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ePredigt vom 20.09.2020 (1. Mose 2, 4b-9 ; 15)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 15. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Buch Mose, Kapitel 2, die Verse 4b bis 9 und Vers 15. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Das Paradies

Es war zu der Zeit, da Gott der Herr Himmel und Erde machte. Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der Herr hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete das Land. Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.

Liebe Gemeinde,

was hat dieser Text, der ja vor dem Sündenfall spielt denn eigentlich für uns heute im 21. Jahrhundert noch für eine Bedeutung. Lassen Sie uns dies einmal zusammen bedenken. Bevor wir jedoch diesen Punkt ansprechen, müssen wir kurz zwei Punkte zusammen besprechen.

1. Plan A

Ja, das was wir gehört haben, das war in der Tat Gottes Plan A für uns alle. Alles war perfekt und der Mensch hatte keinen Mangel. So stellt man sich doch wirklich das Paradies vor.

Von alles und allem war für alle immer mehr als genug vorhanden. Besser geht es einfach nicht.

2. Plan B

Leider haben es Adam und Eva ja total vermasselt. Sie sollten nur von einem Baume im Paradies nichts essen. Und was machten sie? Sie aßen gemeinsam genau von dem Baum, von dem sie die Finger lassen sollten.

Infolgedessen flogen sie aus dem Paradies heraus. Gott liebte seine Menschen, die er gemacht hatte aber nach wie vor, nur stand nunmehr die Last der Sünde zwischen Gott und seinen Menschen.

Und der Sünde Sold ist der Tod, wie wir alle wissen. Also musste Gott einen Weg finden, der es möglich machte für alle Sünden aller Menschen gestern, heute und morgen ein für alle Mal zu bezahlen.

Dies tat Gott selber, indem er auf die Welt kam und mit seinem teuren Blut für unser aller Sünden bezahlte. Dadurch machte er den Weg zurück für uns alle Menschen wieder frei.

3. Plan A

Eigentlich müsste ja jetzt Plan C kommen. Wäre doch logisch. Aber durch die Erlösungstat unseres Herrn ist gleichzeitig auch Plan A im übertragenen Sinne wieder in Kraft getreten und hat auch für uns heute eine ganz entscheidende Bedeutung. Und die wollen wir uns jetzt etwas ausführlicher anschauen.

Wie wir gesehen haben, schaffte Gott zunächst einmal die Grundlage dafür, dass wir Menschen überhaupt existieren können. Und auch heute noch gilt: Wir sind keine Zufallsprodukte, sondern gehören zu Gottes Plan mit dieser Welt.

Gott schafft lange vor unserer Geburt die Bedingungen, die uns überhaupt auf Erden leben lassen. Natürlich können wir diese Bedingungen ignorieren oder das, was Gott für uns bereithält gar nicht erst in Anspruch nehmen. Aber als seine Kinder, und das sind wir als bekehrte Christen, sollten wir das, was Gott uns schenkt auch annehmen.

Das ist nicht immer so leicht zu erkennen, aber wer regelmäßig mit Gott redet, dem wird er auch entsprechend antworten.

Wie wir in unserem Predigttext gesehen haben, schenkt Gott uns auch das Leben. Gott blies einem jeden von uns bei seiner Bekehrung den Odem des Lebens in unsere Nase.

Natürlich lebt kein Mensch ohne Gottes Willen auf dieser Erde. Aber hier geht es um die Wiedergeburt des Menschen, der den Weg ins Vaterland antritt.

Daher ist unsere Bekehrung auch keine große Sache. Den Hauptanteil daran, den macht Gott. Bei der Bekehrung sagen wir nur einfach unser "Ja" zu dem, was bei Gott wahr ist.

Jetzt sollen wir aber alle nicht müßig in unseren Lehnstühlen sitzen und warten bis uns unser Herr in den Himmel abberuft. Wie Gott Adam und Eva in den Garten Eden setzt und sie damit beauftragte, dieses Paradies zu bebauen und zu bewahren, so setzt er auch uns mit dem gleichen Auftrag in diese unsere Erde.

Schauen wir uns zunächst den Bebauungsauftrag an. Das Bebauen gehört zu unserer wichtigsten Aufgabe als Mensch. Wir haben von Gott das Recht verliehen bekommen, an seiner Gestaltung der Welt aktiv teilnehmen zu dürfen.

Genau dazu hat er einem jeden von uns verschiedenste Begabungen und Befähigungen mit in die Wiege gelegt. Diese sollen wir nicht ausschließlich dafür einsetzten, dass es uns selber gut geht, sondern diese Fähigkeiten sollen wir auch in den Dienst unseres Herrn stellen.

Wenn wir es so wollen, dann ist auch das Bebauen ein Dienst an unserem Herrn und somit auch ein Gottesdienst.

Jetzt kommen wir noch zu dem Bewahrungsauftrag. Und damit kommen wir auch zu einem praktischen Teil, der sich ganz konkret auf den Planeten bezieht, auf dem wir leben.

Gott beauftragt uns, mit diesem Planeten und deren Bewohnern achtsam und sorgfältig umzugehen. Es ist ja schließlich SEINE Erde und es sind ja schließlich SEINE Menschen.

Und hier droht gerade so einiges aus dem Ruder zu laufen. Wir sollen die Erde nach unserem Ableben als Erbe so zurücklassen, dass auch nachkommende Generationen auf und von dieser Erde noch gut leben können. Also müssen wir weg von unseren egoistischen Gedanken und uns wieder auf das besinnen, was Gott von uns erwartet.

Und für sein Eigentum an uns Menschen gilt dies genauso. Es verstößt eindeutig gegen Gottes Willen, wenn wir andere Menschen für unsere Zwecke ausbeuten. Ob es sich dabei um Textilarbeiter in Asien handelt oder aber um Erntehelfer in Deutschland oder aber um Arbeiter in großen Schlachthöfen, die für einen Mindestlohn arbeiten und selber wie Vieh gehalten werden.

All dies will Gott nicht. Und es ist unsere Pflicht, es ist unsere absolute Pflicht aufzustehen und dieses Unrecht beim Namen zu nennen und alles dafür zu tun, was uns möglich ist, damit diese Umstände abgestellt werden können.

Ganz klar, liebe Gemeinde, als einzelne Menschen können wir natürlich nicht viel bewegen, aber in der Gemeinschaft der Christen sind wir stark, weil wir immer jemanden haben, der bei uns ist und uns den Rücken stärkt.

Wenn wir dies machen, dann ist Plan A schon hier auf Erden ein Stück weit ein Abbild auf das, was uns eines Tages in unserer ewigen Heimat erwarten wird.

Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam DEN loben, der immer an unserer Seite steht indem wir gemeinsam in den 2. Vers des Liedes "Ist Gott für mich, so trete..." (EG 351) von Paul Gerhardt einstimmen, der da lautet, wie folgt:
Nun weiß und glaub ich feste, ich rühms auch ohne Scheu,
dass Gott, der Höchst und Beste, mein Freund und Vater sei
und dass in allen Fällen, er mir zur Rechten steh
und dämpfe Sturm und Wellen und was mir bringet Weh.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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