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ePredigt vom 24.11.2019 (Matthäus 25, 1-22)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Ewigkeitssonntag. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 25. Kapitel des Matthäusevangeliums, die Verse 1-22. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:

Von den klugen und den törichten Jungfrauen,
Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zum Kaufmann und kauft für euch selbst. Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.

Liebe Gemeinde,

eine Hochzeitsgeschichte am Ewigkeitssonntag !!! Das passt doch überhaupt nicht zusammen. Tod und Freude sind doch scheinbare Gegensätze. Schauen wir uns doch einmal etwas genauer an, was Matthäus, respektive Jesus uns mit diesem Text sagen will.

1. Himmelreich für alle

Wenn Jesus das Himmelreich mit den 10 Jungfrauen vergleicht, dann möchte er uns damit sagen, dass Gottes Reich für uns alle da ist.

Viele unter uns haben im vergangenen Jahr den schweren Weg zu einem Friedhof antreten müssen und mussten endgültig von einem lieben Menschen Abschied nehmen. Dieser Abschied muss aber nicht für ewig sein.

Gott hat nicht nur die Ewigkeitssehnsucht in unsere Herzen gelegt, nein er hat auch selber den Weg bereitet, wie wir wieder zu ihm in das Himmelreich kommen können.

Wo unsere Lieben jetzt sind, da können und dürfen wir auch dereinst unseren Hauptwohnsitz nehmen.

Eine ältere Dame, die ihren Mann verloren hatte, sagte mir einmal, dass sie ja wisse, dass ihr Gatte ja nur eine kleine Zeit vor ihr in den Urlaub gefahren ist und sie demnächst nachreisen werde.

Aber Vorsicht, liebe Gemeinde, einen Automatismus dafür gibt es nicht. Und damit wollen wir uns jetzt noch ein wenig beschäftigen.

2. Die klugen Jungfrauen

Wenn wir in den Himmel kommen wollen, dann müssen wir darauf auch gut vorbereitet sein. Gut vorbereitet ist jeder Mensch, der, das, was der Herr Jesus Christus für uns getan hat im Glauben annimmt, seine Sünden bereut und dem Herrn Jesus den Thron seines Lebens übergibt.

So wie die 5 klugen Jungfrauen nicht nur die Öllampen mitnahmen, sondern vorausschauend auch noch das Öl dazu im Gepäck hatten, so sollen auch wir gut vorbereitet sein, wenn wir eines Tages vor unserem Herrn stehen werden.

Bekehrung ist der Beginn der Vorbereitung, danach kommt das "Dranbleiben" an unserem Herrn. Nur wenn wir tagtäglich in einer engen Beziehung mit ihm leben, können wir seinen Willen für unser Leben erfahren. Nur so kann er uns auf unserem Lebensweg begleiten und dereinst durch die Türe in sein Reich führen.

Wenn wir unseren Herrn nach unserer Bekehrung in die Ecke stellen, um ihn später einmal wieder vorzuholen, dann laufen wir nämlich Gefahr, dass wir uns so nach und nach wieder von ihm trennen und ein Leben führen, wie wir es vor der Bekehrung getan haben.

Vergessen wir nie, dass es ein Leben lang einen Gegenspieler Gottes gibt, der alles daran setzt, uns von unserem Herrn loszueisen und in seinen Bann zu ziehen.

Lassen Sie uns klug sein und klug handeln.

3. Die törichten Jungfrauen

Liebe Gemeinde, die törichten Jungfrauen sind ja auch auf dem rechten Weg gewesen, wie die klugen Jungfrauen. Wo ist denn genau da etwas schief gelaufen?

Sie hatten sich halbherzig auf den Weg gemacht. Und das ist das gefährlichste was es gibt. Ein bekannter Evangelist sagte einmal über die echte Beziehung zu unserem Herrn: "Sei ganz Sein, oder lass es ganz sein."

Machen wir uns nichts vor, liebe Gemeinde, es gibt sehr viele Menschen, die halbherzig dem Herrn angehören, mit der anderen Hälfte des Herzens aber nach wie vor an ihrem alten Leben festhalten.

Betrachten wir doch unsere Gemeinschaft mit dem Herrn mal mit einer Ehe. Das passt auch ganz gut zu unserem heutigen Predigttext. Was würde Ihr Ehepartner wohl dazusagen, wenn Sie neben ihm noch einen anderen Partner hätten? Er/Sie wäre wohl nicht davon begeistert.

Was würde Ihr Ehepartner wohl dazu sagen, wenn Sie mit allen möglichen Menschen Kontakt halten, nur zu ihm nicht? Er/Sie würde wohl über kurz oder lang die Trennung vollziehen.

Und so machen es leider viele Menschen, die sich in falscher Sicherheit wiegen, weil sie getauft sind, ab und wann in die Kirche gehen und ja auch sonst nichts gegen Gott haben.

Und wenn ich so lebe, liebe Gemeinde, dann stehe ich nach meinem irdischen Tode vor der verschlossenen Türe, wie die 5 törichten Jungfrauen. Und dann gibt es keine Möglichkeit mehr, diese Türe zu öffnen. Wer sie zu Lebzeiten nicht öffnen wollte, dem bleibt diese Türe auch nach seinem Tode verschlossen.

Liebe Gemeinde, Jesus will uns keine Angst einjagen, wenn er uns dies so pragmatisch sagt; Jesus will uns wachrütteln, damit wir uns auf den Weg dahin machen, wo er in Ewigkeit mit uns leben möchte.

Lassen Sie uns also Jesu Weckruf folgen und ihm nachfolgen, damit wir auch durch die offene Tür in das ewige Leben eintreten dürfen, wie unsere Lieben, die uns bereits vorangegangen sind.

Und jetzt können wir auch die Eingangsfrage beantworten, ob den Hochzeit und Ewigkeitssonntag zusammen passen. Ja, sie passen zusammen, da wir uns in unserem Leben auf unseren Eintritt in die Ewigkeit vorbereiten. Und dieser Moment im Zeitpunkt unseres irdischen Ablebens kommt. Daher dürfen wir uns für die freuen, die uns bereits vorausgegangen sind und dürfen uns selber für uns freuen, die wir eines Tages unseren Lieben nachreisen werden.

Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den ersten Vers des Liedes "Wir warten dein, o Gottes Sohn..." (EG 152) des Liederdichters Philipp Friedrich Hiller einstimmen, der da lautet, wie folgt:

Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem Thron und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt erhebt sein Haupt und siehet dir entgegen;
du kommst uns ja zum Segen.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen noch einen besinnlichen Ewigkeitssonntag und einen guten Start in die neue Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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