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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 19.08.2022 | Schauer möglich bei wohltuenden 25°C. | ||
+ Trotz 9-Euro-Ticket: BVG verkauft weiter Hunderttausende Einzeltickets + Energiekrise: Grüne wollen Härtefallfonds von GASAG und Co. finanzieren lassen + Friedrichshain: Weltkriegsbombe erfolgreich entschärft + |
von Daniel Böldt |
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Beach, Berge oder Balkonien – vielen Dank für Ihre zahlreichen wunderbaren Einsendungen zu Ihren Urlaubsorten. Es war uns wieder eine große Freude. | |||||
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Donnerstagvormittag, Tram-Linie M8, Höhe Nordbahnhof: Zwei spanische Touristen ziehen sich am Automaten zwei Einzelfahrscheine, bevor sie umstehende Fahrgäste auf ihren möglicherweise fatalen Fehler hinweisen konnten: Nine-Euro-Ticket, you know? Nein, sie wussten es nicht – und sind damit kein Einzelfall. Erschreckende 400.000 Einzelfahrscheine hat die BVG in den Monaten Juni und Juli verkauft, teilte das Unternehmen auf Checkpoint-Anfrage mit. Immerhin rund 1,4 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum 2021. Dennoch fragt man sich: Wie viele Tourist:innen hätten möglicherweise die ein oder andere Kneipe mehr besucht oder gar einen Ausflug nach Brandenburg gewagt (siehe Encore), wenn sie vom German Nine-Euro-Ticket gewusst hätten. Nicht viel besser sieht die Bilanz bei den Tageskarten (Preis: 8,80 Euro) aus. 50.000 verkaufte die BVG im Juni und Juli, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 200.000. Die Berliner S-Bahn konnte am Donnerstag so schnell keine Zahlen auftreiben, versprach aber nachzuliefern. | |||||
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In Berlin grübeln Fraktionen und Landesverbände der Parteien momentan, wie sie die Berliner:innen bei den steigenden Energiekosten entlasten können. Es ist eine Art Eiertanz. Denn zum einen verweisen die Landesparteien vehement auf den Bund, der tatsächlich am deutlichen längerem Entlastungshebel sitzt. Auf der anderen Seite will man in Berlin auch nicht völlig blank in den Herbst gehen. Die Linke brachte am Donnerstag daher ein Kündigungsmoratorium für die Mieter:innen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften ins Spiel, darüber hinaus denke man noch auf der ein oder anderen Idee herum. Etwas konkreter wird es bei den Grünen, die heute ihr Konzept vorstellen. Einige der wichtigsten Eckpunkte liegen dem Checkpoint exklusiv vor: So wollen die Grünen prüfen, inwiefern Krisengewinner wie Vattenfall oder die GASAG an der Finanzierung des bereits beschlossenen Härtefallfonds von 380 Millionen beteiligt werden können – vorausgesetzt der Bund führt nicht selbst noch eine Übergewinnsteuer ein. Anspruchsberechtig für Gelder aus dem Härtefallfonds sollen Menschen mit Grundsicherungsbezug sein. Diese sollen einen hundertprozentigen Zuschuss für einen Energiegrundbedarf erhalten, der sich am Durchschnittsverbrauch orientiert. Auch Haushalte, die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, sollen vom dem Härtefallfonds profitieren. Was davon am Ende übrig bleibt, wird sich wohl am 26. August entscheiden. Dann trifft sich der Berliner Senat zu einer Klausur, um über diese und weitere Vorschläge zu beraten. | |||||
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Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt tut es. Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz auch. Umweltsenatorin Bettina Jarasch sowieso – wie wir kürzlich erfahren mussten. Sie alle duschen kürzer. Warum wir von dieser eigentlich recht privaten Morgenroutine wissen? Weil Journalist:innen danach gefragt oder es zumindest aufgeschrieben haben. Nun könnte man meinen, ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Fragen. Immerhin ist Energiekrise, alle sollen sparen. Und schließlich sind es die Politiker:innen selbst, die appellieren, nicht mehr so lange unter dem Duschkopf zu stehen. Nahliegend also sie selbst danach zu fragen. Oder? Nun ja. Das Problem bei der Frage ist nicht, dass sie allzu aufdringlich in die Privatsphäre schielt. Duschen ist in Zeiten der Energiekrise politisch. Einverstanden. Das Problem ist der Erkenntnisgewinn. Denn der ist gleich null. Kein Politiker bei Trost würde derzeit auf die Frage nach seinem Duschverhalten antworten, dass er gerne ausgiebig und im Winter am liebsten schön heiß duscht. Genauso gut könnte man Politiker:innen fragen, ob sie zuhause den Müll trennen oder ein Katzenbaby vor dem Ertrinken retten würden. Ja, natürlich würden sie das. Und wenn nicht, behaupten sie es. Im besten Fall ist die Frage (und die Antwort) also einfach nur albern, wie im Fall von Bettina Jarasch, die zu allem Überfluss auch noch eine Kurz-Dusche mit einer Katzenwäsche verwechselte. Im schlechtesten Fall lenkt die Frage vom politischen Kern ab: Wie schaffen wir es, strukturell Energie zu sparen? | |||||
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