TAGESSPIEGEL - CHECKPOINT

+Berlins CDU will wieder über Tempelhofer Feld abstimmen+Marianne Birthler soll's bei der Gedenkstätte Hohenschönhausen richten+Erdogan-Besuch hält Polizei auf Trab+
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von Björn Seeling

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Freitag, 28.9.2018 | Mit 15 °C sinken die Temperaturen heute zwar wieder, dafür verläuft das Wochenende vorwiegend sonnig.

Guten Morgen,

in der Uniform der Polizei möchte man heute nicht stecken. Denn ausgerechnet während des Erdogan-Besuchs wird etwas Wichtiges vermisst – ein Funkstreifenwagen. Donnerstagnachmittag ging die Info über den Verlust per Mail an alle Dienststellen. Der VW Touran ist demnach bereits am vorigen Sonnabend unter die Räder gekommen, und das samt Fahrzeugpapieren. Eigentlich sollte er von der Zentralwerkstatt in der Kreuzberger Friesenstraße zur Direktion Einsatz in Zehlendorf gebracht werden. Bei der Polizei hat der Verlust nun Sorge ausgelöst: Es sei nicht auszudenken, was Kriminelle oder gar Terroristen mit dem Funkwagen alles anstellen könnten. Trotzdem geht die Polizei zunächst nicht vom Allerschlimmsten aus: Denn alle Dienststellen sollen erst mal gucken, ob der Wagen nicht auf dem Hof parkt. Zweckdienliche Hinweise zu dem Fahrzeug (Kennzeichen B-7871, auffällige Lackierung, markante Schriftzüge an den Seiten, blaue Leuchten auf dem Dach) nimmt jedes Polizeirevier entgegen.

Am zweiten Besuchstag des türkischen Präsidenten wird sich nun zeigen, ob alle den Ball flach halten können. Zum einen dürfte es für alle Beteiligten nicht einfach sein, dass Deutschland der Türkei die EM 2024 ausgerechnet dann wegschnappt, während das sensible Staatsoberhaupt aus Ankara zu Gast in Berlin ist. Zum anderen ist da immer noch der Verdacht, dass der türkische Geheimdienst MIT über einen Zuträger in der Berliner Polizei die Adressen von türkischen Exilanten bekommen hat (CP von gestern). Grünen-Politiker Cem Özdemir, der heute zum Staatsbankett für Recep Tayyip Erdogan geht, sagte dem Tagesspiegel: „Das Maß ist voll. Die Bundesregierung muss die anstehenden Gespräche nutzen, um Erdogan klarzumachen, dass wir die Freilassung der politischen Geiseln erwarten und wir hierzulande keine Stasi-Methoden dulden.“
Alles zum Erdogan-Besuch, inklusive Hinweisen zu Straßensperrungen, Demos, Banketten und möglicherweise wieder in Souvenirläden eingesperrten Touristen (Foto hier), steht im übrigens im Tagesspiegel-Newsblog.

The New Infinity
Neue Kunst für Planetarien – mit Arbeiten vonDavid OReilly, Holly Herndon & Mathew Dryhurst, Fatima Al Qadiri & Transforma, William Basinski | Evelina Domnitch & Dmitry Gelfandvom 26.9.–14.10.2018 in unserer mobilen Kuppel auf demMariannenplatz.Eintritt frei.
Berliner Festspiele/Immersion: Programm & Info

Von Stasi-Methoden zur Stasi-Aufarbeitung: Marianne Birthler, frühere DDR-Bürgerrechtlerin und langjährige Chefin der Stasi-Unterlagenbehörde, soll sich vorübergehend um die Gedenkstätte Hohenschönhausen kümmern. Der Stiftungsrat hat sie am Donnerstag einstimmig zur „unabhängigen Vertrauensperson“ ernannt, die die Gedenkstätte nach innen und außen vertritt. Die 70-Jährige soll auch dabei helfen, einen Kandidaten für die Nachfolge von Hubertus Knabe zu finden, der nach der Affäre um sexuelle Belästigungen von Frauen in seinem Haus von seinen Aufgaben entbunden wurde. Via Twitter äußerte er sich jetzt erstmals: „Ich bin erschüttert, dass ich jetzt nach 17 Jahren auf die Straße gesetzt werde. Ich würde die Aufgabe gerne fortführen, denn ich fühle mich der Aufarbeitung der SED-Diktatur weiterhin tief verbunden.“

So bleibt der Wirtschaftsstandort auf der Strecke. Generikaunternehmen dürfen keine Medikamente in Deutschland für Deutschland herstellen, solange noch Schutzrechte bestehen. Um aber gleich nach Ablauf der Schutzrechte Generika anbieten zu können, müssen diese im Ausland produziert – und dann importiert werden. Das hilft keinem. Lesen Sie mehr.

Eine der eigentümlichsten Wortmeldung in der Diskussion um die Gedenkstätte kam von der früheren Bundesministerin Kristina Schröder. Sie kenne zwar keine Hintergründe, so twitterte die CDU-Politikerin. Aber das, was sie an Vorwürfen lese, scheine die Entlassung Knabes nicht zu rechtfertigen. Da sei einer der Hintergründe nachgeliefert, und zwar noch eine nächtliche SMS von Knabes Vize (59) an eine junge Frau, die 2015 ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Hohenschönhausen ableistete: „Schlafen Sie gut, und haben Sie einen schönen Tag morgen, ich hoffe, er wird Ihnen gut tun, Sie Geheimnisvolle.“ Ach ja: Schröder war vier Jahre Frauenministerin.

„UN–DERSTAND THE POWER OF ART AS A SOCIAL ARCHITECT“ heißt die neu eröffnete und von Direktorin Yasha Young kuratierte Ausstellung des URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART. Diese zeigt nicht nur einen Rückblick auf die eigene Historie, sondern macht urbane Kunst interaktiv erlebbar. Di-So. 10-18 Uhr, Bülowstraße 7. Eintritt frei. Mehr Infos

Manchmal reibt man sich nicht nur bei Erwachsenen die Augen, was sie so schreiben. „Dea hunt beld laud“ könnte beispielsweise im Heft eines Schulkindes stehen, das nach der Methode „Lesen durch Schreiben“ unterrichtet wird – und eigentlich „Der Hund bellt laut“ meinte. Nachdem eine Studie der Uni Bonn diese Lernmethode infrage gestellt hat, verbietet das Land Brandenburg ab dem Schuljahr 2019/20 das Ganze. Bislang konnten Schulen zwischen dieser und der Fibel-Methode wählen, bei der die Kinder nacheinander einzelne Buchstaben lernen. In Berlin soll „Lesen durch Schreiben“ laut Vorgabe des Senats in seiner reinen Form nicht angewendet werden.

Das Leben in der Mauerstadt Berlin, festgehalten von der tschechischen Fotografin Libuše Jarcovjáková, zeigt die Ausstellung Schwarze Jahre. Berliner Tagebücher 1985 –1990 mit Schwarzweißfotografien und Tagebuchnotizen aus Westberlin und Prag. Eröffnung am 29. September 2018, 18 Uhr, zu sehen bis 22. November 2018, dienstags – samstags 14 – 18 Uhr im Tschechischen Zentrum Berlin.

„Bauen durch Abstimmen“ heißt es hingegen für die Berliner CDU, die nun wie die FDP ein neues Referendum zum Tempelhofer Feld vorschlägt. 2014 waren zwar fast zwei Drittel der Abstimmenden gegen eine Bebauung. Doch die Christdemokraten glauben, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt manchen mittlerweile zum Umdenken bewogen hat. „Es scheint allgemein ein Gefühl zu herrschen, den Volksentscheid nach (fast) fünf Jahren überprüfen lassen zu wollen“, sagte CDU-Politiker Stefan Evers. Zum Glück geht’s dabei nur um Häuser. Angesichts des Drucks am BER könnte ja einer auf die Idee kommen, Tempelhof als Flughafen...

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Am Sonnabend ist „Tagesspiegel-Berliner“-Tag. Die gedruckte Ausgabe erscheint wieder mit dem gleichnamigen Magazin. Nachzulesen ist darin unter anderem ein spannendes Porträt von Johannes Laubmeier über den Maler Marc Jung, in dem manche schon den kommenden deutschen Malerfürsten sehen. Und Angie Pohlers hat den 13. Bezirk Berlins besucht – das uckermärkische Gerswalde, in dem sich Menschen aus der Hauptstadt gegenseitig auf die Gummistiefel zu treten scheinen.

Im Haftbefehl steht gefährliche Körperverletzung und Nötigung, doch gegen einen 21-jährigen Syrer, den ein Spezialeinsatzkommando der Polizei vor einer Woche in Neukölln überwältigte, gibt es laut „B.Z.“ einen weiteren Verdacht: Er soll einen Anschlag mit Chemikalien in Israel vorbereitet haben.

424, 192, 179 – so oft hat es 2017 an den drei gefährlichsten Straßenkreuzungen Berlins gekracht. Im Fall der Nummer eins (Schlesisches Tor in Kreuzberg) heißt das also durchschnittlich mehr als ein Mal am Tag. Platz 2 und 3 sind der Ernst-Reuter- und der Theodor-Heuss-Platz. Die Zählung unfallfreier Tage wäre vermutlich einfacher.

Spatenstich mit Überraschungsgast: Hans-Georg Maaßen, Sonderberater im Innenministerium, hat sich Donnerstag angeguckt, wie in Potsdam Hand ans neue Präsidium der Bundespolizei gelegt wurde. Laut RBB nahm er nicht in offizieller Funktion teil, sondern kam privat - während seines Urlaubs. Befördert wurde bei dem Termin aber auch nur Sand.

Kulinarischer Gipfel 2018
Die „Berliner Meisterköche“ des Jahres 2018 stehen fest. Die unabhängige Meisterköche-Jury um den Vorsitzenden Dr. Stefan Elfenbein hat die Preisträger in 6 Kategorien gewählt. Die Auszeichnung wird zum 22. Mal von Berlin Partner vergeben. Der Tagesspiegel stellt Ihnen die sechs Gewinner vor – heute André Macionga. Seien Sie dabei auf der Aftershowparty am 13.10.! Berliner Meisterköche auf Facebook

Kleiner Nachdreh zum Adlon-Döner-Kebab (CP von gestern), der für 19 Euro mit Trüffelcreme kommt. Laut Adlon-Menükarte hat den Döner in „seiner heutigen Form“ der „Anatolier und Gastarbeiter Kadir Nurim in Berlin erfunden“. Stimmt leider nur partiell: der Mann hieß Kadir Nurman (starb mit 80 vor fünf Jahren).

Von exzellentem Essen zu exzellenten Unis: Mit sieben Clustern, also großen Forschungsprojekten, sind FU, HU und TU beim Wettbewerb um den Status „Exzellenzunis“ dabei. Außer um den Titel geht’s auch ums exzellente Geld: um insgesamt 533 Millionen Euro pro Jahr.

Um 2,3 Prozentpunkte sind die Preise deutschlandweit im September gestiegen. In Berlin und Brandenburg wird dafür ausnahmsweise mal was nicht teurer – die Fahrpreise zum neuen Jahr.

Das Kanzleramt gehört nicht gerade zu den kleinen Bauten im Regierungsviertel. Trotzdem soll es laut „Berliner Zeitung“ einen Anbau erhalten (im sog. Kanzlerpark) – weil Aufgaben und Personalstärke wachsen. Zur Erinnerung: Das Bürgerforum, das die Lücke zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus schließen sollte, fehlt bis heute.

Zugfahren wird dank lustiger Ansagen ja erst richtig zum Erlebnis. Jetzt setzt die Bahn offenbar auf multimediale Bespaßung. „In Kürze erreichen wir Augsburg Hbf“, stand da am Mittwochnachmittag auf der Anzeige im ICE. Wo die Pointe ist? Na sitzen Sie mal im Zug von Berlin nach Hamburg! (wie CP-Leser Gerald Stein.)

Es gibt ja sogar eine Direktverbindung mit dem ICE von Berlin nach Interlaken. Wieso der Ort in der Schweiz an dieser Stelle erwähnt wird? Nur wegen des zügigen Übergangs zu der Meldung, dass das Land Berlin einen Lieferanten von fast 18.000 Quadratmetern Stoff für die Justizvollzugsanstalt Moabit sucht. Und daraus sollen eben unter anderem Laken werden – womit sich hoffentlich keiner abseilt.

Music Show Scotland
Die größte schottische Showproduktion am Samstag, den 06. Oktober um 19:30 Uhr, in der Mercedes-Benz Arena Berlin. 200 Musiker und Tänzer reisen einen Abend lang in die magische Welt der Dudelsäcke, Kilts und Highlands. Dazu gehören gefühlvoll gesungene Balladen wie „Amazing Garace“, "Hallelujah" und „Highland Cathedral“. Tickets an allen bekannten VVK-stellen, online unter www.musicshowscotland.de oder unter der Hotline 01806 570070.

Friedrichshain-Kreuzberg hat nun eine „Arbeitsgruppe Rio Reiser“. Die kehrt nicht etwa Ton, Steine, Scherben wieder zusammen, sondern soll klären, ob der Mariannenplatz (teilweise) oder Heinrichplatz (in Gänze) nach dem 1996 verstorbenen Sänger benannt wird. Falls nichts dabei herauskommt sollte, könnte man ja noch eine Tram nach ihm benennen - machen sie in Ulm, wo man zum Beispiel in eine „Marlene Dietrich“ einsteigen kann.

In der folgenden Nachricht ist ebenfalls Musike: Daniel Barenboim ist der Star einer neuen Serie auf dem Kinderkanal. Als Trickfilmfigur in „Max & Maestro“ soll er den Jüngsten unterhaltsam die Flötentöne beibringen, indem er sie durch die Welt der Musik führt (ab 8. Oktober, 17.35 Uhr).

Ideen für einen Herbsttrip gesucht? Ein bekannter Kaffeeröster wirbt in einer Kreuzberger Filiale (Foto) für Reisen in eine europäische Metropole. Zwei Tage im Vier-Sterne-Hotel kosten 99 Euro. Wohin es genau geht? In eine Hauptstadt mit B. Nein, nicht Brüssel. Erst recht nicht nach Bratislava, Belgrad, Budapest, Bukarest oder Bern. Und Brag ist auch falsch.

Für junge Unternehmen in Berlin wird es immer schwieriger Mitarbeiter zu finden. Dabei fehlt es nicht an Fachkräften, sondern an Stellen – beim Gehalt. Start-ups beklagen, dass Bewerber zu viel Geld verlangen.

Heiß und kalt wird’s manchem zurzeit auf dem Flughafen Tegel, wo es ständig Probleme mit der Abfertigung gibt. Daran soll sich auch nach der Schließung nichts ändern, also beim Thema heiß und kalt. Der Senat vergibt demnächst die Konzession für die Kälte- und Wärmeversorgung des Areals, wo eine Menge gebaut werden soll. Wenn TXL endlich mal in Flughafenrente gehen kann.

BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2309

Zitat

„Ja, das trifft zu.“

Antwort von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) auf die Frage im Berliner Parlament, ob E-Mails an die Justizverwaltung ausgedruckt werden, ehe sie weiterbearbeitet werden (laut FDP-Fraktion, deren Mitglied Bernd Schlömer danach fragte).

Tweet des Tages

@chs42

Jeder, der politische Verantwortung für die Sch*** am Flughafen BER trägt, sollte ein Mal pro Woche gezwungen werden, ab TXL oder - schlimmer – SXF zu fliegen. Für die Ökobilanz reicht auch: einmal durch die Kontrolle und dann umdrehen.

Berlin heute

Verkehr Von 20 Uhr an bis Montagmorgen, 5 Uhr bleibt die A 115 (Zubringer Nuthetal) im Bereich des Kreuz Zehlendorf in beiden Richtungen voll gesperrt, der Verkehr wird über die B1 umgeleitet. Auf dem Stadtring A 100 sind in Richtung AD Neukölln die Ausfahrt AS Gradestraße sowie die Auffahrt AS Oberlandstraße zwischen 18 und 5 Uhr gesperrt. In der Mercedes-Benz-Arena treten die Eisbären gegen die Iserlohn Roosters an, ab 18 Uhr kann es in der Umgebung zu Staus kommen, ebenso rund ums Olympiastadion, wo abends Hertha gegen Bayern München antritt. Die Salvador-Allende-Brücke in Köpenick wird von 18 Uhr bis in die Nacht zu Montag in beiden Richtungen für Auto-, Rad- und Fußverkehr gesperrt. Von 22 Uhr an verkehren bis Montagmorgen, 1.30 Uhr zwischen Ostkreuz und Frankfurter Allee nur die Ringbahnlinien S41 und S42 im 20-Minuten-Takt, S8 und S85 entfallen. Im selben Zeitraum ist der Verkehr der S46 zwischen Königs Wusterhausen und Grünau unterbrochen, es gibt SEV. Wie auch gestern sind viele Straßenzüge im Stadtraum aufgrund des Erdogan-Besuchs gesperrt, weitere Infos dazu erhalten Sie hier.

Demonstration Der Förderverein Helmholtzplatz e.V zieht mit ca. 1000 Demonstrierenden unter dem Motto „Wir bleiben alle! Gemeinsam gegen #Mietenwahnsinn und Verdrängung!“ zwischen 15.30 und 22 Uhr vom Senefelderplatz zum Zeiss-Planetarium (Prenzlauer Allee 80). Gestern schon im CP angekündigt: Die „Protestveranstaltung und inoffizielle Einweihungsfeier für die ersten 40 m von 3200 km geschützte Radwege in Berlin auf Basis des neuen Rad- und Mobilitätsgesetzes“, angemeldet von der Initiative Clevere Städte, findet von 19.30 bis 20.15 Uhr mit ca. 1000 Teilnehmenden in der Holzmarktstraße 12-14 statt. Auch heute finden wieder viele Demos anlässlich des Erdogan-Besuchs statt, die Übersicht vom Tagesspiegel gibt’s hier. Am Samstag demonstriert die AfD Neukölln gegen die „Geplante Flüchtlingsunterkunft in der Lise-Meitner-Schule“ vor eben dieser in der Rudower Straße 184 mit erwarteten 100 Personen (10-14 Uhr). Paroli gibt’s vom Bündnis Neukölln, das um 9.30 Uhr zur Gegenkundgebung an der Lipschitzallee/ Ecke Rudower Straße aufruft, sowie am westlichen Ende der Stadt, wo das Spandauer Bündnis gegen Rechts Am Juliusturm 56-68 „Der AfD keinen Raum“ geben will, 350 Demonstrierende werden erwartet (9-14 Uhr). Das Bündnis Berlin gegen Tierversuche sagt „Nein zu Tierversuchen“ , die Demo zieht mit ca. 1000 Menschen vom Wismarplatz zum Oranienplatz (13.45-19 Uhr). „Wir brauchen die Fähre F11“ fordern ca. 100 Personen in der Spreeschlossstraße an der Fährstation Wilhelmstrand (15-16 Uhr). Willkommen in Reinickendorf e.V. ruft am Sonntag von 11 bis 14 Uhr auf zur Fahrraddemo „BerlinERfahren – für eine offene und tolerantere Stadt ohne Rassismus für alle Alt- und Neuberliner“, geradelt wird vom Rathaus Reinickendorf zum Tempelhofer Feld.

Zu Gast ist noch immer der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan.

Gericht Ein 25-Jähriger muss sich für einen Brand in einem Mehrfamilienhaus verantworten. Er soll in seiner Wohnung Feuer gelegt haben. Der Angeklagte erlitt schwere Verletzungen. Weitere Personen seien nicht zu Schaden gekommen (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B 305).

Prominent verraten

In dieser Woche gesucht wurde: Maren Kroymann - hier nochmal backstage in der Bar jeder Vernunft. Morgen in den Tagesspiegel "Mehr Berlin"-Seiten gibt's weitere Fotos von ihr zu sehen.

Stadtleben

Essen Seit unserer letzten Empfehlung des Wilson’s an der Nürnberger Straße 65 hat sich dort einiges getan: Schienen Angebot und Ambiente bis dato eher rustikal, zeigt sich das Restaurant im Crowne Plaza Hotel neuerdings luftiger und lichtdurchflutet, bestimmt von klaren Farben und Formen. Das Menü wartet mit mediterranen Einflüssen auf, z.B. Pulpo mit schwarzem Salz, Gegrillte Avocado mit Limette oder Blumenkohl im Ganzen gegart, für Anhänger der ehemals für Fleischgenuss auf hohem Niveau bekannten Küche des Wilson’s wurden aber auch beliebte Gerichte wie das „Original US Prime Rib“ ins Angebot übernommen. Di-Sa 18-24 Uhr, U-Bhf Wittenbergplatz

Trinken Eine kleine Hoffnung bestand noch, dass die Bar Babette mithilfe einer Petition am Leben erhalten werden könnte, doch nun schließt der verglaste ehemalige Kosmetiksalon an der Karl-Marx-Allee 36 zum 1. Oktober endgültig, nochmal vorbeischauen kann man z.B. heute ab 17 Uhr zur Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen "Survive". In Gedanken an unsere Checkpoint-Party im letzten Winter dort vergießen auch wir eine wehmütige Träne und sagen: "Bye bye, Babette". Und auf Wiedersehen, denn - zumindest ein kleiner Trost - seit 8. September schmeißt das Team Babette das Café in der Kindl Brauerei. Am Sudhaus 3 (U-Bhf Boddinstraße), Mi-So 11-19 Uhr

Durch die Biergärten weht das Herbstlaub, doch bis man sich zitternd am Glühweinbecher wärmen kann, dauert’s noch eine Weile – wohin also, um in der post-sommerlichen Jahreszeit den Feierabend- oder Wochenenddrink zu genießen? Wir suchen die Top 10 der liebsten Bars der CP-Leserschaft. Senden Sie uns Ihre Favoriten an checkpoint@tagesspiegel.de - unter allen Tipps und Vorschlägen verlosen wir 3x2 Checkpoint-Tassen (die Sie dann auch gleich auf den Weihnachtsmarkt mitnehmen können).

Für den Freitagabend ein ganz unparteiischer Hinweis mit wärmster Empfehlung: heute Abend gibt’s wieder „in die Presse rein“ und zwar im Heimathafen, wo ab 20 Uhr beim Reporter Slam fünf JournalistInnen mit ihren spannendsten Recherche-Stories um die Gunst des Publikums slammen - für Team Tagesspiegel mit dabei ist Johannes C. Bockenheimer. Und schon mal vormerken: am 12. Januar steht das Jahresfinale mit allen SiegerInnen von 2018 an, darunter auch Checkpoint-Slampion Anke Myrrhe, die im März den Wettbewerb für sich entschied. Tickets gibt’s online oder für 10 Euro an der Abendkasse. Karl-Marx-Str. 141 (U-Bhf Karl-Marx-Straße)

Last-Minute-Verlosung für die Schaubühne: Wer zum Ende der Arbeitswoche keine Phrasen und Floskeln mehr hören kann, ist in Herbert Fritschs „der die mann“ bestens aufgehoben. In seiner Auseinandersetzung mit dem experimentellen Sprachkünstler Konrad Bayer - ein Vermächtnis aus Volksbühnen-Zeiten - verbinden sich Wort, Sprache, Musik und Licht zu einer „virtuos choreographierten Sinnfreiheit“, in Fritscher Manier aufbereitet in einem Bühnenbild, das glatt als eigener Protagonist durchgehen kann. Wir haben bis 12 Uhr via Mail an checkpoint@tagesspiegel.de 3x2 Tickets für die Aufführung heute Abend, 20 Uhr zu vergeben.

Vom 1.- 14. Oktober richtet WORLD CLASS das erste Cocktail Festival in Berlin aus. In 73 erlesenen Outlets, darunter Bars, Restaurants, Clubs und Stores wie das KaDeWe mit der „größten Bar Berlins“, die Lang Bar und das Katz Orange, werden spezielle „Kiez-Drinks“ und exklusive Food-Pairings angeboten. Weitere Infos unter berlincocktailfestival.de

Gelegenheit, sich mit Tierhaltung und dem menschlichen Umgang mit der Umwelt zu beschäftigen, bietet sich am Samstag zweifach:

Auf der „Orca ten Broke“, einem Seminarschiff im Hafenanleger Alt-Moabit 91, liest Wolfram Fleischhauer um 16 Uhr aus seinem Ökothriller „Das Meer“. Thema des Buches und der an die Lesung anschließenden Diskussion sind die Konflikte industriellen Fischfangs, insbesondere die illegale Fischerei in EU-Gewässern. Mit dabei sind neben dem Autor u.a. Experten der Deutschen Umwelthilfe und der europäischen Initiative "Our Fish", der Eintritt ist frei. U-Bhf Turmstraße

Das Konzept der „Artgerechten Haltung“ sollte auch Kindern nicht vorenthalten werden, findet das Atze Musiktheater (Luxemburger Str. 20, U-Bhf Amrumer Straße) und übersetzt die komplexe, in Teilen grausame und schwer vermittelbare Problematik in die Geschichte des kleinen Hühnchens, das keine Lust hat auf Legebatterie und mit seinen Träumen vom besseren Leben eine geflügelte Revolte im Hühnerstall auslöst – wie das ausgeht, erzählt die "Hühneroper" (ab 6 Jahre) am Samstag um 16 Uhr. Wir verlosen 5x2 Tickets bis 12 Uhr.

Heute beginnt der Europäische Monat der Fotografie, eingeläutet von den Opening Days im C/O Berlin an der Hardenbergstraße 22-24. Bis Sonntag drehen sich Diskussionen, Künstlergespräche und Performances um die Aspekte "Licht und Zeit" in der Fotografie, musikalische Acts gibt's ebenfalls zu sehen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, das ganze Programm finden Sie hier.

Ein erlebnisreiches Wochenende wünscht Ihnen Stadtleben-Autorin Nadine Voss.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Alligatoah (29), Rapper, DJ und Produzent / Nero Brandenburg (77), „Radio-Legende, RIAS und SFB und heute Vorsitzender des Fördervereins Hans-Rosenthal-Haus“ / Cecilia Brækhus (37), Boxerin / Bushido (40), Rapper / Janet (45), „Claudias Traumfrau, Lebensverschönerin und seit gestern wieder Schulkind!“ / Peter Stremlau (50), "für den allerbesten Schwiegersohn ever zum Geburtstag nur das Allerbeste von deiner Mimi" / "Herzliche Geburtstagsgrüße an Tobias von Hilka und Familie. Alles Gute zum nächsten 7-Jahres-Abschnitt!" / Peter Wawerzinek (64), Schriftsteller und Künstler / David Wnendt (42), Filmregisseur und Drehbuchautor

Sonnabend - Klaus Brünger (73), "herzliche Geburtstagsgrüße und alles Liebe für das kommende Lebensjahr senden aus Nizza Michèle und Ulli"/ Martin Goldenbaum (40), Musiker, Sänger und Liedermacher / Rune Jarstein (34), Fußballer bei Hertha / Helga Kneidl (79), Fotografin / Joachim Küster (83), „beste Tosca- und Indienbegleitung!“ / Regine Leibinger (56), Architektin / Lerke Osterloh (74), Rechtswissenschaftlerin, ehem. Richterin am BVerfG (1998-2010) / Robert Schaddach (52), für die SPD im AGH

Sonntag - Hartmut Jäckel (88), Jurist und Politikwissenschaftler, ehem. Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung (1977-81) / Claudio Jupe (70), Rechtsanwalt und Notar, für die CDU im AGH / Désirée Nick (62), Entertainerin, Schauspielerin und Autorin

Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.

Gestorben - Ignaz Kirchner, * 13. Juli 1946, Schauspieler / Luise Lassen, * 2. Juli 1945 / Friedrich Hermann Werner Leidig, * 31. Oktober 1943 / Dr. Lutz Rosenplenter, * 5. November 1950

Stolperstein - Hanns Löwi (Jhg. 1927) wurde am 26. März 1945 in Dachau ermordet. Zuvor war er in Auschwitz inhaftiert, wohin er heute vor 74 Jahren deportiert wurde – aus Theresienstadt. Zuvor lebte er mit seinen Eltern Richard und Gertrud Löwi und seiner jüngeren Schwester in der Uferstraße 13 in Gesundbrunnen.

Vor ein paar Wochen erst saß ich an der Panke, es war ein lauer Sommerabend – und es schwammen plötzlich Brote vorbei. Graubrot, ein Baguette, Toastbrot, Fladenbrote, Brötchen. Ich saß dort und fragte meine Begleitung: Du, warum schwimmt hier Brot vorbei? Er antwortete: Dit is Berlin. Ich nickte und verstand natürlich gar nichts, aber was soll man auch sagen, schließlich habe ich über die Kotze auf der Reeperbahn das gleiche gelogen, als ich Hamburgerin war.
Die Autorin Katrin Weßling in ihrem Vorwort zum neuen BERLINER, der morgen dem Tagesspiegel beiliegt.

Encore

Über Deutschlands bekannteste Briefkastenfirma, die Post, wird ja immer wieder mal geschimpft - schlechter Service, teures Porto, unbotmäßige Boten usw. usf. Kein Wunder, dass mancher angesichts von Gelb schnell mal rot sieht und sich die Zeit der Christel von der Post oder des Briefträgers Walter Spahrbier zurückwünscht. Doch aus dem beschaulichen Treptow-Köpenicker Ortsteil Bohnsdorf kommt jetzt mal eine halbwegs gute Nachricht. Dort gibt es ab Anfang Oktober eine neue Filiale, geöffnet Montag bis Freitag ab 15 Uhr – allerdings nur für zwei Stunden. Das klingt ein bisschen ungünstig für Berufstätige? Die können ja während der Sonnabend-Öffnungszeit kommen – immerhin eine Stunde von 11 bis 12 Uhr.

Hoffentlich geht bei Ihnen heute auch die Post ab – den Montag-Checkpoint stellt ihnen Stefan Jacobs zu. Bis nächste Woche, Ihr
Unterschrift Seeling

Björn Seeling

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