ePredigt vom 24.12.2018 (Jesaja 9, 1-6) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Heiligabend im Jahre 2018. Den Predigttext für den heutigen Tag finden wir bei dem Propheten Jesaja im 9. Kapitel, die Verse 1-6. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Der Friedefürst wird verheißen Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeit. Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians. Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth. Liebe Gemeinde, dieser Text macht doch einfach Mut. Prophezeit er doch eine wirklich rosige Zukunft. Also genau passend zu Weihnachten, ein Fest , welches von Hoffnung getragen ist, weil zu Weihnachten Gott den Himmel auf die Erde bringt. Und dann ergeben sich zwangsläufig 3 Fragen: 1. Wem ? Das erfahren wir bereits im ersten Satz unseres Predigttextes; nämlich dem Volk, welches im Finstern wandelt dem bringt Gott ein großes Licht. Als der Prophet Jesaja die Zeilen dieses Predigttextes verfasste, befand sich das Volk Israel in der babylonischen Gefangenschaft. Nichts, aber auch gar nichts sah rosig aus. Alles schien zu Ende zu sein. Alles was blieb war pure Verzweiflung. Und dann kommt diese gewaltige Prophetie von Jesaja, durch den Gott den betrübten Herzen wieder Hoffnung geben will. Gut, wir befinden uns heute Gott sei Dank in keiner Gefangenschaft, wie damals die Israeliten. Aber doch schaut es auch bei uns manchmal recht finster aus. Wie viele Lebensträume sind scheinbar zerplatzt, was ist nicht alles schief gegangen in unserem Leben, und was mag nur noch alles schreckliches auf uns zukommen ? Diese Fragen, liebe Gemeinde sind keine Weihnachtsfragen, aber in ein paar Tagen ist Weihnachten wieder vorbei und dann sind die alten Probleme, Nöte und Sorgen immer noch da. Und genau in diee Situation hinein spricht Gott auch heute noch zu uns und sagt uns: "Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus." Und darum sollen wir gerade am heutigen Tage unsere Herzen ganz weit aufmachen, damit der König aller Könige bei uns einziehen kann und wir teilhaben können an der frohen Botschaft. Gewiss werden sich nicht sogleich alle äußeren Umstände ändern, aber mit dem Herrn an unserer Seite können wir getrost und unverzagt unseren Lebensweg beschreiten, denn er ist das große Licht, das alles hell macht. 2. Wie ? Ja wie soll das denn gehen, dass Gott den Hmmel auf die Erde bringt ? Ein Blick in die Krippe verrät uns die Antwort. Indem Gott Mensch wird, wird er Teil von uns und nimmt Anteil an unserem Schicksal. Der Schöpfer des Himmels und der Erde macht sich ganz klein und kommt als Kind in einer Krippe in Bethlehem zur Welt. Er kommt nicht als der große Richtergott mit dem erhobenen Zeigefinger. Nein, Jesus kommt als unser Bruder in diese unsere Welt. Jesus will mit uns leben. Er möchte all unsere Nöte und Sorgen kennenlernen. Er möchte aber auch all unsere Freuden mit uns zusammen teilen und genießen. Kurzum: Jesus möchte mit einem jeden von uns leben. Mit allem, was uns bedrückt dürfen wir zu ihm kommen. Vertrauen wir ihm doch endlich. Er kennt den besten Rat und wird uns niemals im Stich lassen. Und das gilt nicht nur an Weihnachten, das gilt 365 Tage im Jahr. Und auch an allen Sonntagen dürfen wir ihn besuchen und bei ihm neue Kraft für die folgende Woche tanken und uns für den Beistand der vergangenen Woche bedanken. Jetzt müssen wir geschwind noch einen zeitlichen Schnitt in Richtung Ostern machen. Da bringt uns Gott nämlich in ganz besonderer Art und Weise den Himmel auf die Erde. Indem dieses Kind in der Krippe am Kreuz für alle unsere Sünden starb, hat es auch den Tod ein für alle Male besiegt. Mit dieser Gewisssheit dürfen wir seither leben. Das ist fast schon der Himmel auf Erden. 3. Wann ? Wann wird Jesus endlich wiederkommen ? Diese Frage beschäftigt die Menschen seit nahezu 2000 Jahren. Wenn ich Ihnen darauf eine Anwort präsentieren würde, dann würden Sie mich zurecht einen Scharlatan nennen. Ich denke, es ist auch gar nicht wichtig, dass wir wissen, wann Jesus wiederkommt. Wichtig ist doch nur, dass wir unsere Herzen dem Herrscher aller Herrscher öffnen und ihm unser Leben übergeben. Wenn wir unsere Sünden bereuen, und ihm die Regentschaft über unser Leben übergeben dann, liebe Gemeinde, werden wir schon ein Stück weit den Himmel auf Erden erleben dürfen. Ein bekannter Evangelist hat es einmal so ausgedrückt: "Der Christ lebt bereits mit dem Kopf im Himmel, aber mit dem Körper noch auf der Erde." Lassen Sie uns doch, getragen von dieser Gewissheit, getrost nach Hause gehen und im Kreise unserer Lieben ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest verleben. Bevor wir dies tun, lassen Sie uns gemeinsam die drei Strophen eines Liedes singen, welches an Weihnachten in vielen unserer Kirchen zum Abschluss des Gottesdienstes gesungen wird. Wir finden es im evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 44: O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit ! O du fröhliche , o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit ! O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit ! Himmlische Heere jauchzen die Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit ! Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest, bei welchem unser Herr nicht nur in diesen Tagen, sondern jeden Tag in Ihren Herzen wohnen möge. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |