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ePredigt vom 24.10.2021 (Matthäus 10; 34-39)


Liebe  Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 21. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sontag finden wir im 10 Kapitel des Matthäusevangeliums, die Verse 34-39. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Entzweiungen um Jesu willen

Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.

Liebe Gemeinde,

viele Menschen sind ja der Meinung, dass Jesus ein Idealist und Träumer gewesen ist, der uns ein Nachfolgebild vorgestellt hat, welches nahezu paradiesische Züge beinhaltet. Dem ist aber nicht so. Jesus bereitet seine damaligen Jünger und damit auch uns heute ganz knallhart auf die Nachfolge vor. Schauen wir uns dies doch einmal zusammen im Detail an:

1. Achtung Gegenwind

Wenn wir in einer lockeren Runde zusammensitzen und jemand sagt, dass er Buddhist ist, dann ist ihm die Aufmerksamkeit der Gruppe sicher. Nahezu alle hören seinen buddhistischen Erkenntnissen und Lehren gebannt zu. Niemand kommt auch nur ansatzweise an den Punkt, wo er einmal kritisch das Gesagte hinterfragt.

So, jetzt kommen wir dran und sagen, dass wir Christen sind. Ich wette mit Ihnen allen, dass uns sofort eine geballte Ladung Kritik treffen wird.

Das geht dann los mit: "Gott, Jesus und Heiliger Geist in einer Person das gibt's doch gar nicht". Das geht weiter mit "Nach dem Tod ist sowieso alles aus". Wir stehen meist als Christen auf einem scheinbar verlorenem Posten.

Jeder Soldat, der gegen seinen Feind erfolgreich kämpfen will der muss dafür auch hervorragend ausgebildet sein. Und das bezweckt Jesus mit unserem heutigen Predigttext. Wir sind nämlich als seine Soldaten häufig Partisanen im Feindesland. Wir stellen als Christen nämlich schon lange nicht mehr die Mehrheit in unserem Land.

Auf uns und unsere Vorgehensweise kommt es nämlich ganz gewaltig an. An uns entscheidet es sich, ob die Botschaft weiterverbreitet wird oder eben nicht.

Daher sollten wir auch immer gut auf derartige Situationen vorbereitet sein. Dabei hilft uns das Studium der Bibel, das Gebet und die Gemeinschaft mit anderen Christen. Denn nur gemeinsam sind wir wirklich stark.

2. Das Kreuz und die Nachfolge

Als Christen sollen wir unser Kreuz auf uns nehmen. Im Klartext heißt dies, dass jeder von uns eine bestimmte Aufgabe in dieser Welt übernehmen soll.

Diese Aufgabe wird uns von unserem Herrn direkt zugewiesen. Diese sollen wir uns auch nicht selber nehmen. Denn dann kann es sein, dass uns das Kreuz erdrücken könnte, weil wir eine Aufgabe übernommen haben, welche vielleicht zu schwer für uns ist oder ganz einfach nicht zu uns passt.

Diese unsere Aufgabe zeigt uns der Herr schon in unserem Leben auf. Was machen Sie am liebsten ? Kann es sein, dass diese Tätigkeit auch für den Aufbau von Gottes Reich eingesetzt werden kann ? Denken Sie einfach mal heute Nachmittag darüber nach.

Jetzt kommt der zweite Punkt. Das ist die Nachfolge. Wir sollen mit unserem Kreuz Jesus nachfolgen.

Stellen wir uns einmal vor es ist Winter und wir sollen durch einen tief verschneiten Wald laufen. Das ist ganz schön beschwerlich. Jetzt stellen wir uns weiter vor, dass schon jemand vor uns hergegangen ist und wir nur noch in seine Fußstapfen treten müssen. Um wieviel einfacher ist doch dieser Weg!

Genau dies meint Jesus mit der Nachfolge. Wir sollen einfach immer ganz dicht an ihm dranbleiben. Er macht den Weg frei, den wir gehen sollen.

Wir müssen, dürfen und sollen uns auch nicht selbst beweisen, dass wir alles auch ohne Jesus machen können. Wir können und dürfen aus seiner Kraft heraus und ausgestattet mit seiner Vollmacht unseren Kreuzesweg unter seiner Herrschaft gehen.

3. Die Welt und das Leben

Bisher war das ganze wie eingangs erwähnt ja nicht gerade ein Zuckerschlecken. Jetzt könnte man sich ja fragen: Und warum soll ich mir denn dies um Himmelswillen antun?

In der Frage steckt natürlich schon die Antwort. Genau, um des Himmels willen.

Viele Menschen haben ja in der Welt ihren Weg gefunden. Sie sind auch ohne Gott erfolgreich, haben viel Geld, besitzen eine glückliche Familie und fahren vielleicht viermal im Jahr in Urlaub. Aber irgendwann einmal stirbt auch der erfolgreichste Mensch. Und wenn er so stirbt wie er gelebt hat, dann ohne Gott.

Und dann ist da auf der anderen Seite der Mensch, der vielleicht nicht so erfolgreich ist, der aber sein Leben auf ganz andere Werte ausrichtet. Der Mensch, der sein Leben auf Gott hin ausrichtet und lebt, der stellt sein irdisches Leben in den Hintergrund, quasi in den Schatten Gottes, und überträgt Gott die Herrschaft über sein Leben. 
Dafür erhält er aber auch das ewige Leben geschenkt.

Früher war die Lebenserwartung der Menschen ja noch nicht so hoch wie heute. Es ist gar nicht so lange her, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei rund 60 Jahren lag. Heute liegt sie um die 80 Jahre.

Viele Menschen in der heutigen Zeit leben 80 Jahre plus nix. Viele Menschen aus früheren Jahren, als das Christentum noch das Leben regiert hat, lebten vielleicht nur 60 Jahre, aber sie lebten 60 Jahre plus Ewigkeit.

Liebe Gemeinde, das ist doch das, was Jesus möchte. Er möchte dass wir die Ewigkeit mit ihm zusammen verbringen. Tun wir doch alles dafür, dass dies auch so eintritt und überzeugen wir doch unsere Mitmenschen davon, auch diesen Weg mit uns zusammen zu gehen.

Und da wir alle wissen, dass unser Weg nicht im Sarg endet, da können wir doch auch ein wenig gelassener durch diese hektischen Zeiten gehen. 
Und zwar an der Hand dessen, der uns versprochen hat: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes diesen unseren Weg noch einmal singend zum Ausdruck bringen, indem wir gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Herr, dein Wort, die edle Gabe..." (EG 198) von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf einstimmen, der da lautet, wie folgt:
Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir;
denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für.
Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?
Mir ist's nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in diese neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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