| ePredigt vom 31.12.2020 (2. Mose 13, 20-22) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Altjahrsabend. Den Predigttext für den letzten Tag des Jahres finden wir im 2. Buch Mose, Kapitel 13, die Verse 20-22. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: So zogen sie aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste. Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht. Liebe Gemeinde, was war das für ein Jahr, das Jahr 2020. Beherrscht sicherlich von einem neuen Virus, von dem wir immer noch nicht allzu viel wissen. Beherrscht von Trockenheit und Dürre, die vor allen Dingen den Landwirten zu schaffen gemacht hat. Und natürlich auch beherrscht von unseren ganz persönlichen Sorgen, Nöten und Problemen. Und doch, liebe Gemeinde, war auch in diesem Jahr der Herr unser Führer und Begleiter durch dieses Jahr hindurch. Vor ähnlichen Problemen wie den unsrigen standen auch die Israeliten, welche Mose durch die Wüste zu führen hatte. Etwas Grausames hinter sich und etwas Ungewisses vor sich waren sie mit Mose unterwegs. Aber, es war noch jemand da. Und um das Thema "Mit Gott unterwegs" geht es an diesem letzten Abend im Jahre 2020. Wie sieht denn so ein Leben aus, in welchem wir mit Gott unterwegs sind? Schauen wir uns dies einmal etwas näher an: 1. Gott geht voran Man überliest dies sehr schnell in der Bibel, aber Gott ging dem Volk voran. Es war eben nicht Mose, der Gottes Volk durch die Wüste führte, es war Gott höchstpersönlich, der ihnen den Weg wies. Daher ist Mose auch nicht einfach losgeprescht, um möglichst schnell das Volk Gottes in das gelobte Land zu bringen. Nein, alle warteten auf ein Zeichen Gottes, um den Marsch aufzunehmen oder aber innezuhalten. Nachfolge bedeutet ja schlussendlich nichts anderes, als dass da einer vorangeht der Weg und Tempo bestimmt. Und genau auf den sollen wir achten, auf den sollen wir hören und dem sollen wir folgen. Wer dies macht, der wird erfahren dass er sich stets am rechten Ort zur rechten Zeit befinden wird. Und auch heute noch spricht Gott zu seinen geliebten Kindern und möchte ihnen den Weg aufzeigen, der für sie auf ihrem Lebensweg gangbar ist. Wir sollen ihm nur vorbehaltlos folgen. Und da kann es auch schon einmal sein, dass Gott uns ganz andere Wege führt, als diejenigen, die wir uns selber ausgedacht haben. Und dann gilt es, ganz mutig zu sein und dem Herrn zu folgen und die eigenen, offensichtlich nicht so richtigen Pfade zu verlassen. 2. Dranbleiben Wenn wir die fünf Bücher Mose lesen, dann werden wir auf viele Stellen stoßen, wo das mit dem "Dranbleiben" nicht ganz so gut geklappt hat. Die Israeliten waren eben ein genauso störrisches Volk, wie wir es auch heute noch ab und wann sind. Die Israeliten gingen auf neuen Wegen und trauerten alsbald den alten Wegen nach. Gut, dort lebten sie in der Sklaverei, aber sie hatten genug zu essen und ein Dach über dem Kopf. Und jetzt, jetzt war noch nicht einmal das vorhanden. Ja, liebe Gemeinde, Gott führt uns auch durch manchmal unbequeme Zeiten hindurch. Aber, und das haben wir ja auch bei den Israeliten gesehen, ER hat das groß Ziel vor Augen. Und wenn wir ihm gehorsam sind, dann werden wir auch dorthin gelangen. Um gehorsam zu sein, da muss ich ja wohl erst einmal wissen, was Gott denn vorhat und was er ganz konkret von mir will. Da hatten wir auch letzten Sonntag schon drüber gesprochen. Um Gottes Willen zu erkennen muss ich nicht nur ganz nah an ihm dranbleiben; ich muss auch sein Wort studieren und ich sollte, wie es in einer guten Beziehung üblich ist, auch regelmäßig mit ihm reden. Bibel lesen und Gebet, das ist schon mal sehr gut; aber die Israeliten liefen ja nicht ungeordnet als Einzelpersonen querfeldein durch die Wüste, nein sie waren einer Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, in welcher der eine auf den anderen achtete, ihm behilflich war, ihn unterstützte und sich vermutlich auch seiner Sorgen annahm. Und daher ist eine christliche wie auch immer geartete Gemeinschaft sehr wichtig auf unserem Weg mit Gott durch unser Leben. Alleine drohen wir den Angriffen Satans schutzlos ausgesetzt zu sein. Die Gemeinschaft hingegen kann uns Schutz und Sicherheit geben. 3. Der rechte Weg Liebe Gemeinde, Gott möchte nur eines, seine geliebten Kinder auf dem rechten Weg zurück in ihre Heimat führen. Tagsüber war der Marsch durch die Wüste doch ganz einfach. Oder etwa nicht ? Denken wir mal an unseren Alltag. Ist es da so ganz einfach mit Gott durch diesen zu gehen? Brauchen wir nicht auch tagsüber Leitung und Führung durch unseren Herrn? Wie ER die Israeliten tagsüber sicher geführt hat, so will er auch uns ein Zeichen sein, auf das wir schauen und dem wir vertrauen können. ER will uns aber auch tagsüber ein Mahnmal sein, dass wir seine Worte nicht vergessen oder an die Seite stellen, weil es vielleicht beruflich gerade mal nicht so passt. Wir alle haben bestimmt im Jahre 2020 auch finstere Wüstenzeiten erlebt. Gerade in diese finsteren Zeiten hinein sendet Gott uns sein Licht. Er zeigt uns in den finsteren Zeiten, dass wir nicht alleine sind und er zeigt uns durch sein Licht auch den Weg, den wir gehen können und sollen. Egal ob Corona oder was auch alles noch geschehen mag, Gott wird uns an seiner starken Hand sicher auch durch das Jahr 2021 führen, begleiten und geleiten. Wie er es seit einigen Jahrtausenden macht, wird er es auch im Jahre 2021 machen. Wichtig ist nur, dass wir unser Vertrauen ganz auf ihn setzen. Denken wir nur daran was uns Jesus vor 2000 Jahren zugesagt hat: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Lassen Sie uns alle mit dieser gewaltigen Zusage in das Neue Jahr gehen und unser ganzes Vertrauen allein auf unseren Herrn setzen. Lassen Sie uns zum Abschluss des heutigen Gottesdienstes gemeinsam in den jeweils ersten Vers des Liedes "Das alte Jahr vergangen ist..." (EG 59) und in den ersten Vers des Liedes "Hilf, Herr Jesu, lass gelingen... (EG 61) einstimmen, die da lauten, wie folgt: Das alte Jahr vergangen ist; wir danken dir, Herr Jesu Christ, dass du uns in so großer G'fahr so gnädiglich behüt' dies Jahr. Hilf, Herr Jesu, lass gelingen, hilf, das neue Jahr geht an; lass es neue Kräfte bringen, dass aufs neu ich wandeln kann. Neues Glück und neues Leben wollest du aus Gnaden geben. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen einen besinnlichen und ruhigen Übergang in das Jahr 2021 und ich freue mich, wenn wir morgen wieder beisammen sein dürfen. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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