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ePredigt vom 24.12.2017 (Jesaja 9, 1-6)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Heiligabend. Den Predigttext für den heutigen Tag finden wir im Propheten Jesaja, Kapitel 9, die Verse 1-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Der Friedefürst wird verheißen

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihrers Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.

Liebe Gemeinde,

wenn ich so an die vergangenen Wochen denke und mir das bunte Treiben in unseren Dörfern und Städten anschaue, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass wir Weihnachten mittlerweile zus einem Fest der Lichter, Tannenbäume und Geschenke gemacht haben. Den eigentlichen Sinn scheinen viele Menschen nur noch rudimentär zu erahnen.

Schauen wir uns doch heute einmal an,was der Prophet Jesaja über das Weihnachtsfest geschrieben hat. Und zwar, das dürfen wir niemals vergessen, lange Zeit bevor Jesus überhaupt geboren worden ist. Was Jesaja beschreibt betrifft übrigens nicht nur ein ganzes Volk sondern jeden einzelnen von uns; auch heute noch.

1. Die Finsternis

Das Volk, das im Finstern wandelt. Mit  diesem Volk, liebe Gemeinde sind auch heute noch all diejenigen Menschen gemeint, die ihren Weg ohne Gott gehen.

Ich glaube, ein Blick in die Tageszeitung reicht aus, um jeden Morgen festzustellen, dass noch sehr viele Menschen auf dem Weg in der Finsternis unterwegs sind.

Jetzt muss man sagen, dass wir von Geburt an in diese Finsternis hineingeboren werden, wir also gar nichts anderes kennen als diese Finsternis. Und viele Menschen richten sich in dieser Finsternis so einigermaßen gemütlich ein. Stellenweise arrangieren sie sich mit der Finsternis und leben für Ihre Verhältnisse auch ganz gut damit.

Die Finsternis ist aber nur so lange erträglich wie man irgendwie allein zurechtkommt. Sobald man Hilfe benötigt steht man ganz allein auf weiter Flur, denn es ist ja keiner da, der einem helfen könnte. Die Mitmenschen leben ja ebenfalls in dieser Dunkelheit und sind im allgemeinen so mit sich selber beschäftigt, dass sie gar nicht auf den Gedanken kommen, einander zu helfen.

Es war aber eine bei Gott beschlossene Sache, den Menschen einen Weg aus der selbst verschuldeten Dunkelheit zu weisen.

2. Das große Licht

Haben Sie es mitbekommen ? Das Licht im Altarraum war die ganze Zeit ausgeschaltet. Jetzt in diesem Moment ist das Licht an den Weihnachtsbäumen eingeschaltet worden. Bis gerade haben wir weder die Weihnachtsbäume, noch die Krippe, noch den Altar und das Kreuz gesehen. Jetzt können wir all dies ganz klar wahrnehmen.

Und so, liebe Gemeinde kam unser Heiland auf die Welt. Plötzlich war das Licht da. Stellen wir uns einmal vor, wir machen einen Winterspaziergang zu einer Hütte, wo wir im Kreise mit unseren Freunden Weihnachten feiern wollen.

Wir gehen zunächst durch die Finsternis. Und dann auf einmal sehen wir den ersten Lichtstrahl, der uns den Weg zur Hütte weist. Fröhlich gehen wir weiter bis wir an der Hütten angelangt sind.

Vor der Hütte ist es aber immer noch kalt. Wir können die Wärme in der Hütte nur erahnen. Also was machen wir ? Wir gehen in die Hütte hinein, um uns zu wärmen.

Und genau das ist es, was das Kind in der Krippe uns anbieten möchte. Es liegt als das Licht der Welt in der Krippe. Weithin leuchtet sein heller Schein; doch die Lichter der Welt versuchen immer wieder dieses Licht zu überstrahlen.

Und dann erreicht dieses Licht doch auf wundersame Weise das Herz eines Menschen. Was macht er? Er geht auf das Licht zu und merkt, dass es immer heller in sein Herz hineinscheint. Und plötzlich steht er vor dem Stall in Bethlehem und..... Hier kommt der Knackpunkt, liebe Gemeinde, viele Menschen gehen bis zum Stall, aber sie gehen nicht hinein.

Christi Wärme, seine Liebe, seine Gnade und seine Barmherzigkeit können wir aber nur dann spüren und erleben, wenn wir den entscheidenden Schritt in den Stall hineingehen. Für uns Christen heißt dieser Schritt durch diese Türe Bekehrung.

3. Ewigkeit

Wer nun durch diese Türe hindurchgeht, der darf nicht nur die wärmende Nähe unseres Herrn spüren. Der darf auch darauf vertrauen, dass der Herr ihm sein ganzes weiteres Leben lang zur Seite stehen wird.

Wer eingeht durch diese Türe, der übergibt sein ganzes Leben in die treusorgenden Hände des Kindes, welches wir jetzt in der Krippe liegen sehen.

Aber das ist noch nicht alles. Diese Jesus in der Krippe herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und alle, die Jesus angehören, dürfen sich felsenfest darauf verlassen, dass sie alle mit ihm herrschen werden. Und dies ist wohl das schönste Weihnachtsgeschenk, welches uns das Kind in der Krippe machen kann.

Unsere Hingabe an Jesus beschreibt der Liederdichter Paul Gerhardt sehr schön in dem ersten Vers seines Liedes: "Ich steh an deiner Krippen hier..." (EG 37), der da lautet, wie folgt:
Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben;
ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut nimm alles hin
und lass dir's wohl gefallen.

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden

Amen.

Liebe Gemeinde,

ich wünsche Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und nun erst einmal einen besinnlichen und beschaulichen Heiligabend.

Es grüßt Sie alle recht herzlich
Ihr

Ulrich Naber
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