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ePredigt vom 26.12.2017 (Offenbarung 7; 9-12)


Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen 2. Weihnachtsfeiertag. Den Predigttext für den heutigen Feiertag finden wir im 7. Kapitel der Offenbarung, die Verse 9-12. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen:
Die große Schar aus allen Völkern

Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mt weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen, und riefen mit großer Stimme: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserm Gott, und dem Lamm ! Und alle Engel standen rungs um den Thron und um die Ältesten und um die vier Gestalten und fielen nieder vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Liebe Gemeinde,

einmal wird es soweit sein, dass wir auch an dem soeben gehörten Geschehen selber teilhaben werden. Und da wir alle sicherlich auch ein wenig neugierig sind, da fragen wir aus doch sicherlich auf Erden hin und wieder einmal: Wie wird ER wohl sein, wenn wir ihm, also unserem Herrn im Himmel gegenübertreten.

Johannes hatte den großen Vorteil, dass er aus dem Erdengeschehen in das Himmelsgeschehen entrückt worden war und schon einige Eigenschaften Gottes erkennen durfte. Lassen Sie uns an dem heutigen 2. Weihnachtsfeiertag doch einmal anschauen, welche 8 Attribute des Wesen Gottes uns der Seher Johannes beschreibt und lassen Sie uns darüber nachdenken, was das bereits heute für uns auf Erden bedeuten kann.

1. Amen

Mit diesem Amen, welches unsere Gebete beschließt, da beginnt Johannes, Gott zu beschreiben.  Amen bedeutet ja wörtlich übersetzt: Sich ausrichten auf Gott. So wird es also im Himmel sein, alles richtet sich allein auf Gott aus. Alles andere ist nebensächlich.
Alles, was uns auf Erden so wichtig erscheint endet in diesem Ausgerichtet sein auf unseren Herrn. Und dies können wir auch schon jetzt und hier praktizieren. So manches scheinbar große Problem wird dann auf einmal nichtig und klein werden.

2. Lob

Der Allerhöchste wird von allen Seiten gelobt. Die Engel loben Gott und alle Bewohner des Himmels machen nichts anderes, als Gott zu loben. Lob macht glücklich und zufrieden. Nicht nur denjenigen den man lobt, sondern auch denjenigen der das Lob ausspricht.
Überlegen wir doch mal wieder, was wir nicht schon alles von Gott geschenkt bekommen haben und lassen Sie uns nicht immer nur auf das fokussiert sein, was uns angeblich noch zu unserem Glück fehlt.

3. Ehre

Wenn wir bei Wikipedia nachschauen, dann erscheint dort folgende Definition zu dem Wort Ehre: "Verdienter Achtungsanspruch".

Derjenige, der Himmel und Erde gemacht hat, der verdient wohl als einziger meinen allumfassenden Achtungsanspruch, weil er alles, was er gemacht hat, perfekt gemacht hat.
Wen ich so ehre, also ihm alles zutraue, dem traue ich auch zu, dass er alles, was noch kommen wird, ebenfalls perfekt machen wird. Ich muss mir also überhaupt keine Sorgen machen, dass etwas total aus den Fugen gerät. ER, der über allem wacht, wird auch weiterhin zu unserem aller Wohle regieren. Und das sowohl im Kleinen, wie auch im Großen.

4. Weisheit

Was ist eigentlich Weisheit? Ich dachte dabei sofort an Klugheit, Verstand, Wissen und Intelligenz. Diese Eigenschaften sind sicherlich alle Bestandteile der Weisheit und doch kommt bei der Weisheit noch etwas mehr hinzu.

Weisheit bedeutet, die Dinge hinter dem Sichtbaren zu erkennen. Wenn Gott manchmal anders reagiert, als wir uns dies vielleicht vorgestellt haben, dann liegt genau dort Gottes Weisheit verborgen. Wir sehen  auf Erden nur vordergründig auf die Dinge und das Geschehen, welches uns umgibt. Gott hingegen sieht immer mehr.

Und dazu lädt uns das Kind in der Krippe heute schon ein, nämlich mehr von Gott zu entdecken und zu  erfahren. Mehr, als wir bisher schon wissen. Wie macht man das? Nun, indem wir sein Wort immer wieder lesen, studieren und darüber meditieren. Indem wir uns mit anderen Jesusjüngern zusammenschließen um gemeinsam mehr über Gott zu erfahren und indem wir den Kontakt zu ihm niemals abreißen lassen.

5. Dank

Die große Schar im Himmel hat es verstanden, dem zu danken, der sie treu und gut auf Erden geführt hat und der nun im Himmel ihr ewiger Gott ist.
Danken wir Gott auf Erden eigentlich noch regelmäßig? Nehmen wir nicht viele Dinge einfach als selbstverständlich hin?

Danken wir unserem Herrn noch täglich, dass wir gesund sein dürfen? Oder beschweren wir uns lieber bei unserem Herrn, wenn wir unter einer Krankheit leiden? Sagen wir es doch einmal ganz konkret: Wir haben auf nichts in unserem Leben einen Anspruch, aber wir dürfen alles von Gott erbitten und sollten ihm dann auch danken für das, womit er uns beschenkt.
Ehepartner, Gesundheit, Beruf, soziale Stellung und noch viel mehr sind alles Geschenke, die uns Gott gibt und keineswegs Resultate unserer Bemühungen.

6. Preis

Preisen entsteht aus dem Dank heraus und geht über die Anbetung hinaus. Preisen bedeutet, dass ich Gottes Wesen verehrte und seine Taten rühme.
Und zwar weit über meinen Horizont hinaus. Wie schnell sind wir bei der Hand um zu murren, wenn das ein oder andere nicht so läuft, wie wir es uns vorgestellt haben. Wagen wir doch einfach mal das kleine Experiment und loben und preisen Gott auch für das, was gerade geschieht, uns aber so gar nicht in den Kram passt.
Wir kommen dadurch sofort aus der negativen Stimmung heraus und sehen viele Dinge aus einem ganz anderen Blickwinkel.

7. Kraft

Die große Schar lobt Gott auch für seine Kraft. In dieser Kraft Gottes darf sich die große Schar im Himmel geborgen wissen.
Und in dieser Kraft dürfen wir aus auf Erden auch in Gott geborgen wissen. Nehmen wir ein aktuelles Beispiel. Die ganze Welt redet über die Klimakatastrophe. Ein scheinbar niemals enden wollender Streit ist darüber entbrannt.

Denken wir doch einmal anders herum. Gottes Kraft hat Himmel und Erde gemacht. Gott hat nach der Sintflut zugesagt, dass solange die Erde steht niemals aufhören werden: Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

Wenn Gott dies zusagt, dann hält er sich auch daran, egal, was wir auf Erden auch gerade wieder einmal verbocken. Ist Klimaschutz dann überflüssig ? Nein, natürlich nicht, aber anstatt zu streiten, sollten wir lieber den Herrn persönlich befragen, was wir denn tun können. Wer jetzt denkt, dass dies Spinnerei ist, der spricht jedem Gebet die Macht seiner Erfüllung und die Antwort Gottes ab.

8. Stärke

Mit Kraft schaffe ich etwas und mit Stärke verteidige ich etwas. Mit seiner Kraft hat Gott die große Schar im Himmel auf Erden vor allen Mächten des Bösen bewahrt. Und dafür preisen sie ihn nun.

Und so ist es auch heute noch die Stärke Gottes, die uns hier auf Erden vor den Angriffen Satans beschützen möchte. Wir müssen nur ganz nah an ihm dranbleiben, dann können seine starken Arme alle Mächte des Bösen von uns fernhalten.

Dietrich Bonhoeffer drückte dies einmal sehr schön wie folgt aus:
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei und am Abend und am Morgen
und ganz gewsiss an jedem neuen Tag.

Nehmen wir diese Verse doch mit von Weihnachten hinein in das ganze nächste Jahr und lassen uns von diesen Versen stets mit Gottes Kraft und Stärke leiten.
Und nunmehr lassen Sie uns vor dem Schlusssegen noch einmal in das Weihnachtslied einstimmen, mit welchem wir schon den gestrigen Gottesdienst haben ausklingen lassen:
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Der Herr segne Dich und behüte Dich
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig
Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.

Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten 2. Weihnachtsfeiertag und eine schöne besinnliche Woche.

Es grüßt Sie alle ganz herzlich
Ihr
Ulrich Naber
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