| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Bundesbank weist erneut keinen Gewinn aus Ifo: Flaute hält trotz leichter Stimmungsaufhellung an EZB-Umfrage: Inflationserwartungen steigen leicht Lindner begrüßt Ansiedlung der neuen EU-Anti-Geldwäschebehörde in Frankfurt Eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Bundesbank erneut ohne Gewinn Die Deutsche Bundesbank wird auch für das Jahr 2023 keinen Gewinn an den Bund überweisen. Die Belastungen aus der Zinswende konnte sie im vergangenen Jahr nur durch die Auflösung milliardenschwerer Rücklagen auffangen, so dass zum vierten Mal in Folge unter dem Strich eine Null in der Bilanz ausgewiesen wurde. Das Zinsergebnis brach allerdings in Folge der Zinswende ein und lag mit minus 13,9 Milliarden Euro erstmals im Minus, wie das Institut heute mitteilte. "Wir gehen davon aus, dass die Belastungen für das laufende Jahr erneut erheblich sein werden. Sie dürften die verbliebenen Rücklagen übersteigen", sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel (Foto). "Wir erwarten, längere Zeit keine Gewinne ausschütten zu können." Der letzte Verlust der Bundesbank entstand 1979. | |
Nagel: Für Zinssenkungen ist es zu früh 2023 schlugen die Leitzinsanhebungen voll durch, erklärte Nagel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Kampf gegen die Inflation seit Sommer 2022 zehnmal in Folge die Leitzinsen im Euroraum heraufgesetzt. Die Notenbank hatte gestern ihre Bilanz vorgelegt und für das vergangene Jahr erstmals seit 2004 einen Verlust ausgewiesen. Die Bundesbank hatte bereits 2022 einen Verlust nur dadurch vermieden, weil sie rund eine Milliarde Euro aus ihrer Risikovorsorge einsetzen konnte. 2023 wurde die noch vorhandene Wagnisrückstellung von 19,2 Milliarden Euro nun komplett aufgelöst. Zudem wurden rund 2,4 Milliarden Euro aus Rücklagen entnommen. Nach Angaben der Bundesbank sind nur noch Rücklagen von knapp 700 Millionen Euro vorhanden. Bundesbank-Vorständin Sabine Mauderer hob hervor, dass die Bundesbank beträchtliche Vermögenswerte besitzt, "die erheblich größer sind als ihre Verpflichtungen". Die Bewertungsreserven beliefen sich auf fast 200 Milliarden Euro. Nagel bekräftigte: "Auch wenn die Versuchung groß sein mag: Für Zinssenkungen ist es zu früh." (Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau) | |
Ifo: Flaute hält trotz leichter Stimmungsaufhellung an | Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich dem Ifo Institut zufolge im Februar leicht gebessert. Das Geschäftsklima stieg verglichen mit dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 85,5 Punkte, wie das Institut heute zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Die Unternehmen beurteilten ihre Aussichten für die kommenden Monate etwas besser als im Januar. "Die Konjunktur stabilisiert sich auf niedrigem Niveau", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Eine Trendwende sei aber noch nicht in Sicht, erklärte der Leiter der Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Trotz kleiner Hoffnungsschimmer hält die Flaute in der deutschen Wirtschaft an." Es zeichne sich ein leichter Rückgang für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal ab. Damit würde Deutschland in eine Rezession rutschen. Denn Ende 2023 war die Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft, wie das Statistische Bundesamt heute vorläufige Daten bestätigte. "Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte", sagte Behördenchefin Ruth Brand. (Foto: picture alliance/dpa/Ingo Wagner) | | [faz.net] | EZB-Umfrage: Inflationserwartungen steigen leicht |
Die Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone haben sich leicht erhöht. Wie aus einer heute veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, nahm die im Zeitraum von 12 Monaten erwartete Preissteigerung im Januar von 3,2 auf 3,3 Prozent zu. Die Inflationserwartung für die nächsten drei Jahre blieb dagegen unverändert bei 2,5 Prozent. Im Januar war die Teuerungsrate in der Eurozone auf 2,8 Prozent gesunken. Sie nähert sich damit der Zielmarke der EZB von 2 Prozent. Befragt wurden rund 19.000 Personen in den elf wirtschaftsstärksten Ländern des Euroraums. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Monika Skolimowska) | | | [boerse.de] | Frankreich dringt auf Start der Kapitalmarktunion Nach dem Wunsch Frankreichs soll bald darüber entschieden werden, dass die Europäische Union (EU) einen einheitlichen Kapitalmarkt erhält. Auf eine Einigung aller 27 EU-Staaten zu warten, sei dabei ein Rohrkrepierer, sagte Finanzminister Bruno Le Maire heute im belgischen Gent. "Wenn wir anfänglich drei bis vier Länder für eine gemeinsame Initiative haben, ist das eine gute Basis." Seit Jahren wird über das Vorhaben diskutiert. Bundesfinanzminister Christian Lindner kritisiert ebenfalls, "dass wir keinen so leistungsfähigen Kapitalmarkt haben wie beispielsweise die Vereinigten Staaten von Amerika". Für einen EU-weit einheitlichen Kapitalmarkt müssten aber alle Staaten mitgenommen werden, betonte Lindner. | [de.tradingview.com] | Standard Chartered senkt das Wachstumsziel Die britische Großbank Standard Chartered hat ihr Wachstumsziel für das laufende Jahr gesenkt. Die Einnahmen dürften am oberen Ende der Spanne von 5 bis 7 Prozent zulegen, teilte das auf das Asien-Geschäft konzentrierte Geldhaus heute mit. Im Oktober hatte das Institut noch ein Wachstum von 8 bis 10 Prozent prognostiziert. 2023 legten die Einnahmen um 13 Prozent zu. Mit einem schwierigen Umfeld hatte die Bank insbesondere im China-Geschäft zu kämpfen, wo Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt durchschlugen. Im vierten Quartal verbuchte das Geldhaus einen Gewinn nach Steuer von 938 Millionen US-Dollar (866 Millionen Euro) verglichen mit einem Verlust von 264 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. | [ch.marketscreener.com] [boersen-zeitung.de] | Studie: Finanzwissen bei Frauen und jungen Menschen verbessern Die EU-Länder sollen nach einem Bericht der Brüsseler Denkfabrik Bruegel ihren Einsatz erhöhen, um das Finanzwissen insbesondere bei Frauen und jungen Menschen zu verbessern. Es gebe zwar in allen EU-Ländern eine Strategie zur finanziellen Allgemeinbildung oder zumindest den Ansatz, eine solche zu entwickeln. Es sei aber dringend notwendig, diese Strategien umzusetzen, heißt es in der heute veröffentlichten Untersuchung. Das Augenmerk müsse dabei speziell auf den digitalen Fähigkeiten liegen, da die Finanzdienstleistungen zunehmend digitalisiert würden. Bei der Zusammenkunft der EU-Finanzministerinnen und -minister heute und morgen in Gent steht auch eine Diskussion über die allgemeine Finanzkompetenz der EU-Bürgerinnen und -Bürger auf der Agenda. | [deutschlandfunk.de] [boersen-zeitung.de] |
| | | Lindner begrüßt Ansiedlung der neuen EU-Anti-Geldwäschebehörde in Frankfurt Bundesfinanzminister Christian Lindner (Foto) sieht in der Wahl Frankfurts als Sitz für die neue Anti-Geldwäschebehörde der EU eine Bestätigung für den Einsatz zugunsten des Finanzplatzes. "Unser starkes Argument war ja, dass die Nähe zur Europäischen Zentralbank sich vorteilhaft für die operative Arbeit der neuen Behörde auswirken könnte. Und ganz offensichtlich haben unsere Argumente viele überzeugt", erklärte er heute in Gent bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen. Der Finanzplatz Frankfurt werde gestärkt. "Aber vor allen Dingen ist es eine gute Nachricht. Denn wir werden effektiv die Finanzkriminalität und die Geldwäsche in Europa bekämpfen können", sagte Lindner. Vertreter der EU-Staaten und des Europaparlaments hatten gestern Abend mehrheitlich für den Sitz der Amla (Anti-Money-Laundering Authority) in Frankfurt votiert. (Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow) | [zdf.de] [zeit.de] | EZB-Direktorin Schnabel sieht Aussicht auf weiche Landung | EZB-Direktorin Isabel Schnabel (Foto) hat sich optimistisch gezeigt, dass die Notenbank durch ihr Abwarten keinen Wirtschaftsabschwung im Euroraum befördert. Die Hoffnung auf eine weiche Landung bestehe, sagte sie heute bei einer Veranstaltung in Mailand. Ziel sei es, die Inflation abzusenken, ohne eine Rezession zu riskieren. Es gelte, genügend Vertrauen in ein nachhaltiges Sinken der Inflation in Richtung 2 Prozent aufzubauen, um in eine Zinssenkungsphase einzuschwenken. Den Zeitpunkt für diese Zinswende ließ sie offen. (Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler) | | [handelszeitung.ch] | | EZB-Ratsmitglied Holzmann: Fed vor EZB bei Zinswende am Zug EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann hält einen ersten Zinssenkungsschritt durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) für wahrscheinlicher als durch die EZB. Er sehe keine Notwendigkeit, die es erforderlich machen würde, dass die EZB die Zinsen zuerst senke, sagte der österreichische Notenbankchef heute in einem Interview. Aus seiner Sicht sei es besser, die Zinsen eher später zu senken als zu früh. Ein großes Risiko stellten die Spannungen im Roten Meer dar. | [finanzmarktwelt.de] [finanznachrichten.de] |
| | Europas Anti-Geldwäsche-Behörde kommt nach Deutschland. Als "großen Erfolg für den Finanzplatz Deutschland" bewertet die Deutsche Kreditwirtschaft in ihrer heutigen Stellungnahme die Entscheidung der 27 EU-Staaten und des Europaparlamentes, die neue Anti-Geldwäschebehörde der EU in Frankfurt am Main anzusiedeln. Die Anti-Money-Laundering Authority (Amla) soll gemeinsam mit den nationalen Behörden EU-weit eine einheitliche Anwendung der Rechtsvorschriften sicherstellen und ihre Arbeit bereits im kommenden Jahr aufnehmen. Der Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusbekämpfung werde zukünftig immer weiter an Bedeutung gewinnen. Dieser Kampf könne nur gemeinsam und grenzüberschreitend in Europa aufgenommen und gewonnen werden. Frankfurt sei eine ausgezeichnete Wahl. Mit der Nähe zur Europäischen Aufsicht für Versicherung (EIOPA) und zur Europäischen Zentralbank (EZB) befänden sich zwei weitere wichtige europäische Institutionen in Frankfurt. Die gesamte Stellungnahme lesen Sie hier: | | | Deutsche #Exporte in Drittstaaten sind im Januar 2024 gegenüber Dezember 2023 um 1,3 Prozent gestiegen. Gegenüber Januar 2023 sanken die Exporte in die USA um 1,8 Prozent, Exporte nach China und in das Vereinigte Königreich stiegen um 5,2 Prozent bzw. 12,3 Prozent: https://destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_069_51.html #Außenhandel. [twitter.com] | | Entering the third year of Russia’s invasion, the World Bank Group— World Bank, IFC - International Finance Corporation, and MIGA —along with our partners, continues to support Ukraine’s recovery. To date, we have mobilized assistance for over 15 million people, including sustaining essential public services, pensions for the elderly, and social programs for the vulnerable, and are helping to preserve jobs by channeling financing into the private sector. We remain committed to helping Ukraine handle its present and secure a better future. #WBG4Ukraine. [linkedin.com] |
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WAS die nächsten Tage WICHTIG WIRD | Am Samstag stehen in Deutschland zahlreiche Aktionen zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine an, u. a. ein Mahngang in Berlin mit Kerzen vom Bundestag durch das Brandenburger Tor bis zur russischen Botschaft und eine Solidaritätsdemonstration des Vereins Vitsche "Zusammen Demokratie verteidigen". – Die Bank of Ireland legt am Montag ihre Jahreszahlen vor. – Die Konsumforschungsinstitute GfK und NIM stellen ihre monatliche Studie zum Konsumklima in Deutschland vor. – In Abu Dhabi findet die 13. WTO-Ministerkonferenz statt. | Tipps für ein Praktikumszeugnis Die Chance, betriebliche Erfahrungen zu sammeln, können jährlich Praktikantinnen und Praktikanten auch im Finanzwesen nutzen. Dann gehört es zu den Pflichten der Unternehmen, ihnen ein Praktikumszeugnis auszustellen. Doch was gehört in das Dokument unbedingt hinein und was nicht? Antworten auf alle wichtigen Fragen sowie Tipps für die richtige Formulierung, lesen Sie hier: | [impulse.de] | |