| ePredigt vom 27.05.2018 (Epheser 1, 3-14) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Sonntag, dem Sonntag Trinitatis. Den Predigttext für den heutigen Sonntag finden wir im 1. Kapitel des Epheserbriefes, die Verse 3-14. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Lobpreis Gottes für die Erlösung durch Christus Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. Denn Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hat, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist. In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Ratschluss seines Willens; damit wir etwas seien zum Lob seiner Herrlichkeit, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit - in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit. Liebe Gemeinde, wir feiern heute das Fest Trinitatis, also das Fest der Dreieinigkeit. Wir Christen glauben an den einen Gott, der sich in verschiedenen Personen gezeigt hat und immer noch zeigt. Wir glauben an Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Unser heutiger Predigttext führt uns zum besseren Verständnis an diese Trinität heran. Wenn wir uns den Predigttext anschauen, dann finden wir dort drei große Bereiche, die jeweils mit den Worten: "In Ihm" beginnen. Lassen Sie uns diese Bereiche heute Morgen einmal gemeinsam betrachten: 1. In Ihm : Der Vater Gott hat uns vor aller Zeit erwählt. Lange bevor auf Erden der erste Strohhalm wuchs, hat uns Gott schon als seine Kinder erwählt. Wie wir es zu Beginn des Alten Testamentes nachlesen können, haben wir diese Kindschaft so richtig in den Sand gesetzt. In den Sand gesetzt, weil wir dem Teufel mehr vertrauten, als unserem Schöpfer. Das Ganze endete mit einem grandiosen Rausschmiss aus dem Paradies. Indem wir vor Gott gesündigt hatten, Gott aber keine Sünde in seiner Gegenwart dulden kann, wurden und werden wir alle zu Erbsündern. Ab unserer Geburt tragen wir diesen Makel bereits in uns. Schon von Geburt an sind wir also Sünder, denen der Weg zur Gotteskindschaft verwehrt ist. Herkunft, Rasse und welche Religion auch immer spielen dabei überhaupt keine Rolle. Jetzt war es aber so, dass Gott seine Geschöpfe nach wie vor liebt. Also musste in Weg geschaffen werden, wie wir wieder den Heimweg zu ihm antreten können. 2. In Ihm : Der Sohn Für unsere Erbsünde und all unsere weiteren Sünden musste also bezahlt werden. Ohne die Sünde loszuwerden hatten wir keine Chance, wie der zu Gottes geliebten Kindern zu werden. Uns selber ist diese Bezahlung nicht möglich. Wir können nichts, aber auch rein gar nichts dafür tun, dass unsere Sünden vor Gott getilgt werden. Das konnte nur einer, nämlich Gott, der Sohn, unser Herr Jesus Christus. Gott kam als Mensch in Form von Jesus Christus als vollkommen sündloser Mensch auf unsere Erde, lebte als vollkommen sündloser Mensch unter uns und wurde schließlich als Bezahlung für alle unsere Sünden ans Kreuz genagelt. Mit seinem sündlosen Blut hat Gott ein für alle Male für unsere Sünden bezahlt. Seit Golgatha kann jeder Mensch, der auf Erden lebt, diesen Freispruch für sich in Anspruch nehmen. Er muss nur seine Sünden bereuen, umkehren und Jesus die Herrschaft über sein Leben übertragen. Wer das macht fällt ab diesem Moment unter die Gnade und kann nicht mehr für seine Sünden zur Rechenschaft gezogen werden. Aber es geht noch weiter, liebe Gemeinde, wie wir es in unserem Predigttext lesen können. Wir sind als Gottes Kinder auch zu Erben eingesetzt worden. Alle, die den Freispruch für sich in Anspruch nehmen wollen, alle diese Menschen haben ein verbrieftes Erbrecht. Aber was erben wir denn? Wir erben das Beste, was es geben kann; nämlich den Anspruch auf einen Platz im Himmel. Dieser Platz ist schon jetzt in der Zeit unseres Lebens sicher und wir werden ihn nach unserem Ableben in Anspruch nehmen können. Gott selbst verzichtet sogar darauf, uns zu enterben. Natürlich haben wir Menschen nach wie vor die freie Wahl, ob wie dieses Erbe annehmen wollen oder nicht. 3. In Ihm : Der Heilige Geist Wichtige Dokumente werden meist mit einem Siegel versehen. Ein solches wichtiges "Dokument" sind auch wir für Gott. Schon auf Erden lässt er uns dies wissen, indem er uns schon ein Stück weit am Himmel teilhaben lässt in Form des Heiligen Geistes. In der Person des Heiligen Geistes ist Gott schon hier auf Erden für uns präsent und möchte unser Führer, Begleiter, Tröster und Beistand sein in allen Lebenslagen. Gott möchte, dass wir ihn schon auf Erden spüren können, damit wir schon einen kleinen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns alle erwartet. Wenn Gott uns führen möchte, dann müssen wir uns natürlich auch führen lassen. Wenn Gott unser Tröster sein möchte, dann müssen wir uns natürlich auch von ihm trösten lassen und wenn Gott unser Beistand sein möchte, dann müssen wir natürlich auch auf ihn hören, was er uns sagen und raten möchte. Darum lassen Sie uns alle wieder stille werden vor Gott, lassen Sie uns die Hektik des Alltages immer wieder unterbrechen damit wir Gott auch in der Person des Heiligen Geistes immer auf's Neue spüren und seine Gegenwart erleben können. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Trinitatisfestes gemeinsam in den dritten Vers des Liedes "Gelobet sei der Herr... " (EG 139) von Johann Olearius einstimmen, der da lautet, wie folgt: Gelobet sei der Herr, mein Gott, mein Trost, mein Leben, des Vaters werter Geist, den mir der Sohn gegeben, der mir mein Herz erquickt, der mir gibt neue Kraft, der mir in aller Not Rat, Trost und Hilfe schafft. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Sonntag und einen guten Start in die neue Woche. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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