ePredigt vom 20.05.2018 (1. Korinther 2, 12-16) Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Pfingstsonntag. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 2, die Verse 12-16. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Wir haben aber nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. Denn "Wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen"? (Jesaja 40,13). Wir aber haben Christi Sinn. Liebe Gemeinde,
fühlen Sie sich als Christ manchmal unverstanden? Reden Sie auch manchmal gegen eine Wand des Unverständnisses ? Wenn ja, dann sind Sie mit Paulus in bester Gesellschaft. Schon dem Apostel Paulus erging es damals so. Und er erklärt uns auch in diesem Predigttext warum dies so ist.
1. Der Geist der Welt
Wir werden alle, die wir auf Erden sind als unbekehrte Wesen in diese Welt hineingeboren. Da macht es auch zunächst gar keinen Unterschied, ob ich in ein christliches Elternhaus hineingeboren werden oder aber in ein atheistisches Elternhaus.
Christ wird man also nicht durch seine Herkunft. Oder aber wie Billy Graham es einmal gesagt hat: "Nur weil du in einer Garage geboren worden bist, bist du noch lange kein Auto".
Wenn ich als unbekehrter Mensch in dieser Welt lebe, dann kann ich mir dieses Leben durchaus recht komfortabel einrichten, mein Leben ohne Gott. Wenn wir uns so in der Welt umschauen, dann sind es ja meist die Reichen und Schönen, die alles zu besitzen scheinen, welche ohne Gott durch ihr Leben gehen.
Und je länger ich es mir in dieser gottlosen Welt gemütlich mache, desto weniger bin ich bereit, mal über den berühmten Gartenzaun zu schauen, ob da nicht noch etwas anderes ist, was vielleicht viel besser für mich wäre. Aber, liebe Gemeinde, dann müsste ich ja unter Umständen das, was ich habe im Stich lassen.
2. Der Geist aus Gott
Wer aber doch einmal den Blick über den Gartenzaun wagt, der wird feststellen, dass es da noch etwas zu geben scheint, was vielleicht bedeutsamer ist als mein ganzer materieller Besitz auf Erden.
Wer über den Gartenzaun schaut, der bemerkt auf einmal eine liebevolle Menschengruppe, denen es eben nicht darum geht, immer mehr und noch mehr an Besitztümern zu sammeln. Der lernt auf einmal Menschen kennen, denen es in erster Linie um das Wohl des jeweils anderen zu gehen scheint.
Wenn er sich nun auf diese Gemeinschaft einlässt und es mal probiert, ich meine die Sache mit Gott, dann wird er sehr schnell feststellen, dass wohl doch etwas dran ist an dem, was er bisher nur von außen wahrgenommen hat.
Und jetzt kommt die große Entscheidung. Gehe ich diesen einen Schritt nach vorne und vertraue dem mein Leben an, wie es meine Mitgeschwister schon getan haben, oder gehe ich doch lieber wieder zurück in meine kleine Komfortzone.
Wer den entscheiden Schritt nach vorne geht, also wer dem Herrn Jesus seine Sünden bekennt und ihn fortan als Regenten seines Lebens haben möchte, dem sendet Gott den Heiligen Geist. Wenn wir es so wollen, dann ist Pfingsten jeden Tag auf Erden, nämlich immer dann, wenn Gott seinen Heiligen Geist sendet.
Der Heilige Geist ist nichts anderes als unser Beistand auf Erden, den uns schon der Herr Jesus versprochen hat. Er führt uns auch schon ein Stück weit hinter die Kulissen der für die Menschen unsichtbaren Welt. Nach und nach lehrt uns der Heilige Geist, wie wir uns denn als Christen verhalten mögen.
Und deshalb, liebe Gemeinde, ändert sich auch das Leben eines Menschen, der Christus als seinen Herrn angenommen hat.
3. Welt trifft Geist
Und jetzt kommen wir zu unserer eingangs gestellten Frage, warum wir manchmal so schief angesehen werden. Oder um es salopper auszudrücken, warum die Menschen meinen, wir hätten nicht mehr alle Latten am Zaun.
Wenn ich mich vom Heiligen Geist lehren, leiten und führen lasse, dann ist dies für einen Weltmenschen unerklärlich, weil er ja eben diesen Geist nicht kennt, geschweige er denn in ihm wohnt.
Es ist aber das Herzensanliegen eines jeden Christen, dass gerade derjenige, der uns ein wenig belächelt, mehr von Christus erfährt, damit auch er den rechten Weg finden und begehen kann.
Und da dürfen wir als Christen auch schon einmal ein wenig in die Marketingtrickkiste greifen. Was macht denn Werbung, liebe Gemeinde ? Werbung macht neugierig auf das Produkt, welches beworben wird. Werbung zielt darauf ab dass der Verbraucher sich sagt: "Das muss ich haben."
So, und dies ist auch unsere Aufgabenstellung als Christen in der Welt. Wir müssen und sollen so leben, dass der uns umgebende Weltmensch einfach neugierig auf uns wird und in seinem inneren der Wunsch geweckt wird, auch so zu sein, wie wir.
Wir müssen die Mitmenschen nur neugierig machen, den Rest macht Gott schon ganz allein und bestimmt viel besser als wir es je könnten.
Bringen wir doch unsere ansteckende christliche Fröhlichkeit unter die Menschen auf dass sie angesteckt werden und auch nur noch eines wollen, nämlich wissen, wie auch sie dorthin gelangen, wo wir schon sind.
Lassen Sie uns zum Abschluss gemeinsam in den ersten Vers des Pfingstliedes "Jesus Christus herrscht als König..." (EG 123) von Philipp Friedrich Hiller einstimmen, der da lautet, wie folgt: Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß. Aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muss. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Pfingstsonntag und freue mich, wenn wir morgen wieder beisammen sein dürfen.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber |