ePredigt vom 26.11.2017 (Daniel 12, 1b-3) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Ewigkeitssonntag. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir bei dem Propheten Daniel, Kapitel 12, die Verse 1b-3. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden , alle, die im Buch des Lebens stehen. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, und die andern zu ewiger Schmach und Schande. Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Liebe Gemeinde, viele Menschen unter uns haben sicherlich schon liebe Angehörige verloren. Heute kommen wir zusammen, um genau dieser Personen zu gedenken. Aber wir fragen uns auch, wo geht es hin nach unserer eigenen Lebensreise auf Erden? Es gab einen gottesfürchtigen Beter namens Daniel, welchem ein von Gott gesandter Engel eine Botschaft überbrachte, die Daniel aufzeigte, was am Ende aller Zeiten geschieht. Genau dieses Geschehen können wir aber auch auf unser ganz persönliches Schicksal unmittelbar nach unserem irdischen Tode analog anwenden. 1. Die große Trübsal Liebe Gemeinde, die große Trübsal trifft wohl einen jeden, der einen lieben Angehörigen verloren hat. Auch wenn wir ihn bei Gott geborgen wissen, fehlt er uns doch sehr. Die Lücke, die jemand auf Erden hinterlässt, lässt sich eben nicht so leicht auffüllen. Und daher ist es richtig, dass wir um unsere Lieben trauern und ihrer gedenken. Ich bin natürlich kein Endzeitprophet, aber jeder von uns muss neben der Trübsal der Trauer auf Erden durch diverse Trübsale hindurch. Auch als Christen leben wir kein Leben, welches von permanenter Freude geprägt ist. Auch als Christen müssen wir durch unsere Leiden hindurch. Aber, und jetzt kommt dieses große ABER, als Christen haben wir stets eine tragende Hand neben uns, die uns durch unsere Leiden auf Erden hindurch trägt. Und dieser Jesus Christus, der uns auf Erden durch alle Leiden hindurch trägt, der trägt uns auch durch das letzte große Leid, nämlich unseren Tod hindurch. 2. Das ewige Leben Zum Zeitpunkt unseres Todes entscheidet sich, wo unsere Reise hingeht. Die eine Option ist diejenige des ewigen Lebens. In unserem Predigttext lesen wir, dass all diejenigen das ewige Leben empfangen, welche im Buch des Lebens verzeichnet sind. Dann müssen wir uns natürlich die Frage stellen: Wie kommen wir denn in dieses Buch hinein ? Nun, liebe Gemeinde, im Buch des Lebens sind all diejenigen verzeichnet, die auf Erden den Frieden mit Gott gemacht haben. Frieden mit Gott heißt nichts anderes, als dass ich vor Gott meine Schuld bekenne, ihn um Vergebung bitten und sein großes Gnadengeschenk, also seinen stellvertretenden Tod für mich als Bezahlung in Anspruch nehme. All diejenigen, die dies tun, werden sofort in das Buch des Lebens eingetragen. Nicht unverbindlich, vielleicht noch mit einem Widerrufsrecht Gottes versehen, nein, die Eintragung ist von Gottes Seite aus nicht widerrufbar. Natürlich werden wir auf Erden weiter schuldig werden, indem wir sündigen, aber das führt niemals dazu, dass unsere Namen aus dem Buch des Lebens getilgt werden. Daher können wir ganz getrost davon ausgehen, dass all unsere Lieben, die auf Erden ihr JA zu Jesu Rettungstat gesagt haben lediglich vor uns heimgegangen sind und wir sie in nicht allzu ferner Zukunft wiedersehen werden. Natürlich ist die Trauer auf Erden gerechtfertigt, aber im Laufe der Zeit darf durch die Trauer auch immer das Hoffnungslicht der Ewigkeit unsere Herzen erhellen. 3. Ewige Schmach und Schande Davon liebe Gemeinde wird nicht so gern berichtet und gepredigt. Es nutzt aber gar nichts, wenn wir diese Realität einfach verschweigen. Dadurch nehmen wir der Hölle ja nicht die Existenz. Wer kommt denn eigentlich in die Hölle? Drücken wir es doch einmal positiv aus: Kein Mensch wird von Gott in die Hölle geworfen. Gott möchte, dass all seine Geschöpfe im Lauf ihres Erdenlebens zu seinen geliebten Kindern werden. Wie einfach dies geht, das haben wir soeben gehört. Und diesen Schritt können wir bis zu unserem letzten Atemzug auf Erden tun. Allerdings sollten wir keinesfalls bis zu diesem Moment warten, denn keiner von uns weiß, wann dieser Moment denn nun kommt. Die ewige Schmach und Schande, von der in unserem Predigttext die Rede ist, die müssen nur diejenigen erleiden, die Zeit ihres Lebens auf Erden partout nichts mit Gott zu tun haben wollten. Und wenn wir dies konsequent weiterdenken, dann ist auch dies eine vollkommen freiwillige Entscheidung. Wer nicht in den Himmel will, der kommt auch nicht in den Himmel hinein. Sowohl den Himmel, als auch die Hölle erwählt also nicht Gott für uns nach einem arithmetischen Zufallsprinzip. Nein, diese Entscheidung treffen wir ganz allein, jeder für sich. Und darum, liebe Gemeinde, ist es auch so wichtig, dass wir allen Menschen um uns herum weitersagen, wie auch sie die Quelle des ewigen Lebens finden können. Was uns dann im Himmel erwartet, dass beschreibt der Liederdichter Johann Walter sehr schön in dem 4. Vers seines Liedes: "Herzlich tut er mich erfreuen..." (EG 148), der da lautet, wie folgt: Also wird Gott erlösen uns gar von aller Not, vom Teufel, allem Bösen, von Trübsal, Angst und Spott, von Trauern, Weh und Klagen, von Krankheit Schmerz und Leid, von Schwermut, Sorg und Zagen, von aller bösen Zeit. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen und gesegneten Ewigkeitssonntag und freue mich, Sie nächste Woche am 1. Advent wieder begrüßen zu dürfen. Bleiben Sie alle wohlbehütet wünscht Ihnen Ihr Ulrich Naber |