Liebe/r Leser/in, seit diesem Wochenende ist klar, dass die Wahl des nächsten CDU-Vorsitzenden maßgeblich beeinflusst wird vom Handeln des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Denn der hat für Zehntausende Flüchtlinge die Grenze zur EU geöffnet. Wenn es dabei bleibt, stehen Europa und auch Deutschland vor einem Problem wie im Herbst 2015. Der damalige Flüchtlingsdruck hatte die AfD befeuert und die Rechtspopulisten in den Umfragen gestärkt. Seit dem Herbst 2015 streitet die Union über ihre Haltung: Was hat Vorrang, Humanität oder innere Sicherheit? Kann man der Bevölkerung vermitteln, dass jetzt wieder Tausende Flüchtlinge in unser Land kommen?
Die Bewerber um den CDU-Vorsitz müssen nun jeweils beantworten, wie sie die Probleme lösen würden. Ob sie sich eher auf die Seite der Grünen stellen, die bereits fordern, die Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland wieder zu ertüchtigen, oder ob sie sich an Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz orientieren, der angekündigt hat, notfalls die nationalen Grenzen zu schließen.
In unserem aktuellen FOCUS diskutieren übrigens Medienwissenschaftler Norbert Bolz und Schriftstellerin Juli Zeh die Frage, ob sich die AfD tatsächlich halbieren lässt, wie es Friedrich Merz einmal angekündigt hatte. Ihre Antworten sind interessant.
Bleiben Sie entspannt und gesund! Auch in Zeiten von Corona.
Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart! |