| ePredigt vom 25.07.2021 (1. Korinther 6, 9-14 ; 19-20) Liebe Gemeinde, das Team der ePredigt hat natürlich auch die entsetzlichen Bilder aus den überfluteten Gebieten in Deutschland und den angrenzenden Ländern vernommen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei denen, die Personen oder aber auch ihr Hab und Gut verloren haben. Und bei denen, die unermütlich und uneigennützig helfen oder spenden. Zum Glück bedarf es nicht immer dramatische Ereignisse, um gute Entscheidungen zu treffen. Einige Fragen werden in der heutigen ePredigt angesprochen. Darauf hingewiesen sei, dass die Predigt vor den Ereignissen verfasst wurde. Ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 8. Sonntag nach Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 6, die Verse 9-14 und 19-20. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und solche sind auch einige von euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes. Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen. Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe. Liebe Gemeinde, darf ein Christ zum Fußball gehen? Darf ein Christ in die Disco gehen? Darf ein Christ Alkohol trinken? Das sind einige der Fragen, die immer wieder einmal an mich gestellt werden. Nun, zurzeit von Paulus gab es noch keine israelitische oder judäische Bundesliga und Discos waren sicherlich auch eher rar gesät. Und doch steckt in diesen Fragen die Grundannahme der Christenheit, die halt meint, dass dem Christen ein klein wenig erlaubt wird, aber das allermeiste verboten wird. Paulus will uns heute wie damals das rechte Maß aufzeigen. Schauen wir uns dieses doch einmal an. 1. Die goldene Richtschnur Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen. Das ist doch mal eine steile Aussage. Gehen wir dieser doch einmal auf den Grund. Der Christ ist nach wie vor natürlich frei in seinen Entscheidungen. Wir sollen uns nur bevor wir etwas tun fragen, ob dies auch wirklich zum Guten dient. Gehen wir doch einmal vom Fußball aus. Natürlich darf ein Christ sich ein Bundeligaspiel ansehen und sich über den Sieg seiner Mannschaft freuen. Ganz ohne Frage. Gefährlich hingegen wird es dann, wenn er sich als Fan radikalisiert und im Stadion gewalttätig wird. Natürlich darf ein Christ in die Disco gehen. Aber gefährlich wird es dann, wenn in diesem Zusammenhang Drogen ins Spiel kommen. Wir dürfen nahezu alles, sollten uns aber immer fragen, wo die Grenzen dessen liegen, wo es uns nicht mehr guttut. Und dann soll uns nichts, was wir tun gefangen nehmen. Bleiben wir ruhig bei dem Fußballfan. Ein Stadionbesuch am Samstagnachmittag ist ok. Aber wenn mich mein Verein so vereinnahmt, dass sich mein gesamtes Leben nur noch um den Verein dreht dann nimmt der Verein die Rolle ein, die eigentlich Gott in meinem Leben gehört. Und da wird es brandgefährlich. Ebenso ist es bei dem Alkohol. Kaum jemand wird ernsthaft bestreiten, dass es schädlich ist, ab und wann ein Glas Wein, Sekt oder Bier zu trinken. Aber wenn mich der Alkohol droht gefangen zu nehmen, dann wird es höchste Eisenbahn damit aufzuhören. Wenn wir es denn so wollen, dann bildet diese goldene Richtschnur Leitplanken in unserem Leben, die uns auf dem rechten Weg halten wollen. Wir stürzen nicht gleich ins bodenlose, wenn wir den rechten Weg verlassen, wir krachen erst einmal in die Leitplanken des Lebens, die uns zur Besinnung rufen wollen. 2. Der Tempel des Heiligen Geistes Wir haben schon oft zusammengesessen und darüber geredet, dass bei unserer Bekehrung der Herr Jesus in unseren Körper einzieht und diesen fortan regiert. Aber wir vergessen dies auch ganz schnell einmal und sind gern bereit, der Opposition das Feld zu überlassen. Das ist ja nicht so schlimm, wenn Jesus nur mehr als 50 % zustehen. Allerding ist dies so nicht richtig, liebe Gemeinde. Wir dürfen nicht nach der Machtergreifung durch den Herrn Jesus mit diesem über Freiräume verhandeln, wo er gefälligst nichts zu suchen hat und wo er uns bitte in Ruhe lassen soll. Das geht in der Regel nämlich gewaltig schief. Derjenige, der uns dies einreden möchte ist niemand anders als der Teufel. Schon im Paradies verführte er Eva mit den Worten: "Sollte Gott gesagt haben..." Und genau so macht er es noch heute. Es ist doch nicht schlimm, wenn du einmal nicht zum Gottesdienst gehst, sondern lieber zum Fußballspiel der A-Jugend. Es ist doch nicht schlimm, wenn du Gott im Freundeskreis leugnest. Das machen doch alle. Und du willst doch nicht ausgelacht werden. Merken Sie, liebe Gemeinde, wo Satan hinsteuert? Mit der Politik der kleinen Schritte möchte er uns mit jedem Schritt ein Stück weit von Gott entfernen, bis er uns ganz in seinen Bann gezogen hat. Also lassen Sie uns immer daran denken: Unser Körper ist der Tempel des Heiligen Geistes. Sorgen wir doch für Rahmenbedingungen dass er sich wohl darin fühlt. 3. Wir gehören Gott Anfangs hatten wir einige Fragen aufgeworfen. Darf ein Christ dies oder jenes. Diese Fragestellungen sind per se schon einmal nicht richtig. Als Christen gehört auch unser Leib unserem Herrn und Heiland. Wir sind durch sein Blut teuer erkauft worden zu seinem Eigentum. Daher sollten diese Fragen an ihn gerichtet sein und wir sollten ihn ganz persönlich fragen, ob das, was wir ganz konkret vorhaben, uns schadet oder aber uns im Glauben wachsen lässt. Daneben haben wir natürlich immer eine Quelle zur Hand, die uns bei diesen Fragestellungen zur Seite steht. Es handelt sich natürlich um Gottes Wort, die Bibel. Viele Fragen, die uns beschäftigen werden nämlich schon dort erschöpfend beantwortet und wir brauchen gar nicht auf eine konkrete Antwort unseres Herrn zu warten. Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Kaufen Sie sich eine Konkordanz. Schlagen Sie in dieser die Stichworte nach, die ihnen unter den Nägeln brennen und sie werden sehen, Sie werden zu den rechten Stellen in der Bibel geführt werden. Wir haben eine goldene Richtschnur für unser Leben an die Hand bekommen und wir wissen, dass unser Leib die Wohnstätte des Heiligen Geistes ist und wir haben erkannt, dass wir mit Körper, Geist und Seele unserem Herrn gehören. Wenn wir dies mit Leben füllen, liebe Gemeinde, dann führen wir ein originäres Christenleben, ein Leben in welchem Jesus gerne die Regentschaft übernimmt und ein Leben, das vor Gott Bestand haben wird. Natürlich gehen wir alle immer mal wieder in die Irre. Aber wir haben einen Heiland zu dem wir jederzeit zurückkehren können. Vergessen wir dies bitte niemals. Bitten wir doch unseren Herrn, dass er uns immer auf der rechten Bahn leiten möge, indem wir gemeinsam in den 9. Vers des Liedes "Großer Gott, wir loben dich...2 (EG 331) von Ignaz Franz einstimmen, der da lautet, wie folgt: Siehe dein Volk in Gnaden an. Helf uns, segne, Herr, dein Erbe; leit es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe. Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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