch gegenüber den Mitmenschen anwenden, genau das meint unser Herr hier. Und auch das ist nicht immer ganz einfach.

Adenauer sagte in seiner Abschiedsrede im deutschen Bundestag: "Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, bei dem einen etwas mehr und bei dem anderen etwas weniger."

Genau das meint der Herr Jesus eben nicht. Auch diejenigen, die manchmal als ausgesprochene Stinkstiefel daherkommen ist sollen wir mit Liebe und Respekt behandeln. Da ist die Sache mit der Treue schon nicht mehr ganz so einfach. Und trotzdem auch hier gilt: "Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben".

Und da ist es dann ganz wichtig zu wissen, dass der Herr diese Bedrängnisse in uns kennt, uns mit seinem "Fürchte dich nicht" Mut zuspricht und uns an seine Zusage der Krone des Lebens erinnert. Dann wird uns auch der Umgang mit etwas schwierigeren Menschen immer leichter fallen, je öfter wir ihnen begegnen.

Und mal so zum Schluss und nebenbei bemerkt: Ich kenne einen ganz besonders schwierigen Menschen. Ich begegne ihm jeden Tag auf's Neue. Es ist gewiss nicht einfach mit ihm. Und wenn ich in den Spiegel schaue, dann schaut mich dieser Kerl auch noch jeden morgen an. Und wenn mein Umfeld mit diesem Menschen zurechtkommt, dann werde auch ich mit den anderen Mitmenschen zurechtkommen.

So lassen Sie uns nunmehr zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den sechsten Vers des Liedes "Ich bin ein Gast auf Erden..." (EG529) von Paul Gerhardt einstimmen, welcher lautet, wie folgt:
So will ich zwar nun treiben mein Leben durch die Welt,
doch denk ich nicht zu bleiben in diesem fremden Zelt.
Ich wandre meine Straße, die zu der Heimat führt,
da mich ohn alle Maße mein Vater trösten wird.
Der Herr segne Dich und behüte Dich
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden.

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche ihnen allen noch einen besinnlichen und gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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