ePredigt vom 31.12.2018 (Josua 1, 1-9)
Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Neujahrstag im Jahre 2019 und wünsche uns allen Gottes reichen Segen auf allen unseren Wegen, die wir im Jahre 2019 gehen. Um Gottes Segen, oder besser gesagt Gottes Zuspruch geht es auch in unserem heutigen Predigttext. Wir finden den Predigtest bei Josua, Kapitel 1, die Verse 1-9. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Nachdem Mose, der Knecht des Herrn, gestorben war, sprach der Herr zu Josua, dem Sohn Nuns, Moses Diener: Mein Knecht Mose ist gestorben; so mach dich nun auf und zieh über den Jordan, du und das ganze Volk, in das Land, das ich ihnen, den Israeliten, gegeben habe. Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe. Von der Wüste bis zum Libanon und von dem großen Strom Euphrat bis an des große Meer gegen Sonnenuntergang, das ganze Land der Hetiter, soll euer Gebiet sein. Es soll dir niemand widerstehen dein ganzes Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt; denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihnen zum Erbe geben will, wie ich ihren Vätern geschworen habe. Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst. Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinem Wege gelingen und du wirst es ausrichten. Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mir dir in allem, was du tun wirst. Liebe Gemeinde,
drei Mal hören wir in unserem Text die Worte "Getrost und Unverzagt". Das hat auch eine dreifache Bedeutung für uns, die wir jetzt am Beginn des Jahres 2019 stehen. Lassen Sie uns darüber heute morgen einmal gemeinsam nachdenken.
1. Der Neue
Bisher war ja alles super gelaufen. Dank Mose war das Volk Israel sicher durch die Wüste geführt worden. Was hatten sie nicht so alles auf diesem Wege verbockt. Mal war kein Wasser zur Genüge vorhanden, mal war ihnen die Nahrung leid geworden. Und einmal kamen sie sogar auf die Idee, Gott gegen ein goldenes Kalb auszutauschen.
Mose war es dann immer wieder gelungen, Gottes heiligen Zorn von seinem Volk abzuwenden. Aber nun war der "Seniormanager" nicht mehr da. Und Josua verfügte gewiss nicht über ein solch gerüttelt Maß an Führungsqualitäten, wie sie Mose besaß. Mit ein bisschen Phantasie können wir uns in das Volk Israel hineinversetzen und können hören, wie sie sich fragen: "Wie soll das nun alles weitergehen. Diese ganze Unsicherheit und Ungewissheit. Mann oh Mann, hoffentlich geht das alles gut."
Wenn wir einmal ehrlich zu uns selber sind, dann stecken wir doch auch oft in ähnlichen Situationen, in welchen wir uns die gleichen Fragen stellen. Das sind natürlich andere Probleme, als die, welche das Volk Israel beschäftigt haben. Wir stehen am Beginn des neuen Jahres vielleicht vor der Frage: "Wie geht es gesundheitlich weiter, schließlich werden wir alle ein Jahr älter. Oder aber wir fragen uns, wie es denn beruflich weitergehen wird. Um uns herum sehen wir doch so viele Arbeitsplatzoptimierungen, dass es uns manchmal ganz mulmig wird." Diese und noch zahlreiche andere Fragen stellen wir uns doch immer wieder.
Und dann ruft uns heute noch der gleiche Gott zu, der schon damals zu den Israeliten gesprochen hat. Seid getrost und unverzagt. Gehen wir einmal davon aus, dass uns unser Herr nicht belügt, dann bedeutet dies ja, dass ich all meine Sorgen, Nöte und Probleme bei ihm abliefern darf und voller Zuversicht nach vorne schauen darf.
Ja, liebe Gemeinde, das ist mit diesen Worten gemeint. Gott will doch immer nur das Beste für seine Kinder. Und oftmals sehen wir das Beste nur deswegen nicht, weil sich all unsere Gedanken um mögliche Sorgen und Probleme drehen. Machen wir doch unseren Blick frei nach vorne auf das Jahr 2019.
2. Die Basis
Natürlich gibt es Luftikusse, die durchs Leben wandeln und immer nur vom Glück verfolgt werden. Aber dies ist nur äußerlich. Wie es innen ausschaut, das sehen wir meist nicht.
Jedes Leben braucht eine Basis. Wenn wir ein Haus ohne Fundament bauen, dann müssen wir uns jeden Tag zu recht fragen, ob es denn wohl den nächsten Sturm oder Regenschauer aushalten mag. Wenn wir unser Lebensfundament auf festem Boden bauen, dann dürfen wir getrost und unverzagt sein, was auch immer kommen mag.
Das hört sich jetzt so ein wenig an, wie die biblische Hängematte, frei nach dem Motto: Ich hab schließlich Gott mein Leben übergeben, soll er nun auch das Beste daraus machen. Das ist sicherlich nicht gemeint, wenn Gott uns zuspricht, wir sollen getrost und unverzagt sein.
Wenn wir ein Haus auf einem festen Fundament bauen, dann müssen wir dieses Haus auch pflegen. Ansonsten vergammelt und verfällt es im Laufe der Jahre. Auf unser Lebenshaus übertragen bedeutet dies, dass wir auch dieses Leben mit Gott pflegen müssen.
Wie macht man das am besten ? Nun, durch Bibel, Gebet und Gemeinschaft. In der Bibel finden wir alle Anleitungen, wie ein Leben mit Gott gelingen kann. Lesen Sie heute Nachmittag einmal die Bergpredigt. In Matthäus 5-7 finden wir wertvolle, ganz konkrete Anleitungen für unser Lebensfundament. Und trotzdem nutzt alles Wissen nichts, wenn wir es nicht in die Tat umsetzen. Wie wir das machen können, erfahren wir zwar auch in der Bibel, aber noch mehr im persönlichen Gespräch mit unserem Herrn. Und weil bei uns allen immer mal wieder Zweifel auftreten, ist es hilfreich, wenn uns dann eine christliche Gemeinschaft zur Seite stehen kann.
Wenn wir dies beherzigen, dann trifft dieses "Getrost und Unverzagt" auf uns zu.
3. Der Beistand
Als die Israeliten nunmehr ganz allein mit Josua ihren Weg gehen mussten, da rief ihnen Gott das dritte "Getrost und unverzagt" zu. Er rüttelt sein Volk wach und sagt ihm frei herausgesprochen: "Gewiss, Mose ist jetzt bei mir. Ihr habt nun einen neuen Füher. Aber vergesst bitte nicht: Ich bin nach wie vor da.
Und daran sollten wir auch im Jahre 2019 denken. Egal, was uns und was um uns herum geschehen mag: Gott ist nach wie vor da. Jesus hat es uns doch ganz persönlich versprochen als er gesagt hat: Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Und diese eine Zusage gilt nun schon seit 2000 Jahren. Ich bin ja nun mit meinen 60 Jahren nicht mehr der Jüngste. Das hat den Vorteil, dass ich natürlich über ein gewisses Maß an Lebenserfahrung verfüge. Ich selber habe es immer wieder in meinem Leben erfahren dürfen, dass Jesus diese Zusage eingehalten hat. Ich habe in zahlreichen persönlichen Gesprächen erfahren, dass viele Menschen in den entscheidenden Stunden ihres Lebens diese Zusage Jesu gsanz konkret erfahren haben.
Und daher, liebe Gemeinde, kann ich und dürfen wir alle getrost und unverzagt in dieses neue Jahr gehen und uns mit unserem Herrn an unserer Seite freuen und neugierig sein, was denn dieses Jahr wohl so alles aus Gottes Hand für uns bereithält.
Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes Gottes Hilfe und Beistand für das Jahr 2019 erbitten, indem wir gemeinsam in den 5. Vers des Liedes "Hilf, Herr Jesu, lass gelingen..." (EG61) des Liederdichters Johann Rist einstimmen, der da lautet, wie folgt: Jesus richte mein Beginnen, Jesus bleibe stets bei mir, Jesus zäume mir die Sinnen, Jesus sei nur mein Begier, Jesus sei mir in Gedanken, Jesus lasse nie mich wanken !
Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden
Amen.
Liebe Gemeinde,
ich wünsche Ihnen allen noch einen gesegneten Neujahrstag und eine gute und gesegnete erste Woche im Jahr 2019.
Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr
Ulrich Naber |